Mehr Informationen zu Choucha
Bitte beachten: In der englischen und französischen Version dieser Webseite befinden sich ebenfalls Videos, Artikel und Informationen zur Situation in Choucha und zu den Kämpfen der LagerbewohnerInnen. Darüber hinaus sei auch auf folgende vier Webseiten verwiesen, die ebenfalls über Choucha berichten:
Solidarity with Fighting Refugees in Choucha/Tunisia Diese Webseite ist anlässlich der Proteste von Flüchtlingen Ende Januar 2013 neu aufgesetzt worden. Sie informiert vor allem auf englisch über die neusten Entwicklungen.
Facebook Choucha Solidarity. Zahlreiche Bilder, Videos und Kurzberichte von den Protesten Ende Januar 2013 finden sich zudem auf der Facebook-Solidaritätswebseite (vor allem auf englisch, französisch und arabisch).
Nordafrika - eine Außengrenze Europas? (Radio Dreyeckland: 08.08.2013)
Radio-Interview zur Schließung des Flüchtlingslagers Choucha in Tunesien
Der UNHCR hat das Flüchtlingscamp Choucha Ende Juni geschlossen. Es sind aber noch ca. 500 Menschen in Choucha, zudem wurden die sanitären Anlagen abgerissen. Es werden auch keine Lebensmittel mehr an die Menschen verteilt. Conni Gunnßer vom Flüchtlingsrat Hamburg berichtet im Interview über die Lage der Menschen in Choucha, ein Flüchtlingscamp, das in der Wüste zwischen Libyen und Tunesien liegt.
Hier Anhören (Länge: 12.03 min)
Zurückgelassen in der Wüste (Neue Rheinische Zeitung-online: 11.07.2013)
Interview mit Conni Gunnßer zur Schließung des Flüchtlingslagers Choucha in Tunesien. Von Martin Dolzer und Peter Kleinert
Seit 6 Tagen sind 3 junge Menschen aus Deutschland (Sarah Weber, Frieder Kleinert) und Tunesien (Walid Bouraoui) im Rahmen des Projektes “Choucha in Limbo” im Flüchtlingslager Choucha, um die Situation der dort lebenden Menschen in einem Film zudokumentieren. Das Lager befindet sich in der Wüste, im Süden Tunesiens, 6 km von der lybischen Grenze entfernt. Martin Dolzer hat zur Situation der 530 Menschen in dem Lager ein Interview mit Conni Gunßer vom Flüchtlingsrat gemacht, von der wir auch einige Fotos erhalten haben.
Choucha-Flüchtlinge im Hungerstreik vor dem UNHCR (Radio Dreyeckland: 02.04.2013)
Choucha ,ein Flüchtlingslager in der Wüste zwischen Libyen und Tunesien,in dem immer noch geflüchtete Menschen festsitzen. Seit 5 Tagen machen vom UNHCR anerkannte Flüchtlinge einen Hungerstreik vor dem Büro des UNHCR,des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen. Sie wollen aus verschiedenen Gründen nicht in Tunesien bleiben und demonstrieren mit ihrer Aktion dafür, in das “resettlement“Progamm aufgenommen zu werden. So hatten z.B. die Innenminister der BRD zugesagt 300 refugees aufzunehmen, bis jetzt sind 200 aufgenommen worden. Hier hören
Keine Zuflucht, nirgends (Frankfurter Rundschau: 14.2.13)
Über 1000 Vertriebene aus Libyen sitzen in einem Camp in Tunesien fest. Niemand will sie. Aber das Lager soll bald aufgelöst werden.
Eine einzelne Wolke treibt am Himmel über dem Zeltlager. Für Ike Emmanuel Chukunu Emaka verbirgt sich dahinter Gott. Er ist der Einzige, von dem er noch Hilfe erwartet. Der Nigerianer ist 37 Jahre alt, hat einen kräftigen Oberkörper, über den sich ein ausgeblichenes gelbes T-Shirt spannt. Seit knapp zwei Jahren lebt er im Flüchtlingslager Shousha im Süden Tunesiens, an einer Straße, die zur nahen Grenze nach Libyen führt. Im Verlauf des libyschen Bürgerkrieges, der im Februar 2011 begann, strandeten hier mehrere Hunderttausend Menschen. Zwei Jahre danach leben hier noch immer über 1?000 Menschen. Im Juni soll das Camp nun aufgelöst werden.
»Man hat sie dem Verhungern ausgesetzt« (junge welt: 06.02.2013)
Lager in Tunesien: UN-Hilfswerk weigert sich, 230 Flüchtlingen mit Lebensmitteln zu helfen
Ein Gespräch mit Conni Gunßer. Interview: Gitta Düperthal
In Tunis haben vergangene Woche Flüchtlinge aus Libyen, die im grenznahen Lager Choucha untergebracht sind, gegen ihre Behandlung demonstriert. In welcher Situation leben sie?
Tunesien hat kein Asylsystem, nach dem Sturz des Diktators Ben Ali hat das Land heute ganz andere Probleme. Schutzrechte für Flüchtlinge sind zwar dringend nötig, werden aber nicht als vordringlich angesehen. Im Februar vergangenen Jahres wurden an der tunesisch-libyschen Grenze mehrere Lager eingerichtet. Rund 20000 Flüchtlinge aus Libyen sind dort untergebracht, sie mußten vor Krieg und Verfolgung fliehen.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sortiert aus (schattenblick: 30.01.2013)
Vor rund zwei Jahren sah sich rund eine halbe Million Menschen aus dem Bürgerkriegsland Libyen zur Flucht ins benachbarte Tunesien gezwungen. Nicht einem von ihnen wurde seitens der tunesischen Behörden die Aufnahme verweigert, obwohl in dem Land zu Beginn des Jahres 2011 höchst turbulente Verhältnisse herrschten, hatte sich doch der zuvor 23 Jahre lang diktatorisch regierende Präsident Ben Ali im Januar zum Rücktritt veranlaßt gesehen aufgrund landesweiter und anhaltender Proteste der Bevölkerung, die als “Arabischer Frühling” in die Geschichtsbücher eingehen sollten.
Flüchtlinge belagern UN-Büro in Tunis (taz: 31.01.2013)
Seit dem Libyen-Krieg sitzen hunderte Afrikaner in der Wüste fest. Der UNHCR will sie nicht als Flüchtlinge anerkennen. In Tunesien sollen sie nicht bleiben. Von Christian Jakob
Rund 100 afrikanische Flüchtlinge belagern seit Montag das Büro des UN-Flüchtlingskommissars UNHCR in der tunesischen Hauptstadt Tunis. Sie fordern, in ein sicheres Land ausreisen zu dürfen. Die aus dem Tschad, Sudan, Liberia, Elfenbeinküste, Äthiopien und Nigeria stammenden Männer und Frauen sind die letzten von tausenden Flüchtlingen, die während des Libyenkrieges in ein UNHCR-Camp in der tunesischen Wüste gekommen waren. „Wir können nicht wieder nach Libyen, und wir können nicht in unsere Heimatländer“, sagt der Nigerianer Bright Samson am Mittwoch der taz. „Wir gehen hier nicht wieder weg, bis es eine Lösung für uns gibt.“
Flüchtling erster Klasse (taz: 17.01.2013)
Emanuel Sebatutsi Gatoni saß nach dem Libyenkrieg mit Tausenden Afrikanern in einem Lager in Tunesien fest. Nun darf er ein neues Leben beginnen – in Europa. Von Christian Jakob
RAS AJDIR/FRIEDLAND/BERLIN taz | Die Hitze duldet nichts neben sich, sie vertreibt jeden Gedanken an etwas anderes. Es ist acht Uhr früh an diesem Julimorgen, und der Körper klebt. Ein Plastiktisch, ein Teppich, eine Matratze; seit 494 Tagen lebt Emanuel Sebatutsi Gatoni im UN-Wüstenlager Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze.
Unerwünscht im Transit? (taz-Beilage von Afrique-Europe-Interact, 08.12.2012)
Subsahara-AfrikanerInnen in Tunesien und Marokko
Migration war bis zur Revolution in Tunesien ein Tabuthema. MigrantInnen (sowohl TunesierInnen als auch TransitmigrantInnen aus Subsahara-Afrika) und ihre UnterstützerInnen wurden spätestens seit 2004 kriminalisiert und verschwanden in geheimen Haftanstalten – womöglich einer der Gründe, weshalb Migrationsrouten aus Subsahara-Afrika Richtung EU vor allem über Libyen und Marokko verliefen. Seit den Aufständen und dann dem NATO-Krieg in Libyen begann aber eine massenhafte Flucht aus Libyen in die Nachbarländer.
"Geradezu lächerlich!" (Radio-Dreyeckland: 04.09.2012)
Deutschland nimmt 300 "Kontingentflüchtlinge" auf
Interview mit Conni Gunnßer zur Aufnahme von 201 Flüchtlingen auf Choucha auf Radio-Dreyeckland (15 Minuten)
Wie der Flüchtlingsrat Niedersachsen am gestrigen Montag, den 3. September meldetet, sind am Nachmittag des gleichen Tages 195 Flüchtlinge aus Nordafrika in Hannover gelandet. Weitere sechs Menschen werden nach einer medizinischen Behandlung folgen; außerdem gibt es da noch 100 irakische Flüchtlinge, die aus der Türkei aufgenommen werden. Damit ist das “Kontigent” Deutschlands erfüllt. Deutschland will – wie von der Innenministerkonferenz im Dezember 2011 beschlossen – bis 2014 weitere 600 Menschen aufnehmen.
Ausgelagert (Hinterland: 03.12.2012)
Kämpfe gegen die Perspektivlosigkeit in der tunesischen Wüste
Von Marvin Lüdemann
In der Zeitschrift “Hinterland” Nr. 21 (03.12.2012) schreibt Marvin Lüdemann ausführlich zum Lager Choucha in Tunesien. Er verbindet seine Reportage mit einer Analyse des EU-Grenz- und Lagerregimes angesichts der Arabellion.
Endstation Wüste (Berliner Zeitung: 10.08.2011)
Von Cedric Rehman // Berliner Zeitung
Shousha – Nachmittags tost der Sturm um die Zelte. Sandkörner fliegen wie Miniaturgeschosse durch die Luft. Sie prasseln auf die Haut und entzünden in den Augen kleine Feuer. Selbst durch die dicken Planen der Zelte, die das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hier errichtet hat, findet der Sand seinen Weg. Senkrecht fällt er durch die Ritzen in die Vorratstöpfe. Sandreis und Sandbohnen, tagein, tagaus.
Europas Geschäfte mit Diktator Gaddafi (ZDF/Frontal21)
Im ZDF-Magazin „Frontal21“ wurde am 14.06. in einer 8-minütigen Reportage die Kollaboration der europäischen Verantwortlichen mit dem Gaddafi-Regime nachgezeichnet – Flüchtlinge aus Choucha kommen hier ebenfalls zu Wort, unter ihnen zahlreiche, die Bootsunglücke überlebt haben. Der Beitrag kann hier angeguckt werden.
Flüchtlinge aus Libyen. Eine afrikanische Odyssee (taz/09.06.)
Der Krieg treibt tausende Migranten in die Flucht – über das Mittelmeer oder durch die Wüste. Und viele sterben dabei. Hilfe aus dem Westen kommt nicht.
VON DOMINIC JOHNSON
BERLIN taz | Sie verstecken sich in der Hauptstadt Tripolis oder harren in südlibyschen Wüstenstädten aus. Manche hoffen auf ein Boot über das Mittelmeer, andere haben den schwierigen Landweg in Libyens Nachbarländer Tunesien, Ägypten, Tschad und Niger hinter sich und stehen jetzt vor dem Nichts.
Europas Ignoranz gegenüber Flüchtlingen ist atemberaubend (taz/09.06.)
Boatpeople und europäische Ignoranz
KOMMENTAR VON DOMINIC JOHNSON
Wie viele Libyen-Kriegsflüchtlinge müssen noch sterben, bevor Europa aufwacht? Ob es 1.000, 1.200 oder 1.650 sind – die Zahl der Afrikaner im Mittelmeer, die die Flucht nach Europa nicht überlebt haben, ist bereits höher die Zahl der getöteten Libyer im März, die die UNO veranlasste, ein Mandat zum militärischen Eingreifen zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung zu erteilen. Seit Monaten dient dieses UN-Mandat nunmehr der Nato als Grundlage für ihren Luftkrieg gegen Gaddafi. Aber niemand interveniert zum Schutz der fliehenden afrikanischen Migranten.
Berlin lässt Flüchtlinge im Stich (taz/09.06.)
Die Bundesregierung will fliehende Afrikaner aus Libyen trotz UN-Bitte nicht aufnehmen und verweist auf gestiegene Zahl der Asylbewerber
BERLIN taz Deutschland ist nicht bereit, weitere Flüchtlinge aus Libyen aufzunehmen. Wie das Bundesinnenministerium gegenüber der taz mitteilt, “besteht derzeit kein großer Spielraum für weitere Aufnahmen”. Denn “im Gegensatz zu anderen EU-Mitgliedstaaten sind in Deutschland im Jahr 2010 die Asylbewerberzahlen stark angestiegen”. Die Bundesregierung sei “der Auffassung, dass zuallererst humanitäre Unterstützung vor Ort erfolgen sollte”.
Chronologie eines Pogroms (jungle world)
Von Christian Jakob // jungle world
Tunesien ist stolz darauf, Zehntausenden Flüchtlingen aus Libyen Zuflucht zu bieten. Doch während Libyer herzlich aufgenommen werden, müssen Menschen aus der Subsahara in Wüstenlagern ausharren. Letzte Woche protestierten die Flüchtlinge im Lager Choucha, an der libyschen Grenze, dagegen. Daraufhin wurde das Camp von tunesischen Anwohnern attackiert, verwüstet und niedergebrannt.
Tunesien und seine Flüchtlinge (tagesthemen)
In den ARD-tagessthemen vom 1. Juni wird in dem Beitrag Tunesien und seine Flüchtlinge nicht nur über die zahlreichen libyschen Flüchtlinge berichtet, sondern auch über die ungleich kompliziertere Situation der subsaharischen MigrantInnen, die ebenfalls aus Libyen fliehen mussten – insbesondere jenen aus Choucha.
Weitere Beiträge in der französischen und englischen Version der Webseite!
Auch in englisch- und französischsprachigen Medien sind mittlerweile zahlreiche Meldungen und Beiträge zu den Vorgängen in Choucha erschienen. Verwiesen sei insbesondere auf zwei Beiträge:
- eine Filmbeitrag auf al jazeera
- ein Artikel im Guardian
Libyen-Flüchtlingsdrama (ARD-Weltspiegel)
Überlebende im Flüchtlingslager Choucha berichten
Das ARD-Magazin Weltspiegel
berichtet in seiner Sendung vom 29. April 2011 von drei im Flüchtlingslager Choucha untergebrachten Flüchtlingen aus Somalia, welche während ihrer Überfahrt nach Europa fast ums Leben gekommen sind. Obwohl ihr Boot von einem Hubschrauber und einem Kriegsschiff jeweils gesichtet wurde, wurden die InsassInnen des manövrierunfährig auf hoher See umhertreibenden Bootes nicht gerettet – von 72 Menschen haben lediglich 9 überlebt. Auch andere Flüchtlinge in Choucha berichten von ähnlichen Erfahrungen
Sackgasse am Ende eines gefährlichen Weges (Südwestpresse)
Krieg und Elend haben tausende Schwarzafrikaner in arabische Länder getrieben. Jetzt stecken sie fest mit hunderttausenden Flüchtlingen an den Grenzen zu Libyen. Die Perspektivlosigkeit schürt die Gewalt.
ÄRZTE OHNE GRENZEN: Europas Flüchtlinge aus Libyen sind ohne sicheren Zufluchtsort (26.05.)
Ben Gardane/Berlin (ots) – In den vergangenen Tagen ist die Gewalt im Flüchtlingslager Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze eskaliert. ÄRZTE OHNE GRENZEN ist alarmiert von der Gewalt, der die Flüchtlinge in den Übergangslagern ausgesetzt sind. Seit Beginn des Konflikts in Libyen waren Hunderttausende Flüchtlinge vorrübergehend im Lager Choucha untergebracht. 4.000 Menschen – vor allem aus Sub-Sahara-Afrika – können jedoch aufgrund der Situation in ihren Heimatländern nicht zurückkehren und sind ohne jegliche Perspektive.
Flüchtlinge in verzweifelter Lage (Süddeutsche.de)
Kairo – Sie haben den libyschen Polizeistaat Muammar al-Gaddafis hinter sich, viele sind auf der Flucht ausgeraubt worden, und jetzt, im befreiten Tunesien, fürchten die afrikanischen Flüchtlinge wieder um ihr Leben – und einige würden am liebsten nach Libyen zurückkehren. Am Wochenende ist im tunesischen Lager Choucha in der Nähe der Stadt Ben Guardane ein Feuer ausgebrochen, bei dem vier Menschen starben. Die Lage im Camp war erbärmlich: kaum Wasser, dünne Zelte, keine Hoffnung. Aus Protest gegen das Elend blockierten Hunderte Flüchtlinge eine wichtige Straße nach Libyen. Daraufhin eskalierte die Lage:
Lager plattgemacht (taz)
Tausende afrikanische Libyen-Flüchtlinge sind erneut auf der Flucht. Die lokale Bevölkerung hatte zuvor ihr Lager Choucha verwüstet.
VON CHRISTIAN JAKOB // taz
BREMEN taz | Die Krise um das Flüchtlingslager Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze spitzt sich zu. Das Lager ist verwüstet und niedergebrannt, nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms WFP starben bei den Unruhen vier Flüchtlinge. Rund 2.000 Bewohner des Camps flüchteten in Richtung Libyen, wo sie einst hergekommen waren, um sich in Tunesien in Sicherheit zu bringen.
Tausende Flüchtlinge im Camp Choucha
Radiobeitrag: ARD-Hörfunkstudio Rabat
Marc Dugge vom ARD-Hörfunkstudio Rabat berichtet in einem aktuellen Radiobeitrag zur Situation in Choucha
Flüchtlinge in Tunesien (tagesschau.de)
Die Vergessenen von Choucha
Die Hilfsorganisationen und Journalisten sind abgereist, doch an der tunesisch-libyschen Grenze spitzt sich die Lage weiter zu. Tausende Flüchtlinge sitzen hier seit Monaten fest. Die Geduld der Flüchtlinge und der Tunesier ist am Ende. In den Camps entlädt sich Gewalt.
Von Marc Dugge, ARD-Hörfunkstudio Rabat
Tunesien: Situation im Flüchtlingslager Choucha eskaliert
Pressemitteilung Pro Asyl (25.05.)
Von Pro Asyl
Die Lage der rund 4.000 Flüchtlinge, die in der tunesischen Wüste nahe der libyschen Grenze im Lager Choucha festsitzen, wird immer verzweifelter: Bei Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen, dem tunesischen Militär und Anwohnern kamen am Dienstag mindestens zwei Flüchtlinge ums Leben, 30 wurden verletzt. Mitarbeiter des UNHCR und anderer Hilfsorganisationen wurden aus dem Lager evakuiert. Schon am Wochenende waren dort vier Menschen bei einem Brand gestorben, darunter ein Säugling. Seit Wochen mangelt es den Flüchtlingen an Wasser und medizinischer Versorgung. Jetzt droht ihnen Gewalt. Die Flüchtlinge in Choucha fürchten um ihr Leben.
Zwischen den Feuern (Freitag)
Von Claudia Krieg & Alice Rombach // derFreitag
Am Dienstag Nachmittag brannte eines der großen Flüchtlingslager an der tunesisch-libyschen Grenze nieder. Die Situation eskalierte, als tunesische Militärangehörige auf das Lager zu schießen begannen. Am Morgen war das Camp von Bewohnern der Region attackiert worden. Es gab mehrere Verletzte, eine in Lebensgefahr schwebende Person und zwei von Anwohnern erschlagene Tote, bestätigt UNHCR-Sprecher Firas Kayal.
Libyen-Flüchtlinge in Tunesien: Zwei Tote bei Unruhen in Auffanglager (taz)
Tunesische Soldaten schlagen die Proteste afrikanischer Libyen-Flüchtlinge nieder. Über 30 Menschen werden verletzt. Sämtliche NGO-Mitarbeiter wurden zuvor evakuiert.
VON CHRISTIAN JAKOB
BREMEN taz | Bei Unruhen im Auffanglager Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze sind am Dienstag zwei Menschen gestorben und über 30 verletzt worden. Das tunesische Militär setzte zunächst Tränengas, später auch scharfe Munition gegen die protestierenden Flüchtlinge ein. Händler aus der nahe gelegenen Stadt Ben Guardane waren in die Auseinandersetzungen verwickelt: Sie griffen Bewohner des Lagers an, weil diese Barrikaden auf einer wichtigen Straße zur libyschen Grenze errichteten.
Hoffen auf Europa (taz)
Aus Libyen geflohene Menschen aus Somalia, Eritrea oder Irak harren in grenznahen Lagern in Tunesien aus. Sie fühlen sich vom Westen im Stich gelassen.
BEN GUERDANA taz | von Christian Jakob | Mindestens vier Eritreer sind in der Nacht zum Sonntag bei einem Feuer in einem Flüchtlingslager an der tunesisch-libyschen Grenze gestorben. Nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR), das das Lager betreibt, ist die Brandursache unklar, ebenso wie die Zahl der Verletzten. Die Situation in dem Auffanglager bei Ben Guerdana, in dem rund 4.000 Menschen untergebracht sind, ist seither angespannt: Viele Zelte wurden zerstört, die Infrastruktur wurde geschwächt.