Musow Lafia - Frauenkollektiv für Autonomie (inklusive Bildern)

Das Kollektiv Musow Lafia wurde im Juli 2018 im Rahmen von Afrique-Europe-Interact gegründet: Einerseits, um sich als Frauen auf verschiedenen Ebenen wechselseitig zu unterstützen – deshalb setzt sich Musow Lafia auf der politischen Ebene unter anderem für die “Autonomisierung von Frauen” ein (so die wörtliche Übersetzung aus dem Bambara). Andererseits geht es bei Musow Lafia um Lebensmittelherstellung und -weiterverarbeitung. Zu den hergestellten Produkten zählen Erdnussmus und Fonio, ein sehr nahrhaftes, regionales, couscousartiges Getreide. Durch den Verkauf der Produkte auf den lokalen Märkten konnten die Mengen in der Herstellung langsam gesteigert werden. Mittlerweile sind bei Musow Lafia 20 Frauen tätig, wobei ausdrücklich hinzugefügt sei, dass es sich um ein Selbsthilfeprojekt handelt, das bislang nur sehr niedrige Aufwandsentschädigungen bezahlen kann. Langfristig wollen die Frauen durch eine Steigerung der Produktverkäufe ihren Lebensunterhalt in Bamako finanzieren und sich so ein besseres Leben vor Ort ermöglichen (auch um innerhalb der Familien eine gewisse Unabhängigkeit vom männlichen Haushaltsvorstand zu erreichen). Gleichzeitig sind die Verkaufspreise auf den lokalen Märkten durch Regularien festgelegt, um einem möglichst großen Teil der Bevölkerung Zugang zu den Produkten zu gewähren. Musow Lafia möchte daher die eigenen Finanzierungsmöglichkeiten erweitern. Hierzu strebt das Kollektiv derzeit den Aufbau eines Vertriebs in Europa an, um so von fairen und solidarischen Handelsbeziehungen zu profitieren (erst einmal ohne offizielles Label), die europäische Aktivist:innen von Afrique-Europe-Interact vor allem in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden im kleinen Maßstab etablieren wollen.

Bei Interesse am Erwerb von Produkten oder an zukünftigen Vertriebskooperationen wenden Sie sich gerne an musowlafia@posteo.de.

Bilder von Musow Lafia

Die folgenden Bilder wurden in der Arbeitsstätte von Musow Lafia in Bamako aufgenommen und zeigen einzelne Schritte in den jeweiligen Arbeitsprozessen. Die Arbeitstätte ist keine klassische Arbeitsstätte, wie man es aus Europa kennt. Vielmehr handelt es sich um den Hof des Vereinssitzes von Afrique-Europe-Interact in Bamako – inklusive einer Garage und zwei weiteren Räumen innerhalb des Gebäudes.

Ein Produktionszyklus dauert c.a. eine Woche. Er beginnt mit dem Einkauf der Grundprodukte in großen Säcken à 50 kg.

Ein Produktionszyklus dauert c.a. eine Woche. Er beginnt mit dem Einkauf der Grundprodukte in großen Säcken à 50 kg.

Das Aussortieren der Erdnüsse ist sehr arbeitsintensiv.

Das Aussortieren der Erdnüsse ist sehr arbeitsintensiv.

Genauso die Verarbeitung des feinkörnigen Fonio.

Genauso die Verarbeitung des feinkörnigen Fonio.

Sowohl die Erdnüsse als auch das Fonio werden gewaschen und unter der Sonne getrocknet.

Sowohl die Erdnüsse als auch das Fonio werden gewaschen und unter der Sonne getrocknet.

Die sortierten und gewaschenen Erdnüsse werden nun geröstet.

Die sortierten und gewaschenen Erdnüsse werden nun geröstet.

Und zum Teil mit großen Holzstößeln zerkleinert, um Djuka herzustellen, eine Mischung aus den zermahlenen Erdnüssen und Fonio.

Und zum Teil mit großen Holzstößeln zerkleinert, um Djuka herzustellen, eine Mischung aus den zermahlenen Erdnüssen und Fonio.

Mittels einer Mühle werden die restlichen gerösteten Erdnüsse zu Erdnussmus weiterverarbeitet. Am Ende eines erfolgreichen Produktionszyklus können etwa 100 kg Erdnussmus abgefüllt werden.

Mittels einer Mühle werden die restlichen gerösteten Erdnüsse zu Erdnussmus weiterverarbeitet. Am Ende eines erfolgreichen Produktionszyklus können etwa 100 kg Erdnussmus abgefüllt werden.