Hörbilder: »Die Karawane für Bewegungsfreiheit«
Eine Reise von Bamako nach Dakar
24.12.2011 / Ö1 (Österreich) / von Eva Schobel
Einstündiges Feature zur Bamako-Dakar-Karawane:
Zweitausend Kilometer für Bewegungsfreiheit
Ende Januar startete in der malischen Hauptstadt Bamako die Karawane “Für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung“. Afrikanische und europäische AktivistInnen des Netzwerkes Afrique-Europe-Interact reisten gemeinsam ins senegalesische Dakar zum Weltsozialforum.
Von Alice Rombach
Ein Anfang ist gemacht...
Bamako-Dakar-Karawane beflügelt afrikanisch-europäische Organisierung von unten
ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 560 / 15.4.2011
Die organisatorischen und politischen Schwierigkeiten waren enorm, insbesondere nachdem sich die „Karawane für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung“ (ak 556) bereits am vierten Tag mit weiteren Karawanen zusammengetan hat. Doch der riesige Tross mit über 500 AktivistInnen hielt Kurs, die meisten Aktionen, Workshops und Vernetzungstreffen konnten wie geplant stattfinden – auch wenn der Austausch mit lokalen Akteuren aus zeitlichen Gründen immer wieder zu kurz gekommen ist. Drängendste Aufgabe ist nun, die transnationale Kooperation zwischen afrikanischen und europäischen BasisaktivistInnen auf ein festeres Fundament zu stellen.
Ein Fahrtenschreiber der Migration
Spuren einer Reise durch das innere Afrika
medico nachrichten 01/2011
Im Vorfeld des 10. Weltsozialforums Anfang Februar diesen Jahres in der senegalesischen Hauptstadt Dakar fuhren ca. 230 Aktivisten aus Europa und Afrika aus der malischen Hauptstadt Bamako in einer einwöchigen Autobusreise entlang der innerafrikanischen Routen der Migration nach Dakar, um gegen das EU-Grenzregime und für die Rechte von Migranten und Abgeschobenen zu protestieren. Ein Bericht von Christian Jakob, der als Journalist diese Reise begleitete.
Pour la liberté de circulation!
Die Karawane für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung vertieft die transnationale Vernetzung von Basisbewegungen
Paradigmata (März 2011) von Dito Alex Behr
Im Jänner und Februar 2010 zog die Karawane für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung, organisiert vom transnationalen Netzwerk „Afrique Europe Interact“ (AEI) während zwei Wochen durch Mali und Senegal. Der Start der 2300 km langen Reise, an der über 300 Aktivist_innen teilnahmen und die mit Bussen organisiert wurde, erfolgte in Bamako; letzte Station war Dakar, wo zu dieser Zeit das 11. Weltsozialforum stattfand. Inhaltlich verfolgte die Karawane das Ziel, antirassistische Basisinitiativen aus Europa und (West-) Afrika zu vernetzen.
Dem Grenzregime an seine Hotspots folgen
Die Karawane für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung zog im Frühjahr durch Mali und Senegal
Kulturrisse (März 2011) von Dieter Behr
In seinem Artikel im Standard vom 27.2. kritisiert der österreichische Schriftsteller Peter Henisch die neuerlichen Verschärfungen im Fremdenrecht und den unerträglichen Rassismus dieses Landes. Er wendet sich auch gegen die Repression, die politischen Aktivist_innen widerfährt, wenn sie beispielsweise gegen Abschiebungen aktiv werden. Diese Kritik spricht er vor dem Hintergrund der konstruierten Anklage gegen 4 Aktivist_innen aus, denen aktuell zur Last gelegt wird, sie hätten eine Abschiebung filmisch dokumentiert, mit dem angeblichen Ziel, einen Sabotageakt im Bereich des Flugverkehrs zu verüben. Eine schlichtweg absurde Konstruktion.
„Wissen wird über militante Recherche geschaffen“
Der Standard (Ausgabe vom 3. März 2011)
Mit internationalen Studierenden und abgeschobenen Migranten begaben sich Stephanie Deimel und Dieter Behr auf eine Buskarawane quer durch Westafrika. Mit ihnen sprachen Sophie Niedenzu und Tanja Traxler.
Internationalismus mit Grenzen
Artikel vom 10.02. in der Jungle World von Christian Jakob
Mit einer Karawane aus Mali zum Weltsozialforum in der senegalesischen Hauptstadt Dakar wagten antirassistische Gruppen aus Afrika und Europa ein Experiment: Sie wollten die Arbeit europäischer Initiativen mit den Basisbewegungen zusammenbringen, die in Afrika zu den Themen Bewegungsfreiheit, Flucht und Migration arbeiten.
10. Weltsozialforum in Dakar eröffnet
Ägypten und Tunesien prägen Debatte
Bewusst treffen sich die Globalisierungskritiker zum zehnten Weltsozialforrum in der Nähe der arabischen Welt. Im Mittelpunkt stehen die Revolutionen in Tunesien und Ägypten.
Artikel vom 06.02. in der taz von Christian Jakob
(…) Im Laufe des Samstags waren tausende Teilnehmer mit Bussen aus West- und Zentralafrika in Dakar eingetroffen. Freiwillige nahmen sie an Parkplätzen weit außerhalb der Hauptstadt in Empfang. Sie verteilten die Teilnehmerausweise, Motorradpolizisten versuchten, den Buskolonnen einen Weg durch die vom Stau verstopften Straßen Dakars zu bahnen. Unter ihnen war auch die Karawane des Netzwerks Afrique-Europe-Interact, die mit hunderten abgeschobenen Flüchtlingen aus Malis Hauptstadt Bamako nach Dakar gezogen war.
Protestkarawane durch Westafrika
Gegen die "Festung Europa"
2.000 Kilometer zieht eine Karawane von Flüchtlingen, Bauern und Landlosen zum Weltsozialforum, um Europas Abschottungspolitik anzuprangern. Die taz ist mit dabei.
Artikel vom 06.02. in der taz von Christian Jakob
“Europa öffnet sich nach innen, aber es zwingt Afrika dazu, sich zu schließen”, sagt Alassane Dicko, der Präsident der Assoziation der Abgeschobenen MalierInnen. “Enorme Summen fließen hierher, um zu verhindern, dass Menschen nach Europa kommen.” Die Arbeit der AME ist eine Folge dieser Politik: Mali ist voll von gestrandeten Migranten aus ganz Afrika, die auf auf ihrem Weg nach Europa zurückgeschickt wurden – wie vor Jahren auch Dicko selbst.”
Neokoloniale Wohlfahrtsrallye
Die antirassistische Karawane zum Weltsozialforum in Dakar trifft auf die Autorallye "Budapest-Bamako". Ein Video dokumentiert den Alltagsrassismus der Fahrer
Artikel vom 06.02. auf telepolis von Matthias Monroy
Die jährliche Rallye Budapest-Bamako wirbt mit niedrigen Startgebühren und rechnet vor, dass der Trip für rund 1.825 Euro zu haben ist. Falls das Fahrzeug im Zielland Mali verkauft wird, könnten sogar diese Kosten gespart werden. Ein Filmteam der Bamako-Dakar-Karawane hatte die Motoristen interviewt und dabei eine gehörige Portion Neokolonialismus zutage gefördert, der sich bei Betrachtung des jetzt online gestellten Videos mit einer unangenehmen Herrenmenschen-Mentalität paart.
Wir machen darauf aufmerksam:
Bamako-Dakar-Karawane auf bewegung.taz.de
Auf dem blog bewegung.taz.de könnt Ihr den Weg und die Aktionen der Karawane ebenfalls verfolgen.
Zeit des Trommelns und des Zuhörens
Antirassistische Karawane durch Nordafrika erreicht am Sonntag das Weltsozialforum in Dakar
Artikel vom 05.02. im ND von Tim Zülch
Die Karawane ist keine einmalige Aktion, sie soll der Beginn einer kontinuierlichen und verbindlichen Kooperation sein, an deren Anfang gegenseitiges Zuhören und Diskutieren steht. Ein »Neuer Internationalismus« ist der Traum, dem viele hier folgen, doch der Weg dieser Karawane ist noch weit. Viel weiter als nur bis Dakar.
Mit allen Mitteln
Bei der Low-Budget-Rallye Budapest-Bamako wurden möglicherweise zwei Kinder getötet. Die Organisatoren feiern dennoch das "bislang erfolgreichste Rennen".
Artikel vom 03.02. in der taz von Christian Jakob
Wüsten-Abenteuer, Teamgeist und „soziale Verantwortung“ – als alternatives Motorsport-Ereignis für jedermann lockt die Rallye Budapest-Bamako seit Jahren hunderte Amateurfahrer aus ganz Europa in die afrikanische Wüste. Doch bei dem am Sonntagabend zu Ende gegangenen Cross-Rennen gab es möglicherweise einen Unfall, bei dem zwei senegalesische Kinder getötet wurden. Das zumindest berichten mehrere Teilnehmer des Rennens.
Das Signal von Bamako
Das Weltsozialforum wirft seine Schatten voraus. 600 Aktivisten ziehen in einer Karawane von Mali nach Dakar – es geht um einen Neuen Internationalismus
Artikel vom 02.02. im Freitag von Tim Zülch
Seit einigen Jahren ist von einem „Neuen Internationalismus“ die Rede – als Reaktion auf die wirtschaftliche Globalisierung. Bisher vor allem getragen von Gruppen wie Via Campesina und Peoples Global Action ist diese Entwicklung jetzt auch in der antirassistischen Bewegung angekommen.
Die Karawane ist gestartet
Grenzüberschreitend unterwegs für globale Bewegungsfreiheit
Rund 400 Antirassismus-Aktivisten aus Europa und Afrika ziehen seit gestern von Bamako nach Dakar. Dort werden sie am Weltsozialforum teilnehmen.
Artikel vom 02.02.2011 im Neuen Deutschland von Tim Zülch
Abschiebung vereitelt: Wenn Fluggäste aufstehen
Passagiere eines Air-France-Flugs erhoben sich, als sie einen gefesselten Afrikaner in den hinteren Reihen entdeckten. So verhinderten sie vorerst seine Abschiebung.
Artikel vom 21.01.2011 in der taz von Christian Jakob
14 deutsche Aktivisten sind am Donnerstag auf dem Pariser Flughafen festgenommen worden. Kurz vor dem Start eines Air-France-Flugs in die malische Hauptstadt Bamako hatten sie festgestellt, dass in der letzten Reihe ein von Polizisten umringter, gefesselter Afrikaner saß, der abgeschoben werden sollte. Darauf erhoben sie sich von ihren Plätzen und zwangen den Piloten so, den Start abzubrechen. Der alarmierte die Polizei. Die Protestierer und sieben Passagiere, die sich der Aktion angeschlossen hatten, wurden in das Flughafengefängnis gebracht.
Das Recht zu gehen – und zu bleiben
Antirassismus-Aktivisten aus Europa und Afrika ziehen von Mali nach Senegal zum Weltsozialforum
Artikel vom 19.01.2011 im Neuen Deutschland von Tim Zülch
Dreißig Leute sitzen in einem Raum im Erdgeschoss einer Bremer Kommune. Einige haben trotz reichlich Kaffee bereits müde Augen, andere rutschen ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. Die Redeliste ist noch lang. Es ist das letzte gemeinsame Treffen, bevor sich rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden Ende Januar Richtung Bamako in Mali aufmachen. Dort werden sie auf rund 200 westafrikanische AktivistInnen treffen, um gemeinsam eine Karawane zu bilden, die in Richtung Senegal und schließlich zum Weltsozialforum ziehen wird.
Von Bamako nach Dakar
Protesttour für globale Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung
Hagen Kopp (kein mensch ist illegal Hanau)
Gegenseitige Besuche, gemeinsame Aufrufe, abgestimmte Aktionen: die euro-afrikanische Vernetzung im Kampf gegen das EU-Grenzregime hat sich spätestens seit 2006 kontinuierlich weiterentwickelt. Mit einer Buskarawane ist für Anfang 2011 nun ein ganz besonderes Zusammentreffen von BasisaktivistInnen der zwei Kontinente in Vorbereitung.
Globale Solidarität als Herausforderung
Über Schwierigkeiten transnationaler Organisierung von unten
Von Transact
Das Netzwerk „Transact“ ist an unterschiedlichen transnationalen Projekten beteiligt – unter anderem an der von Afrique-Europe-Interact initiierten Karawane von Bamako nach Dakar. Dennoch gibt es auch innerhalb von Transact eine Vielzahl offener Fragen, Ambivalenzen und Differenzen. Transact hat deshalb ein Selbst-Interview geführt – die Fragen hat Transact Wien gestellt.
Internationalistische Praxis nach dem Internationalismus
»Herrschaft und Gewalt wurden immer seltener im globalen Zusammenhang betrachtet« – Interview mit Olaf Bernau
Die antifaschistische Zeitung Phase2 hat mit Olaf Bernau ein Interview zur Geschichte und Gegenwart internationalistischer Praxis geführt – Anlass ist ein transnationaler Organisierungprozess zwischen westafrikanischen und europäischen Basisgruppen, an dem Olaf Bernau beteiligt ist.