Kommuniqué Nr. 10
Die erste Aktion von Boats4people auf See war ein Erfolg, aber an den Seegrenzen der EU wird weiterhin gestorben
Lampedusa, 20.07.2012
Am 19. Juli liefen auf Lampedusa die letzten Aktionen von Boats4people auf See. In den kommenden Wochen werden die UnterstützerInnen und AktivistInnen von Boats4people eine Auswertung der Aktionsreihe
vornehmen und die Zukunft des Projekts besprechen. Die Mittelmeerüberquerungen von Boats4people waren ein Erfolg.
Nichtsdestotrotz waren die letzten Wochen von zahlreichen tragischen Vorfällen gekennzeichnet. Sie bewiesen aufs Neue, dass die Schließung der EU-Grenzen tödliche Folgen hat.
Boats 4 People - Kommuniqué Nr. 9
The first action at sea is coming to an end, the project goes on
Lampeduas, 19. Juli 2012*
Boats4People’s first action at sea is coming to an end. However, it is important to stress that the project is called upon to continue, and not only through its networking, legal analysis and litigation, observation and data collection activities. Awareness-raising actions have already taken place simultaneously with the flottilla: Calais, Strasbourg, Frankfurt, Hamburg, Paris, Amsterdam, Tilburg, etc. This type of action will continue to lend visibility to the project everywhere in Europe, in the Mediterranean and worldwide.
Boats4people Kommuniqué Nr. 8
Die Oloferne kommt an den Toren der Festung Europa an!
Lampedusa, 16.07.2012
Nach einer kurzen Überfahrt von Tunesien ist die Oloferne im Hafen von Lampedusa angekommen.
Sonntag, den 15. Juli, um Mitternacht, ist die Oloferne nach Lampedusa mit einer neuen Crew an Bord aufgebrochen. Die Überfahrt bot die Gelegenheit, selbst weiter zu lernen und zu den juristisch-technischen Aspekten der Rettung auf See zu diskutieren, sowie zu der Repression der Migration im Kanal von Sizilien.
Boats 4 People - Kommuniqué Nr. 7
Auf nach Lampedusa! Nach drei B4p-Tagen in Tunesien sticht die Oloferne wieder in See
Monastir, 15. Juli 2012
Die Organisationen von Boats4People beenden ihre Aktivitäten in Monastir. Die Tage des Vorbereitungstreffens für das Weltsozialforum haben die gemeinsamen Kämpfe bestärkt, und zwar sowohl die Mobilisierungen der MigrantInnen im Maghreb wie auch die der Angehörigen von denen, die im Meer gestorben oder veschwunden sind. Die Oloferne begibt sich jetzt auf die Route der Flüchtlinge und MigrantInnen Richtung Lampedusa, einen der Häfen der Festung Europa. Wir werden dabei unser Monitoring fortsetzen. Damit wollen wir den Meeresraum erfassen, wo in fast vollständiger Straflosigkeit die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen verletzt werden.
Choucha – B4p Presseerklärung eines Workshops in Monastir
14.7.2012: Presseerklärung zum Camp Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze
Etwa 3000 MigrantInnen und Flüchtlinge, die 2011 vor dem Krieg in Libyen flohen, leben noch immer unter unmenschlichen Bedingungen im Flüchtlingslager Choucha (Tunesien) nahe der libyschen Grenze. Die meisten kommen aus Afrika südlich der Sahara, aber es gibt auch einige aus Bangladesch, Pakistan, Palästina und Irak.
Einige im Camp wurden als Flüchtlinge anerkannt und warten auf Resettlement (Umsiedlung). Ein weiterer Teil wartet auf die Entscheidung des UNHCR darüber. Einigen hundert wird jeglicher Status verweigert, weil ihre Verfahren nicht korrekt abgelaufen sind und sie keine Anwälte und keine guten Übersetzer hatten.
Boats 4 People - Kommuniqué Nr. 6
In Tunesien gemeinsam für die Bewegungsfreiheit!
Nach einem Beobachtungsaufenthalt auf der süditalienischen Insel Pantelleria ist das Schiff Oloferne, das die erste Aktion von Boats4people voranbringt, am Mittwoch, 10. Juli 2012, im Hafen von Monastir angekommen. Gleichzeitig sind zwei Delegationen von Boats4people nach Tunesien gefahren. Eine hat sich zum Krankenhaus in Zarzis aufgemacht, um den einzigen Überlebenden des Schiffsunglücks von über 50 Flüchtlingen vor Libyen zu treffen. Die zweite Delegation ist zum Lager Choucha gefahren, um dort die Forderungen der Flüchtlinge aufzunehmen.
Boats4People Kommuniqué Nr. 5
Eine Delegation trifft den einzigen Überlebenden der Schiffstragödie, die 55 Menschenleben gekostet hat
Zarzis, 11. Juli 2012
Ein Jahr und ein paar Monate nach dem Vorfall, der als „left-to-die-boat“ zu internationaler Empörung geführt hat, ist es zu einem neuen ähnlich dramatischen Vorfall gekommen. Das zeigt, dass trotz veränderter politischer Grosswetterlage weiterhin Flüchtlinge und MigrantInnen unter entsetzlichen Umständen im Mittelmeer sterben.
B4P: Presseerklärung zur aktuellen Flüchtlingstragödie vor Monastir
Die Oloferne sticht wieder in See, die für die einen ein offenes Meer, für die anderen aber eine Grenze ist
08.07.2012
Palermo, 8 Uhr morgens. Das Solidaritätsschiff hisst die Segel Richtung Monastir, wo sich Boats4people am 13. Juli am internationalen Komitee des Weltsozialforums und an seinen zahlreichen Veranstaltungen beteiligen wird. Während der Hafen von Palermo entschwindet, öffnet sich vor der Crew der ruhige und flüssige Horizont des Mittelmeers. Aber die Boats4people-Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, daran zu erinnern, dass dieser Horizont für die Bevölkerungen südlich des Mittelmeers ein Synonym für Grenze ist.
Mali: Pressekonferenz zu B4p und zur Lage der Flüchtlinge und MigrantInnen
06. Juli 2012
Pressekonferenz AME, AMDH und Amnesty International Mali: Samstag 07.07.2012 im Büro der Association Malienne des Expulsés (AME); Rue 312 Porte 626 Djélibougou , 15:00 Uhr.Themen: Aktuelle Lage der Flüchtlinge und MigrantInnen im Sahel, in den nordafrikanischen Ländern und in Südeuropa. Auch die Beteiligung an B4p wird dargestellt.
WatchTheMed: Presse-Erklärung
Eine Landkarte als Plattform, um an den Seegrenzen der EU ein Monitoring zu Verletzungen von MigrantInnenrechten aufzubauen.
04.07.2012
Während das Schiff Oloferne von Boats4People auf See ist, beteiligen sich viele Andere an der Kampagne zu Land, in Afrika, Europa und selbst in den USA. Unter ihnen sind Forscher desForensic Oceanography Forschungsprojekts an der Goldsmiths University in London, die im Rahmen der B4p-Kampagne eine neue Online-Mapping-Plattform erstellt haben, mit deren Hilfe zeitnah der drohende Tod von MigrantInnen und Verletzungen von deren Rechten an den EU-Seegrenzen öffentlich gemacht werden kann.
B4p Kommuniqué Nr. 3
04.Juli 2012
Nach mehr als zwei Tagen Schifffahrt hat die Oloferne – unsere erste Mission auf See – die Küsten Siziliens am 04.07.2012 um 23:00 Uhr erreicht. Es wurde von Boats4people-AktivistInnen vor Ort begrüsst. Mit dieser Ankunft beginnt die zweite Etappe unserer Aktion, mit der wir die europäische Migrationspolitik öffentlich kritisieren wollen, die für den Tod von Boat-people im Mittelmeer verantwortlich ist.
B4p Presse-Erklärung - Kommuniqué Nr. 2
03.Juli 2012
Ungefähr ein Jahr nach dem Aufruf zu dem Projekt Boats4People sind zum Start des Schiffs „Oloferne“ Hunderte Luftballons aufgestiegen. Die Teilnehmer des antirassistischen Treffens in Cecina applaudierten und riefen „Boats for people!“.
Presse-Erklärung zu Visa-Verweigerungen
02. Juli 2012
Frankreich verweigert aufs Neue zwei Aktivisten aus dem Süden die Teilnahme an einem internationalen Treffen.
Aufs Neue wird mit Politik der Grenzschließung verhindert, dass sich Menschenrechtsaktivisten versammeln können. Einem Vertreter der Vereinigung der Abgeschobenen in Mali (Association des Malens Expulsés – AME) und einem Vertreter der Vereinigung der Rückgeschobenen Zentralafrikas in Mali(Association des Refoulés d’Afrique Zentrale au Mali – ARACEM) wurden von den französischen Behörden die Visa verweigert, so dass sie nicht an dem internationalen antirassistischen Treffen teilnehmen können, das ARCI, Boats4people und das Netzwerk Migreurop zwischen dem 30. Juni und dem 2. Juli 2012 in Cecina (Italien) veranstalten.(1) Aus demselben Grund werden sie auch nicht an dem Flotten-Vorhaben Boats4people teilnehmen, das vom 2. bis zum 19. Juli stattfindet.
Boats4people Kommuniqué Nr. 1
01. Juli 2012 | Alle an Bord!!
Vor einem Jahr haben wir dazu aufgerufen, eine Flotte der Solidarität mit den MigrantInnen im Mittelmeer zu organisieren – und nun geht es los. Wir wollen in See stechen, um die Migrationskontrolleure zu kontrollieren. Mit dieser Idee sind wir mittlerweile 17 Organisationen in 7 verschiedenen Ländern. Wir arbeiten eng zusammen, um jetzt ein erstes Schiffs-Projekt aufs Meer zu schicken.
Paris, 11. April 2012 | Gemeinsame Presseerklärung
Tod von 63 MigrantInnen im Mittelmeer: Klage gegen französische Armee wegen unterlassener Hilfeleistung
Ein Jahr nach dem Tod von 63 MigrantInnen in einem Boot vor Libyen reichen Überlebende heute mit Unterstützung eines NGO-Zusammenschlusses* Klage in Frankreich ein. Sie beschuldigen die französische Armee der unterlassenen Hilfeleistung.
Camp Choucha: ein Gefängnis für die Flüchtlinge des Mittelmeeres!
Presseerklärung des Tunesischen Forums für ökonomische und soziale Rechte vom 21.3.12
18. März 2012: 74 Personen, darunter 13 Frauen befinden sich auf einem aus Libyen kommenden Boot in Schwierigkeiten in internationalen Gewässern, etwa 93km von Lampedusa, 98km von der tunesischen Küste und 222km entfernt von Malta. Sie werden von Fischern gerettet, die sofort um Unterstützung bitten. Die malteser und italienischen Behörden verweigern den Schiffbrüchigen die Hilfe und auch die Aufnahme in ihren Häfen.Letztendlich bringt ein tunesisches Militärschiff sie in den Hafen von Sfax. Die maltesischen Behörden behaupten, die Intervention der tunesischen Marine sei aufgrund eines Abkommens zwischen der italienischen und tunesischen Regierung erfolgt.
Transnationale Pressemitteilung: 20.07.2011
Zusammen mit zahlreichen Organisationen, Netzwerken und NGO aus verschiedenen Ländern hat Afrique-Europe-Interact am 20.07.2011 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der die EU aufgefordert wird, schiffbrüchige Flüchtlinge und MigrantInnen aufzunehmen. Die Pressemitteilung ist in der englischen und französischen Version dieser Webseite dokumentiert.