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4. März 2023 | Demo vor tunesischer Botschaft gegen Rassismus (mit Bildern)

Anlässlich der vom tunesischen Präsidenten Kais Saied losgetretenen Kampagene gegen Migrant:innen aus Subsahara-Afrika haben Aktivist:innen von Afrique-Europe-Interact (zusammen mit anderen Organisationen) am 4. März 2023 vor der tunesischen Botschaft in Berlin eine Kundgebung organisiert.

Geraud Potago – ebenfalls aktiv bei Afrique-Europe-Interact – meinte in diesem Zusammenhang: Was derzeit in TUNESIEN geschieht, ist inakzeptabel. Nach den hasserfüllten Äußerungen des Präsidenten Kais Saïed, in denen er Migrant:innen aus Subsahara-Afrika als “Bedrohung der tunesischen Identität” bezeichnete, erlebten schwarze Einwanderer:innen im gesamten Land eine beispiellose Welle der Gewalt. Sie werden gejagt und erstochen. Ein kursierendes Video zeigt live die Ermordung eines Vertreters der ivorischen Zivilgesellschaft (Elfenbeinküste) durch Messerstiche. Und leider ist dies kein Einzelfall, denn fremdenfeindliche Äußerungen haben rassistischen und diskriminierenden Gewalttaten grünes Licht gegeben. Heute Morgen vor der tunesischen Botschaft in Deutschland, wollen wir die politische Verschwörung anprangern, die die europäischen Grenzen darstellen. Zugleich wollen wir unsere internationale Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern zum Ausdruck bringen. Wir erleben in Tunesien eine Hexenjagd. Menschen denunzieren subsaharische Migrant:innen bei der Polizei, Arbeitgeber:innen werden eingeschüchtert, Vermieter:innen vertreiben ihre Mieter:innen, und zwar trotz Verträgen. Es gibt Plünderungen, Erpressungen auf offener Straße. Das ist Verfolgung. Nach 400 Jahren Sklaverei, nach mehr als einem Jahrhundert der Kolonialisierung und anschließend des Neokolonialismus ist es eine Schande, dass es die Afrikaner:innen selbst sind, die sich gegenseitig bekriegen, um die Grenzen und den falschen Reichtum des Westens zu schützen.