18. Dezember 2021 | Aktion zum internationalen Tag der Migrant*innen: Unterstützung der Familien vermisster Migranten in Sokodé
Den Menschen in Sokodé, Togo, bleibt der 24. April 2021 als ein trauriger Tag in Erinnerung. Wenige Tage zuvor waren bei einem Bootsunglück etliche Migrantinnen und Migranten im Mittelmeer ertrunken, darunter 13 junge Menschen aus Sokodé – eine tragische Nachricht, die die Familien der Verstorbenen an jenem Morgen erreichte. Dieses Ereignis sowie den internationalen Tag der Migrant*innen am 18. Dezember nahmen die Mitglieder unseres Netzwerks in Sokodé zum Anlass, um die 13 betroffenen Familien aufzusuchen und sie mit jeweils 15 kg Reis, einem Liter Öl und 5000 Franc CFA zu unterstützen. Danach wurde in einer Radiosendung über die Aktion berichtet und über das Phänomen der sogenannten irregulären Migration aufgeklärt.
Mit der Aktion vom 18. Dezember 2021 konnte AEI einerseits die Familien der verstorbenen Migranten aus Sokodé auf konkrete Weise unterstützen – ein Angebot, das dankbar entgegengenommen wurde, nicht zuletzt deshalb, weil es seit dem Verschwinden ihrer Söhne das erste Mal war, dass die Familien materielle Unterstützung vonseiten einer Organisation erfuhren. Wiederum wurde deutlich, dass der Tod von jungen Menschen auf den Migrationsrouten nicht nur als menschliche Tragödie zu verstehen ist, sondern auch als ökonomischer Verlust für die zurückgebliebenen Angehörigen.
Andererseits konnte AEI auf das Schicksal der 13 Familien und ihrer auf der Migration verstorbenen Angehörigen aufmerksam machen – insofern handelte es sich in erster Linie um eine symbolische Aktion. Dies geschah im Rahmen einer Radiosendung, wo neben Razak Aboubakari, Mitglied von AEI in Sokodé, auch zwei zurückgekehrte Migrant*innen von ihren Erfahrungen auf den Migrationsrouten berichteten. Es wurde über die Gründe und die Folgen sogenannter irregulärer Migration gesprochen sowie verschiedene Ansätze diskutiert, wie Tragödien wie die vom April 2021 in Zukunft verhindert werden können.