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17. März 2023 | Eil-Appell: Humanitäre Krise in Assamaka an der Grenze zwischen Niger und Algerien (dt/eng/fr)

Tausende von Abgeschobenen in der Sahara ohne Unterkunft und Versorgung sich selbst überlassen. Das Alarme Phone Sahara bittet um Verbreitung des Eil-Appels

Assamaka ist ein Dorf inmitten der Sahara im Norden Nigers, 15 Kilometer von der nigrisch-algerischen Grenze entfernt. Normalerweise leben 1.500 Menschen in Assamaka, doch derzeit sind es mindestens viermal so viele. Hintergrund sind Massenabschiebungen von Migrant*innen ohne Papiere aus Algerien. Bereits im Jahr 2022 wurden mindestens 24.250 Personen nach Assamaka abgeschoben. In den ersten zehn Wochen dieses Jahres belief sich die Gesamtzahl der Abgeschobenen nach Beobachtungen des Alarme Phone Sahara auf 8.149 Personen. Bei den Abgeschobenen handelt es sich um Frauen, darunter Schwangere, Kinder und Minderjährige, sowie um Männer, die in Bussen und Lastwagen eine oft qualvolle Reise durch die Wüste hinter sich gebracht haben. Viele wurden währenddessen von den algerischen Sicherheitskräften systematisch geschlagen, misshandelt und ausgeraubt.

04. Dezember 2020 | Willkür und Gewalt: Frauen auf den Migrationsrouten

2017 hat Afrique-Europe-Interact zusammen mit Basisinitiativen aus fünf afrikanischen Ländern das Alarmphone Sahara (APS) gegründet. Anfangs ging es vor allem um drei Zielsetzungen: Erstens Vermittlung von praktischen Informationen an Migrant:innen, die die Wüste durchqueren, zweitens öffentlichkeitswirksame Dokumentation der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen in der Wüste und drittens Aufbau einer Rettungsinfrastruktur für Migrant:innen, die während der Wüstenpassage in Not geraten sind. Alle drei Bereiche haben in den letzten Jahren eine wichtige Rolle gespielt.

Gleichzeitig ist eine weitere Aufgabe dazugekommen, vor allem in Agadez, der berühmten Handelsstadt am Südrand der Sahara, wo das APS einen Info- und Anlaufpunkt für Migrant:innen aufgebaut hat. Denn Agadez hat sich zunehmend zu einem Hotspot für Migrant:innen entwickelt. Nicht nur für jene, die auf dem Weg Richtung Norden steckengeblieben sind, sondern auch für die große Zahl derer, die in der Wüste aufgehalten wurden oder die mehr oder weniger unfreiwillig aus Algerien bzw. Libyen zurückgekehrt sind. Besonders schwierig ist die Situation für Frauen und Mädchen. Wir möchten daher von einigen Erfahrungen berichten, die Mitarbeiter des APS in jüngerer Zeit dokumentiert haben, auch per Videointerview:

8. Oktober 2020 | APS unterstützt Proteste von Migrant*innen wegen fehlender Essensversorgung in UNHCR Lager

Am 8. Oktober 2020 spitzte sich die Situation im UNHCR Lager in Hamdallaye in der Nähe von Niamey, der Hauptstadt Nigers, weiter zu: Denn drei Tage lang war die Essensversorgung für die Geflüchteten in Hamdallaye ausgefallen. Das Alarmephone Sahara unterstützt die Proteste u.a. mit einem Protestbrief. Der Brief und weitere Informationen sind auf der englischsprachigen Version der APS-Webseite zu finden: Zur APS-Webseite

25. September 2020 | Botschaft von Moctar Dan Yaye zur aktuellen Überschwemmungskatastrophe im westafrikanischen Sahel-Land Niger

Das Video mit der Botschaft ist in der Rubrik Für Globale Klimagerechtigkeit – Klimawandel im Sahel & anderswo zu finden.

08. September 2020 | Rettung von Roukayat Olalere durch APS in Agadez

Am 08. September 2020 wurde das Alarmephone Sahara Team in Agadez in einem Notfall zur Rettung von Roukayat Olalere gerufen, die nach ihrer Rückkehr aus Libyen am Busbahnhof in Agadez gestrandet war und dringend medizinische Hilfe benötigte. Der Bericht über die Rettung ist auf der englischen Version der APS-Webseite zu finden: Zum Bericht

27. Juli 2020 | Massenabschiebung aus Algerien nach Assamaka - Interview mit Maman Na Hajau

Am 27. Juli 2020 wurden 683 Menschen in einem Konvoi aus Algerien nach Assamaka an die algerisch-nigrische Grenze abgeschoben. Das Alarmephone Sahara (APS) hat mit Maman Na Hajau gesprochen, der an diesem Tag abgeschoben wurde. Das Interview und weitere Informationen finden sich auf der englischen Version der APS-Webseite: Zum Interview

4. Juli 2020 | Alarmphone Sahara: Küche für Migrant*innen in Agadez (Niger)

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20. Juni 2020 | Bericht von Yahaya Oumarou zu seiner Abschiebung aus Algerien

Yahaya Oumarou wurde im Juni 2020 aus Algerien nach Niger mit einem “offiziellen Konvoi” abgeschoben. Am 20. Juni erreichte er Agadez gemeinsam mit einer Gruppe von 240 Abgeschobenen. Im Video berichtet er von seinen Gewalterfahrungen in Algerien und der Abschiebung. Das Video und weitere Informationen finden sich auf der englischen Version der APS-Webseite: Zum Video

29. April 2020 | Coronapandemie verschärft Lage der Migrant*innen in Niger - Protest gegen die Zustände in den Lagern

Hunderte von Migrant*innen sind derzeit im IOM (Internationale Organisation für Migration)-Transitzentrum in Arlit sowie in den Lagern der IOM und des UNHCR in und um Agadez gestrandet. An mehreren Orten haben die Menschen angesichts der wachsenden Frustration zu protestieren begonnen. Gleichzeitig halten Algerien und Libyen trotz der Corona-Krise zumindest teilweise an ihrer Abschiebepolitik fest.
In der Situation, in der sie sich befinden, wollen die Menschen nun in ihre Länder zurückkehren, darunter Mali, Nigeria, Guinea, Benin und Kamerun, aber diese Länder haben wegen der Coronapandemie ihre Grenzen geschlossen. Ein ausführlicher Bericht über die aktuellen Entwicklungen ist auf der englischen Version der APS-Webseite zu finden: Zum Bericht

15. April 2020 | Bericht von Galius Moumouni Efouad von seiner Abschiebung aus Marokko über Algerien nach Assamaka (Niger)

Galius Moumouni Efouad wurde aus Marokko über Algerien nach Niger abgeschoben. Im April berichtete er dem Alarmephone Sahara im IOM (Internationale Organisation für Migration)-Transitcenter in Arlit (Niger) von seiner Abschiebung. Sein Bericht ist auf der englischen Version der APS-Webseite zu finden: Zum Bericht

12. März 2020 | 38 Personen in der Wüste zwischen Libyen und Niger gerettet

Am 12. und 13. März 2020 hat das Alarmephone Sahara 38 Menschen in der Wüste zwischen den Städten Gatron (Libyen) und Dirkou (Niger) gerettet. Der Bericht zu der Rettungsaktion mit näheren Informationen ist auf der englischsprachigen Version der APS-Webseite zu finden: Zum Bericht

6. Februar 2020 | Internationaler Gedenktag für die auf den Migrationsrouten getöteten und vermissten Personen

Am 6. Februar 2014 versuchten mehr als 200 Migrantent*innen aus marokkanischem Gebiet über den Strand von Tarajal in die Stadt Ceuta, eine spanische Exklave, einzureisen. Die spanische Guardia Civil feuerte Rauchpatronen und Gummigeschosse auf die Menschen im Wasser ab, um sie am Eindringen in spanisches Gebiet zu hindern. Fünfzehn Migranten wurden auf der spanischen Seite getötet, dutzende verschwanden und andere starben auf marokkanischem Gebiet.

Seitdem wurde der 6. Februar zum Gedenktag für die an jenem Tag zwischen Tarajal und Ceuta und anderswo getöteten und vermissten Migranten*innen und Flüchtlinge erklärt, die in den Meeren, Wüsten, an Grenzen und auf den Migrationsrouten getötet wurden und vermisst werden. Am 6. Februar 2020 fand in verschiedenen Städten auf afrikanischem und europäischem Boden eine sogenannte “CommémorAction” (d.h. “Gedenken und Handeln”) statt.

CommémorAction am 6. Februar 2020 in Sokodé, Togo<br />
(Bildquelle: Association Togolaise des Expulsés (ATE))

CommémorAction am 6. Februar 2020 in Sokodé, Togo
(Bildquelle: Association Togolaise des Expulsés (ATE))

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Januar 2020 | Mounchili Mohamed Moustapha berichtet von seiner Abschiebung aus Algerien

Mounchili wurde am 21. Dezember 2019 grundlos auf dem Weg zur Arbeit in Algerien festgenommen. Er wurde anschließend ohne finanzielle Mittel und ohne Kleidung aus Algerien abgeschoben. Sein Mobiltelefon wurde ihm in Algerien entrissen, bevor er in einem Konvoi gemeinsam mit mehr als 400 Personen an die Grenze an einen Ort, der allgemein als “point zero” bekannt ist, abgeschoben wurde. Sein Bericht ist auf der englischen Version der APS-Webseite zu finden: Zum Bericht

1. Mai 2019 | Berichte: Algerische Polizei schiebt ca. 600 Menschen in die Wüste ab

Überlebende berichteten dem Alarmephone Sahara (APS), dass an der Grenze zwischen Algerien und Niger 600 Personen mehrerer Nationalitäten, darunter Frauen und Kinder, zurückgelassen wurden. Die Zeug*innen schilderten dem APS, dass sie von der algerischen Polizei unter Gewalt und Drohungen in der Wüste zurückgelassen wurden, ohne Wasser zum Trinken oder Essen und ohne zu wissen, in welche Richtung sie die Stadt Assamakka im Niger erreichen sollten. Ein Video und die Berichte der Überlebenden sind auf der englischen Version der APS-Webseite zu finden: Zum Video und Bericht

März 2019 | Erste Rettung durch Alarmphone Sahara: Bericht & Bilder

Mitte März 2019 ist es zu den beiden ersten Rettungseinsätzen des Alarmphone Sahara gekommen. Insgesamt wurden 31 Personen geholfen, wobei im ersten Fall 25 Personen bereits 3 Tage in der Wüste ohne Hilfe fest saßen. Der Bericht ist bislang nur auf englisch und französisch verfügbar.

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