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Für das Recht auf Wiedereinreise zur OP-Behandlung

Mme Koulou Kouloubia: Gesundheit zerstört durch Abschiebung nach Togo (Dezember 2014)

Mme Koulou Kouloubia, ehemals Aktivistin der „Togoischen Frauenvereinigung in Deutschland“, wurde 2004 von München aus nach Lomé/Togo abgeschoben. Sie litt unter schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen: seit 1993 war ihre Hüfte gebrochen, in Deutschland wurde ihr ein Metallteil zur Stabilisierung eingesetzt, weswegen sie auf regelmäßige ärztliche Beobachtung und Nachbehandlung angewiesen war. All dies wurde durch das Kreisverwaltungsreferat München als Abschiebungshindernis ignoriert. Aufgrund der fehlenden Weiterbehandlung hat sich Mme Kouloubias Gesundheitszustand in Togo massiv verschlechtert. Sie kann seit 2013 überhaupt nicht mehr gehen und ist an ihre Wohnung in Lomé gefesselt. Sie benötigt dringend eine neue Hüft-OP und entsprechende medizinische Nachsorge. Dies ist für sie, die nicht über die Geldmittel für eine teure Privatbehandlung verfügt, weder in Togo noch in den Nachbarländern möglich.

Ohne Versorgung: Gesundheitswesen in Togo – zwischen Spardiktat und Korruption

Dezember 2014

Im April 2014 ist eine aus malischen und europäischen AktivistInnen zusammengesetzte Delegation unseres Netzwerks nach Togo gefahren. Eines von mehreren Themen war der katastrophale Zustand des öffentlichen Gesundheitswesens – eingeklemmt zwischen neoliberaler Strukturanpassung und korruptem Staat. Nicht minder bestürzend ist die Begegnung mit einer Frau gewesen, die trotz ernsthafter Erkrankung 2004 aus Deutschland abgeschoben worden ist. In Lomé war es vor allem der Medizinprofessor und Gesundheitsgewerkschafter Dr. David Dosseh, der uns eindrücklich erläutert hat, inwiefern der öffentliche Gesundheitssektor in Togo nicht in der Lage ist, den grundlegenden Bedürfnissen der Bevölkerung zu genügen.