Juli 2015 | Die Kinder der Austerität
In Afrika waren die üblichen Strukturanpassungen von IWF und Weltbank ein Desaster. Das wiederholt sich nun in Europa. Von Dominic Johnson (taz-Kommentar)
Seit fünf Jahren wird drastisch gespart, die Wirtschaftslage ist desaströs. Die Armut nimmt zu, fast die Hälfte der Bevölkerung ist arbeitslos. Das erhoffte Wachstum stellt sich nicht ein, die Schulden steigen ins Unermessliche. Die Menschen sind frustriert.
Griechenland 2015? Nein, Simbabwe 1996, nach fünf Jahren „Strukturanpassung“.
„Economic Structural Adjustment Programme“ hieß damals in Simbabwe, was Weltbank und Internationaler Währungsfonds verlangten, als 1991 das noch junge unabhängige Land im Süden Afrikas Hilfe brauchte. Robert Mugabe, damals noch der strahlende Befreiungsheld des Kampfes gegen die weiße Apartheid im Rhodesien der 1970er Jahre, musste seine sozialistischen Träume begraben: Abwertung der Landeswährung, Ende der Importbeschränkungen und Preiskontrollen, Kürzung von Staatsausgaben.
März 2013 | Die weltweite Ausbeutungspyramide am Beispiel Afrika
Von Jascha Jaworski, veröffentlicht auf Maskenfall
Einer unserer Leser bemerkte kürzlich, dass wir mit unseren Darstellungen zur wirtschaftlichen Entwicklung und Ungleichheit bisher den globalen Maßstab außer Acht ließen. Das stimmt. Bisher haben wir uns auf europäische Staaten und stellenweise zusätzlich die USA beschränkt, die weltweite Ausbeutungsdynamik hingegen nur in Randbemerkungen kritisiert. Betrachtet man die weltweiten Verteilungsverhältnisse, ist festzustellen, dass die Menschen in den Industriestaaten natürlich die Privilegierten dieser Welt sind. Sie verfügen i.d.R. über Zugang zu sauberem Wasser, Schulbildung, genügend Nahrung, eine warme Behausung, medizinische Versorgung und vieles mehr, wovon die meisten Menschen in den Entwicklungsländern nur träumen können.1 In diesen privilegierten Status sind die Bevölkerungen der Industrieländer auch dadurch versetzt, dass ihre Wirtschaftsräume auf die Rohstoffe und Arbeit anderer Länder zurückgreifen können.
Oktober 2010 | Film: Wieviel Schulden erträgt Afrika?
arte-Dokumentation, 55 Minute. Kurzbeschreibung: siehe unten