Allgemeine Informationen zu Mali
Die hier dokumentierten Texte beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit der Bedeutung von Migration für die malische Gesellschaft – einschließlich der politischen und praktischen Arbeit von selbstorganisierten Abgeschobenen-Gruppen. Allgemeine Informationen zu Mali und seiner jüngeren Geschichte finden sich hingegen an folgenden Orten auf dieser Webseite:
Neokolonialismus (diverse Rubriken)
Erzwungene Rückkehr – der Fall von Mali
Mali: Ein Land der Emigration, der Immigration, des Transit und der Rückkehr
Von Ousmane Diarra/AME
Mali ist gleichzeitig ein Land der Emigration, der Immigration, des Transit und der Rückkehr.
Schätzungsweise 1/3 der Bevölkerung Malis, das sind 4 Mio Menschen, leben außerhalb des Landes, mehr als die Hälfte davon in anderen westafrikanischen Staaten. Eine große Zahl papierloser MigrantInnen aus Mali ist in Europa mit der Verschärfung der europäischen Einwanderungspolitik konfrontiert. Die malischen Behörden achten stark auf die finanziellen Zuwendungen der malischen MigrantInnen in ihr Land in Form von Heimatüberweisungen und auf ihre Unterstützung von Entwicklungen an ihren Herkunftsorten.
Jenseits des Mittelmeeres
Migration und migrantische Selbstsorganisierung in Mali
Von Stefan Dünnwald
In zahlreichen Verhandlungen mit den südlichen Mittelmeeranrainerstaaten hat Europa es geschafft, die Abwehr von Flüchtlingen und Migranten nicht nur aufs Meer, sondern in die afrikanischen Maghrebstaaten zu verschieben. Gegen Visa-Erleichterungen für die eigenen Staatsangehörigen und verstärkte Entwicklungshilfe haben sich Maghrebstaaten bald bereit erklärt, die Ein- und Durchreise von subsaharischen Migranten durch ihr Territorium zu verhindern, obwohl dafür in einigen Fällen nicht einmal eine Rechtsgrundlage besteht.
Westafrika: Die Freiheit, die wir meinen
Von Martin Glasenapp.
Nur wer sich das Recht nimmt, über Grenzen zu gehen, begegnet dem Anderen – aber für manche Menschen sind Grenzen unpassierbar. Wie in Mali eine mutige Zivilgesellschaft versucht, den Bann der Freihandelsglobalisierung zu brechen.
Das Dorf ihrer Träume
Kabaté, ein Weiler im Westen Malis, lebt von seinen Migranten. Eine Erfolgsgeschichte - mit absehbarem Ende
Von Charlotte Wiedemann
Wenn es geregnet hat, überzieht sich die Sahelzone mit einem flüchtigen Liebreiz; ein Grün, so intensiv, dass es die Augen blendet, denn sie blicken den Rest des Jahres auf ausgebrannte gelbe Trockenheit. Dies ist der Nordwesten Malis, flaches karges Land. Seit einem halben Jahrhundert haben hier junge Männer im ersten Licht des Morgens ein Bündel geschnürt, haben sich aufgemacht, nach Arbeit zu suchen in anderen Teilen der Welt. Weil es so üblich war. Und weil das Grün immer flüchtiger wird und das Gelb immer trockener.
Nützt Migration der Demokratie?
Beobachtungen in Mali, im 50. Jahr der Unabhängigkeit.
Von Charlotte Wiedemann
Ist Migration allein schon deshalb gut, weil die Europäische Union die Zuwanderung so sehr bekämpft? Dies ist eine politische und eine moralische Frage. Meistens wird sie moralisch beantwortet, vor allem von jenen, welche der europäischen Festungspolitik ein anderes Weltverständnis entgegensetzen, eine Konzeption von Reisefreiheit für alle und offenen Grenzen. Und liegen die Vorzüge von Migration nicht auf der Hand? Die auswärtigen Arbeitskräfte schicken viel Geld nach Hause, sie betreiben Armutsbekämpfung aus eigener Kraft.
Memorandum der AME über die Konsequenzen der Zwangsrückkehr
I Wir sind Erforscher neuer Möglichkeiten, Boten des Mangels und des Nicht-Funktionierens der politischen Entscheidungen unserer Regierenden – hier, auf dem Weg und drüben.
Auf gut Glück aufzubrechen, ist die Suche nach dem Recht auf Arbeit und auf Freiheit, auf ein würdiges Leben. Es ist eine Art, seinen Mut und seine Intelligenz zu beweisen, für die Ernährung und die Bedürfnisse von sich und den Seinen aufzukommen (1). Es kann nicht jeder gehen, der will. Man braucht viel Entschlossenheit, um die Reise in Erwägung zu ziehen und dann zu unternehmen. Indem man sich immer sagt, dass der Andere es doch geschafft hat. Ich muss das auch machen, und sehr oft mit allen Mitteln. Die, die nach Hause zurück kommen, werden als moderne Helden angesehen.
Destination Bamako
Zur alltäglichen Arbeit der AME mit Abgeschobenen am Flughafen
Von Stephan Dünnwald
Die Luft über der Straße ist trübe von Staub und Abgasen, die Straßenlampen geben an diesem Abend nur ein milchig gelbes Licht. Ums Eck vom Hotel Wassoulou, das der Sängerin Oumou Sangaré gehört, habe ich mich in einer kleinen Bar mit Keita verabredet. Eine niedrige Tür führt in einen Innenhof, der nur schummrig ein paar Tische und Stühle beleuchtet. Die Malier, mehrheitlich Muslime, mögen es nicht, beim Trinken gesehen zu werden, auch wenn nur Flag oder Castells konsumiert werden, die hier gebräuchlichen Biersorten. Keita ist noch nicht da, ich setze mich an einen der Tische und bestelle ein Bier. Im Fernsehen wird über neue Entwicklungsprojekte berichtet, höhere Staatsbedienstete üben sich im Eröffnen von Straßen, Geschäftszentren, Anti-Aidskampagnen, man kann den Eindruck gewinnen, das Land boome an allen Ecken, ein bizarrer Kontrast zur Wirklichkeit.
Rede von Ousmane Diarra (AME)
Am 19.05.2008 sprach Ousmane Diarra, Präsident der malischen Ausgewiesenenvereinigung AME vor dem außenpolitischen Ausschuss des malischen Parlaments Parlaments zur Frage zur Frage der Migration aus, durch, in und nach Mali und der Erarbeitung eines Aktionsplans
Weitere Artikel in der französischen und englischen Version der Webseite!
Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass in der französischen und englischen Version dieser Webseite noch weitere Artikel und Studien zu dem Thema „Afrika & Migration“ zu finden sind, insbesondere in den Kategorien „Westafrika“, „Mali“ und „Senegal“.