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Weitere Informationen zu Marokko

Mehr Informationen zur Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen in Marokko bzw. in den Ländern des Maghreb finden sich auf dieser Webseite an folgenden Stellen:

Darüber hinaus sei auf folgende Webseiten verwiesen, auf denen sich zum Teil ungleich mehr Informationen zu grundsätzlichen und aktuellen Entwicklungen in Marokko befinden. Mit am umfangreichsten dürfte dabei die Webseite der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration sein:

Juni 2016 | Kein “Ja, aber…” für Jennifer - Video mit englischen und französischen Untertiteln

Allein die Zahlen sind monströs: Mindestens 60.000 Menschen haben laut einer aktuellen Studie zwischen 1996 und 2016 ihr Leben im Mittelmeer verloren. Eine von ihnen war die 6-jährige Jennifer, die am 6. August 2013 bei der Überfahrt von Marokko nach Spanien zusammen mit ihren Eltern ums Leben gekommen ist. Mehrere Aktivist_innen von Europe-Interact kannten die kongolesische Familie aus Marokko und berichteten von ihr. Ausgehend von diesen persönlichen Erzählungen hat die ebenfalls an Afrique-Europe-Interact beteiligte Liedermacherin Franzis Binder ein Lied in Gedenken an Jennifer geschrieben (Klavier/Geige). Es erzählt die Geschichte ihrer Familie und benennt zugleich, wie das Massensterben im Mittelmeer bereits morgen Geschichte sein könnte.

Eine Weiterverbreitung des Liedes ist sehr willkommen! Es kann auch direkt auf Vimeo angeguckt werden (Video: Anne Frisisus).

2012-2014 | Drei Filme zur Situation von Geflüchteten Migrant_innen aus Subsahara-Afrika in Marokko

In den letzten Jahren sind eine Vielzahl von Filmen und Videos zur Situation von Geflüchteten und Migrant_innen in Marokko entstanden. Wir möchten an dieser Stelle drei Filme stellvertretend dokumentieren, sind aber stets an Hinweisen auf weitere Filme und Videos interessiert.

THE LAND BETWEEN

Der Mehrfach preisgekrönte Filme The Land Between gibt einen hautnahen Einblick in das Leben der subsaharischen Migranten, welche im Norden Marokkos versteckt in den Bergen leben. Die meisten mit dem Ziel, den hoch militarisierten Grenzzaun von Melilla zu überklettern, einer spanischen Enklave im Norden des afrikanischen Kontinents. Mit einem einzigartigen und einmaligen Zugang dokumentiert der Film den Alltag dieser Reisenden, gefangen in einem Niemandsland, sowie die extreme Gewalt und die Misshandlungen durch marokkanische und spanische Grenzwächter.

Januar 2016 | „Ist das die Grenze, die wir wollen?“

Marokko hindert Asylsuchende daran, Europa zu erreichen – und lässt sich dafür von der EU bezahlen. Von Martin Klingst. Quelle: Zeit Online (23.01.2016)

Rund hundert junge afrikanische Männer rennen auf einen Zaun zu. Sie wollen drei Metallgitter überwinden, die dicht hintereinanderliegen. Noch bevor sie das erste erreichen, stehen ihnen schlagstockschwingende Polizisten der marokkanischen Forces Auxiliaires im Weg. Für zwei, drei Dutzend der jungen Männer ist die Flucht bereits hier zu Ende. Die übrigen hasten weiter, nur die kräftigsten gewinnen diesen Wettlauf. Bloß eine Minute bleibt für den „Sprung über den Zaun„, wie man hier sagt. Spätestens dann ist auf der anderen Seite die paramilitärische spanische Guardia Civil aufmarschiert. Ihre Seite gehört schon zu Europa.

Flucht, Migration & Transit: Zur Situation von Frauen in Marokko

Interview mit HY, Aktivistin für die Rechte subsaharischer Frauen in Marokko, am 6.12.13 in Rabat

F.: In welcher Organisation bist Du?

H.: „La Voix des Femmes“ heißt unsere Frauenorganisation – sie kämpft für alle migrantischen Frauen in Marokko.

F.: Du bist jetzt sehr aktiv betreffend die Legalisierung in Marokko. Kannst Du ein bisschen erklären, um welches Gesetz es geht und welche Probleme Du siehst?

H.: Ich danke zunächst dem König, dass er auf diesen Aufruf, MigrantInnen in Marokko zu legalisieren, positiv geantwortet hat. Es ist ein Kampf, den wir schon sehr lange geführt haben.

Zur neuen Migrationspolitik, zu Rassismus, Widerstand und Kriminalisierung in Marokko

Interview mit L.C. aus Subsahara-Afrika am 4.12.2013 in Rabat /Marokko

Frage: Was ist diese neue Migrationspolitik Marokkos und was denkst Du darüber?

C.: Die neue Politik besteht darin, dass die marokkanische Regierung angekündigt hat, sans papiers zu legalisieren (im Französischen „regularisieren“ genannt), und zwar Fall für Fall nach bestimmten Kriterien: Flüchtlinge, die mindestens fünf Jahre auf marokkanischem Boden leben, werden legalisiert; alle Subsahara-AfrikanerInnen, die seit mindestens zwei Jahren mit MarokkanerInnen verheiratet sind sowie alle ausländischen Paare, die mindestens vier Jahre hier sind und gemeinsame Kinder haben; und alle, die schwer krank sind (was aber noch nicht genau definiert ist) und alle, die einen Arbeitsvertrag über zwei Jahre haben , sollen legalisiert werden.

17-minütiges Video zur Situation rund um Melilla

Die spanische Webseite El Pais TV hat am 28. Juni 2013 auf ihrer Webseite einen äußerst beeindruckenden Film zur Situation der Flüchtlinge und MigrantInnen rund um Meilla hochgeladen. Der Film ist mit englischen Untertiteln versehen und sei ausdrücklich empfohlen:

Film hier angucken

Hüter des Grenzwalls

„Haben Sie nachts die Hubschrauber gehört?“, fragt der Flüchtlingsaktivist. Die überwachen ständig den Zaun. Im Auftrag der EU. Ein Besuch in Melilla. Von Edith Kresta, taz, 13.12.2012

MELILLA taz | Hoch oben thront Melilla la Vieja, das alte Melilla. Eine imposante mittelalterliche Befestigungsanlage mit dicken Mauern, geheimen Fluchtwegen, verwinkelten Gassen, großzügigem Meeresblick. Die geschichtsträchtige Stadtanlage ist das touristische Aushängeschild der autonomen spanischen Stadt an der afrikanischen Küste, die Marokko schon immer und erfolglos für sich reklamiert hat.

Marokko – Grenzwächter der EU in Afrika

Von Conni Gunnßer

Fast 2,5 Millionen Marokkaner_innen leben heute in Ländern der EU und arbeiten meist in schlecht bezahlten Jobs. Fast jede zweite Familie in Marokko ist auf die Rücküberweisungen ihrer Angehörigen in Europa angewiesen. Auch der marokkanische Staat hat deshalb ein Interesse an Arbeitsmigration und verhandelt mit der EU über Visaerleichterungen für seine Staatsbürger_innen, z.B. als Billigarbeitskräfte in der Erdbeerernte oder im Hotelgewerbe – im Gegenzug für seine Rolle als Grenzwächter der EU gegen unerwünschte oder sogenannte „illegale“ Migration.

Augenzeugenbericht des Sturms auf die Zäune von Ceuta und Melilla

Der Wald war so bevölkert wie nie zuvor. Konflikte zwischen den Nationalitäten schwelten. Die in der Überzahl waren, wollten das Recht des Stärkeren durchsetzen. Die Chairmans versuchten, die Einheit wieder herzustellen und gründeten die „Afrikanische Union“. Die Union beschloss, einen Massensturm zu organisieren, den die Kameruner „Ho-Ha“ nannten. Alle sollten sich an diesem Sturm beteiligen, denn die Organisatoren hielten ihn für eine einmalige Chance, nach Melilla zu gelangen.

Kämpfe von MigrantInnen und Flüchtlingen in Marokko

Detaillierte Informationen zu den Kämpfen von MigrantInnen und Flüchtlingen in Marokko können dem Artikel Solidarische Netzwerke von Conny Gunßer auf dieser Webseite entnommen werden.