Von den beiden Netzwerken Afrique-Europe-Interact und Welcome to Europe sind zur Zeit noch drei AktivistInnen in Tunesien, von ihnen stammt folgende Kurzeinschätzung der aktuellen Situation:

• Es sind fast alle Flüchtlinge wieder in der Gegend um das Camp. Sie werden notdürftig vom Militär versorgt , sind aber sehr misstrauisch, weil es dieselben seien, die gestern auf sie geschossen hätten.

• Es gibt eine Untersuchungskommission seitens des Innenministeriums. Es wird zugegeben, dass es Ausschreitungen seitens der Bevölkerung gegeben hat. Es gibt aber noch keine klare Linie, keine finale Erklärung.

• Die NGOs sollen so schnell wie möglich wieder arbeiten können.

• Alle irgendwie “Rückführbaren” (Malier! Nigerianer! Ghanaer!) sollen so schnell wie möglich repatriiert werden, was in diesem Fall wohl nichts anderes als Abschiebung bedeutet.

• Betroffene Flüchtlinge finden, dass von Europa aus Druck kommen muss, hierzu gehört auch sofortige Aufnahme in Europa.