Proteste im Flüchtlingslager Choucha, 23.5.2011
Die Situation im Flüchtlingslager Choucha an der Grenze zu Libyen ist unübersichtlich: Nachdem in der Nacht zum Sonntag (22. Mai) mindestens vier Eriträer bei einem Feuer ums Leben gekommen sind und am 23. Mai Hunderte Flüchtlinge vor den UNHCR-Büros am Rande der Zeltstadt demonstriert haben, scheint die Situation mittlerweile eskaliert zu sein: Durch Schüsse des tunesischen Militärs (ob mit scharfer Munition oder Tränengas, ist ungeklärt) sind dreißig Personen verletzt worden, davon einige schwer. Vorausgegangen war eine Blockade der Straße zwischen dem Camp und der sieben Kilometer entfernten libyschen Grenze. Zur Eskalation hat wohl auch der Umstand beigetragen, dass die Straße eine wichtige Verbindungsstraße ist und sich daher auch Teile der lokalen Bevölkerung gegen die Flüchtlinge gewandt haben. Mehr Informationen zur aktuellen Situation finden sich in der zweiten Pressemitteilung, welche die Tunesien-Delation von Afrique-Europe-Interact und Welcome to Europe heute veröffentlicht hat.