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14. Dezember 2021 | Gerechtigkeitsgau in Glasgow: UN-Klimagipfel verzögert einmal mehr finanzielle Unterstützung für globalen Süden

Vieles spricht dafür, dass sich – im Vergleich zu 2010 – die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 13 Prozent erhöhen werden. Und das, obwohl eine Reduzierung um 45 Prozent nötig wäre, um die 2015 beim Weltklimagipfel in Paris vereinbarte Beschränkung der Erderhitzung auf 1,5 Grad tatsächlich erreichen zu können. Umso wichtiger ist es, dass beim jüngsten Weltklimagipfel in Glasgow diverse Beschlüsse gefällt wurden, die die Tür zum 1,5 Grad-Pfad zumindest einen Spalt breit offen halten. Gleichwohl wäre es irreführend, Glasgow als Erfolg zu präsentieren. Einmal mehr zeigte sich, dass die Interessen des globalen Südens wenig Gewicht haben – trotz der allgemein anerkannten Tatsache, wonach die arme Hälfte der Weltbevölkerung zwar am stärksten von der Klimakrise betroffen ist, gleichzeitig aber deutlich unter dem kritischen Schwellenwert von 2 Tonnen CO2-Verbrauch pro Person und Jahr bleibt.

An keiner Stelle ist die Missachtung des globalen Südens sichtbarer geworden als beim Umgang mit dem Themenkomplex Schäden und Verluste (“loss and demage”). Hiermit sind in der internationalen Klimadiplomatie Ausgleichszahlungen im Falle klimawandelbedingter Katastrophen gemeint. Die Problematik spitzt sich schon seit den späten 1960er Jahren zu. Im Rahmen von Afrique-Europe-Interact erleben wir das vor allem am Beispiel der Sahelländer: 2019 zeigten wir auf Seite 1 dieser Zeitung ein Bild des durch Starkregens überschwemmten Dorfes Marka Bassi in Mali. Die meisten Bewohner:innen hatten große Teile ihres Hab und Gut verloren, ohne dass sie irgendwelche Kompensationszahlungen erhalten hätten – außer einer geringfügigen Unterstützung durch Afrique-Europe-Interact, letztere jedoch nur für Mitglieder der bäuerlichen Basisgewerkschaft COPON, mit der wir seit 2014 eng zusammenarbeiten (siehe Interview S. 4).

16. November 2021 | Der lange Schatten von 1913

Die kolonialpolitischen Diskurse nach der großen Dürre im Sahel beeinflussen Maßnahmen zur Klimaanpassung bis heute

Der folgende Artikel basiert auf einem Redebeitrag des malischen AEI-Aktivisten Alassane Dicko für die #unteilbar Demo im September 2021 in Berlin. Er wurde in der Zeitschrift analyse & kritik veröffentlicht.

Für die Menschen in der Sahelzone ist das unheilvolle Jahr 1913 bis heute in Erinnerung geblieben. Bei den Bambara in Mali heißt die große Dürre von 1913-1914 Dia-Ba. Auch in der Songhai-Sprache bezieht man sich auf die Folgen der Dürre, dort heißt das Jahr Gande Béri. In der Peul-Sprache wird das Ereignis als Tasbane bezeichnet, was »Unheil bringend« bedeutet. Die Fulani im westlichen Sahel benutzen die Ausdrücke Rafo-Manga, die »große Hungersnot«, oder Kitanga, »großer Verlust«.

04. Dezember 2020 | Die Klimakrise ist längst da - Bericht von Modibo Nabe

Modibo Nabe ist in der bäuerlichen Basisgewerkschaft COPON aktiv

Der Regen diesen September in Mali war extrem. Mehrere Tage regnete es große Mengen, täglich bis zu 80 Liter pro Quadratmeter. Unsere Region, das Office du Niger, ist ein Bewässerungsgebiet. Die Kanäle liefen über und es kam zu massiven Überschwemmungen. Diese Art Starkregen gab es vorher nicht im Office du Niger. In dem 100 Kilometer langen Landstrich, in dem unsere Gewerkschaft aktiv ist, entkam kein Dorf. Vergangenes Jahr passierte es das erste Mal, wodurch große Schäden entstanden sind. Und auch wenn die Behörden seitdem viele Kanäle repariert haben – gegen diese Fluten, die noch viel heftiger waren als letztes Jahr, kam nichts an.

Oktober 2020 | Überschwemmungen in Niamey (Niger) & Appell an Fridays for Future (Video)

Im September 2020 ist es überall im Sahel zu massiven Überschwemmungen gekommen – unter anderem in der nigrischen Hauptstadt Niamey. Moctar Dan Yahe vom Alarmphone Sahara hat ein Video von diesen Überschwemmungen erstellt und dies mit einem Appell an Fridays for Future verbunden. Die Kurzversion des Videos findet sich weiter unten.

September 2020 | Video zu den Überschwemmungen im Office du Niger (Mali)

In diesem Video berichtet Modibo Nabé über die klimawandelbedingten Überschwemmungen im Office du Niger in Mali. Modibo Nabé ist Sprecher der bäuerlichen Basisgewerkschaft COPON, mit der Afrique-Europe-Interact seit 2012 zusammenarbeitet.

September 2020 | Klimawandel: Überschwemmungen im Office du Niger in Mali (Bildergallerie)

Bereits im zweiten Jahr in Folge ist es im Office du Niger in Mali zu massiven Überschwemmungen gekommen – einmal mehr sind zahlreiche Mitglieder der Bauergewerkschaft COPON betroffen, mit der Afrique-Europe-Interact seit 2014 zusammenarbeitet. Während im vergangenen Jahr nur einzelne Dörfer in Mitleidenschaft gezogen wurden, erstrecken sich die Überschwemmungen dieses Jahr auf das gesamte Office du Niger – die Bildergallerie vermitteln einen einen Eindruck vom Ausmaßn der Überschwemmungen.

September 2019 | Spendenaufruf: Überschwemmungen in Mali (mit Bildern & Videos)

Massive Überschwemmungen in Mali +++ 130.000 Menschen betroffen, vor allem bäuerliche Haushalte +++ Zerstörte Hütten, Felder und Ernten, steigendes Malariarisiko +++ Ursachen: Schlechte Infrastruktur, mangelhafte Wartung von Kanälen und Klimawandel +++

Der Aufruf, die Videos und die Bilder sind unter Aktionen unseres Netzwerks zu finden.