Am 05.04.2022 musste unser Mitstreiter Djif Djimeli in Berlin vor Gericht erscheinen – Anlass war eine von mehreren Besetzungen der kamerunischen Botschaft. Das Urteil fiel erfreulich milde aus, entsprechend möchten wir an dieser Stelle die Rede von Djif Djimeli im Gericht dokumentieren. Zum besseren Verständnis sei darauf hingewiesen, dass Djif Djimeli bereits seit mehreren Jahren die Rolle eines Gegenbotschafters (der Herzen) in Berlin ausfüllt – er möchte damit zeigen, dass der offizielle Botschafter Kameruns nicht die Interessen der kamerunischen Bevölkerung bzw. der kamerunischen Diaspora in Deutschland vertritt. Weitere Hintergründe können dem Interview mit Djif Djimeli vom Dezember 2019 entnommen werden.

Meine Damen und Herren Richter, Frau Staatsanwältin,

Ich freue mich über diese Gelegenheit, die Sie den Angehörigen des kamerunischen Widerstands bieten, um eine 40 Jahre währende Leidenszeit zum Ausdruck zu bringen. Wenn Sie gestatten, möchte ich Sie unter Berücksichtigung Ihrer kostbaren Zeit zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Tausenden von Opfern des Krieges in Kamerun und Osteuropa einladen.

Richard Fouofié Djimeli über die Diktatur von Paul Biya in Kamerun. Erschienen in: taz-Beilage von Afrique-Europe-Interact, 05.12.2019

Richard Fouofié Djimeli ist Filmproduzent und Schauspieler. Nachdem er 2013 die Filmsatire „Les derniers prédateurs“ (Die letzten Räuber) veröffentlicht hat, wurde er vom kamerunischen Geheimdienst entführt und gefoltert. Seitdem lebt Djimeli in Berlin und ist aktiv bei Afrique-Europe-Interact. Derzeit arbeitet er an einem Film zu zirkulärer Migration in Mali.

Um zum Interview zu kommen, bitte auf “mehr” klicken.