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Kamerun: Hintergrundinformationen, Artikel, Videos und Dokumente

In dieser Rubrik finden sich eine schmale Auswahl unterschiedliche Informationen zur Krise in Kamerun – auch solche mit historischen Bezügen. Wir möchten so einen Beitrag zur Vertiefung des allgemeinen Wissenstandes bezüglich einzelner afrikanischer Länder leisten.

1. Hintergrundinformationen

Das Länderinformationsportal “LIPortal” ist ein Angebot des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Es bietet Informationen zu mehr als 80 Ländern. Die einzelnen Länderbeiträge sind jeweils in fünf Themenfelder untergliedert: Überblick, Geschichte & Staat, Wirtschaft & Entwicklung, Gesellschaft und Alltag. Die Beiträge sind zum Teil sehr umfangreich und außerdem reich bebildert. Die Autor*innen sind in aller Regel Beschäftigte aus der Entwicklungszusammenarbeit, der Tenor ist überwiegend kritisch. Kurzum: Wer sich einen ersten, aber durchaus fundierten Eindruck von einzelnen Ländern unter anderem in Afrika verschaffen möchte, ist auf dem LIPortal gut aufgehoben – in diesem Sinne sei auch der Beitrag zu Kamerun ausdrücklich empfohlen.

Texte zur aktuellen Krise (ab 2018)

Diskrete Nähe. Kamerun: Nachsicht für Langzeitautokrat

In Europa gehört es zum guten Ton, Korruption, Vetternwirtschaft und Missmanagement in afrikanischen Ländern anzuprangern. Prinzipiell ist das gerechtfertigt, denn niemand bestreitet, dass schlechte Regierungsführung eines der Kernprobleme in vielen Teilen Afrikas darstellt. Problematisch ist jedoch, dass diese Kritik europäische Regierungen nicht davon abhält, mit autoritären oder diktatorischen Regimen eng zusammenzuarbeiten.

Quelle: taz-Beilage von Afrique-Europe-Interact, 05.12.2019. Artikel lesen

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Kamerun: Dialog mit ungewissem Ausgang

In Kamerun beginnt ein fünftägiges Treffen, durch das die Krise in den anglophonen Regionen gelöst werden soll. Seit 2016 sind dort mehr als 3000 Menschen getötet und 500.000 vertrieben worden.

Quelle: Deutsche Welle, 30.09.2019, Dirke Köpp. Artikel lesen

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Kameruner in Deutschland kämpfen gegen die Krise in ihrer Heimat

Der Konflikt zwischen Kameruns Regierung und den englischsprachigen Regionen schwelt weiter. Längst hat er auch Deutschland erreicht: Exil-Kameruner demonstrieren gegen Staatschef Biya. Doch nicht alle machen mit.

Quelle: Deutsche Welle, 14.05.2019, Gordon Wüllner. Artikel lesen

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An die Gewalt erinnern. Exilgegner von Kameruns Langzeitherrscher Paul Biya erinnern an die Gewalteskalation in ihrem Land. Dort wird derweil scharf geschossen.

Mit Botschaftsbesetzungen und Gewalt gegen Demonstrationen haben sich die inneren Konflikte Kameruns am Wochenende international bemerkbar gemacht. In Berlin und Paris beendete die Polizei in der Nacht zum Sonntag Besetzungen der Botschaftsgebäude Kameruns durch militante Oppositionelle, parallel zu brutal niedergeschlagenen Protesten im Land.

Quelle: taz, 27.01.2019, Dominic Johnson. Artikel lesen

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Paul Biya: Autoritärer Langzeitherrscher und politischer Überlebenskünstler

Am Dienstag wurde Paul Biya zum siebten Mal als Präsident Kameruns vereidigt. Doch nur die Hälfte aller Kameruner ging zur Wahl, die Opposition wittert Betrug. Wer ist der Mann, der seit bald vier Jahrzehnten herrscht?

Quelle: Deutsche Welle, 08.11.2018, Antonio Cascais. Artikel lesen

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“Sinnlose Gewaltspirale” in Kamerun

Im anglophonen Teil Kameruns eskaliert die Krise. Ein Priesteranwärter wird vor seiner Kirche von Soldaten erschossen. Der Erzbischof fordert ein Ende der “sinnlosen Gewaltspirale”.

Quelle: Deutsche Welle, 20.10.2018, Adrian Kriesch. Artikel lesen

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Der Traum von Ambazonien. International Separatismus und soziale Proteste in Kamerun

Ambazonien – was wie eine untergegangene Stadt oder ein mythischer Ort klingt, ist der Name, den die Separatist_innen im anglophonen (englischsprachigen) Teil Kameruns ihrem Landesteil gegeben haben. »Ambazonien« liegt im Westen des Landes an der Grenze zu Nigeria und ist eine der fruchtbarsten Regionen des zentralafrikanischen Landes.

Quelle: analyse & kritik, 15.05.2018, Gisela Ewe. Mehr lesen

3. Videos

Cameroon Burning: The unseen war – Full documentary – BBC Africa Eye (9.43 minutes, June 25, 2018)

Hundreds of shocking mobile phone videos from Cameroon have surfaced in the past six months. They are coming from the English speaking part of the country, where rebels are fighting to form an independent state called “Ambazonia”. BBC Africa Eye have analysed these films, shedding fresh light on who is responsible for the violence.

Debatte im Deutschen Bundestag zur aktuellen Situation in Kamerun am 11.10.2018

4. Dokumente

Bundestagsdebatte zu Kamerun

Am 11. Oktober 2018 hat der Deutsche Bundestag über Kamerun debattiert. Aufhänger war die Eskalation des Konflikts zwischen englischsprachiger Minderheit im Westen des Landes und der französischsprachigen Zentralregierung. Dabei überraschte die vergleichsweise große Einigkeit, was den grundlegenden Charakter des Regimes betrifft. Der grüne Abgeordnete Uwe Kekeritz sprach sogar von „Staatsterrorismus“.

Die Bundestagsdebatte kann walhlweise auf youtube angeguckt (vgl. Videos) oder im Sitzungsprotokoll der Bundestagsdebatte (S. 5998 bis S. 6005) nachgelesen werden.

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Entschließung des Europäischen Parlaments zu Kamerun

Mit ähnlichem Tenor wie im Deutschen Bundestag am 11. Oktober 2019 wurde die Lage in Kamerun am 18. April 2019 im europäischen Parlament thematisiert. In einer ungewöhnlich harschen Erklärung verurteilte das Parlament nicht nur die „Gewalttaten“ staatlicher Sicherheitskräfte. Es forderte die kamerunische Regierung auch auf, „eine echte, repräsentative und lebendige Demokratie aufzubauen“.

Die Erklärung kann auf der Webseite des Europäischen Parlaments runtergeladen werden.