Performance: Welt ohne Grenzen (2013)
Von Mai bis August 2013 hätte auf Einladung von Afrique-Europe-Interact das KünstlerInnen-Kollektiv Fasokele aus Burkina Faso zu einer dreimonatigen Theater- und Aktionstour nach Deutschland kommen sollen. Doch die Visa wurden seitens der deutschen Botschaft in Ouagadougou mit absurden Argumenten verweigert. Die Performance-Künstlerin Julia Friese – die zusammen mit Fasokele aktiv bei Afrique-Europe-Interact ist – hat die entsprechenden Vorgänge in einem 20-minütigen Theaterstück verarbeitet, das im Juli 2013 im Kampnagel-Theater in Hamburg zweimal aufgeführt wurde. Mehr Informationen zur Verweigerung der Visa finden sich hier
Politische Zensur
Erschienen im Juni 2013 in taz-Beilage von Afrique-Europe-Interact
Im Jahr 2009 wurden 10,7 Prozent aller weltweit bei deutschen Auslandsvertretungen gestellten Visa-Anträge zur Einreise in die Bundesrepublik Deutschland abgelehnt, wobei keinesfalls aus dem Blick geraten sollte, dass die regionalen Unterschiede beträchtlich sind: So wurden in Guinea 54 Prozent aller AntragstellerInnen zurückgewiesen, in der Demokratischen Republik Kongo 44 Prozent und im Senegal 41 Prozent. Grundsätzlich dürften diese Zahlen kaum überraschen. Denn Fakt ist, dass die mehr oder weniger restriktive Visapolitik lediglich das bürokratische Gegenstück zum knallharten und oftmals tödlichen Grenzregime an den Außengrenzen der EU darstellt – was wiederum der Grund dafür ist, weshalb mutmaßlich 99,9 Prozent aller potentiellen Visa-Anträge gar nicht erst gestellt werden.