In Kayes, der Hauptstadt der gleichnamigen Region Malis, findet die erste offizielle Veranstaltung der gemeinsamen Tour der Karawanen Contonou – Dakar (Novox) und Bamako-Dakar (Afrique-Europe-Interact) statt.

Nach der Begruessung eines staedtischen Vertreters von Kayes, gab es von verschiedenen VertreterInnen eine Vorstellung der beteiligten Gruppen und zentralen Ziele der Karawanen. Die gemeinsame Kritik an der Migrations- und Entwicklungspolitik der EU fokussiert sich auf Kayes als Stadt mit den meisten Zurueckgeschobenen. Der Druck der europaeischen Regierungen wachse, wurde vom oertlichen Vertreter erklaert. Bislang weigere sich nur Mali, die Rueckuebernahmeabkommen zu unterzeichnen, aber wie lange das noch aufrechterhalten werden koenne, ist vollkomen unklar.

Einige TeilnehmerInnen der Bamako-Dakar-Karawane haben ein Theaterstueck vorbereitet. Es erzaehlt die Geschichte von Oury Jalloh, der als 23jaehriger im Jahr 2005 in einer Gefaengniszelle in Dessau (Sachsen-Anhalt) verbrannte, nachdem er zuvor von Polizeibeamten zusammengeschlagen worden war. Sein Fall steht symbolisch fuer die Brutalitaet rassistischer Polizeigewalt in Deutschland.

Sehr bewegt wurde die Geschichte vom Publikum der Konferenz aufgenommen.
Im Anschluss wurde der Kurzfilm Correspondances von Laurence Petit-Jouvet (2010) gezeigt, der die Situation von aus Frankreich nach Mali zurueckgeschobenen Frauen gemeinsam mit malischen Frauen in der franzoesischen Diaspora erzaehlt.