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November 2015 | Afrika wird abgezockt. Gerechter Handel sieht anders aus (Video/3sat)

Freihandelsabkommen sollen Entwicklungsländern den Zugang zu den Märkten der Industrieländer öffnen. Im Falle Afrikas scheint aber genau das Gegenteil der Fall zu sein.

Der Freihandel, den die EU Afrika aufzwingt und das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP haben negative Auswirkungen auf viele afrikanische Staaten. Produkte aus den USA, Europa und China verdrängen heimische Produkte von den Märkten und bringen Kleinindustrie und Landwirtschaft in Gefahr. Das EPA, ein Wirtschafts-Partnerschafts-Abkommen zwischen der EU und der ostafrikanischen Staatengemeinschaft, zwingt die afrikanischen Staaten zu einer radikalen Marktöffnung für EU-Importe. Europäische Konzerne kommen leichter an Rohstoffe, weil Exportsteuern abgebaut werden.

Durch die Importe aus der EU werden zunehmend heimische Produkte von den afrikanischen Märkten verdrängt. Zudem reißen Zollausfälle große Löcher in die Haushalte der beteiligten Staaten. Die afrikanischen Staaten sind sich der Folgen der EPAs bewusst und haben sich lange dagegen gewehrt. Doch man drohte ihnen mit dem Entzug der Zollfreiheit falls sie nicht unterzeichnen und Strafzölle wurden erhoben. Infolgedessen gingen Bauern, Händler und Futtermittelhersteller pleite. Doch nicht nur die EU spielt eine unrühmliche Rolle in Afrika. Wichtigster Handelspartner auf dem afrikanischen Kontinent ist China mit einem jährlichen Volumen von 250 Milliarden US-Dollar, weit vor der EU mit 180 Milliarden und den USA mit nur noch 80 Milliarden Dollar. China besteht als Gegenleistung für die langfristige Förderung von Rohstoffen darauf, dass afrikanische Staaten ihre Märkte für chinesische Billigware öffnen.