März 2016 | Fax-Kampagne: Das Dorf Koubry – Nabmanègma kämpft gegen Vertreibung und Landraub
Informationen zu dem Landkonflikt sowie Briefvorlagen und Adressen/Fax-Nummern der burkinischen Behörden
In Burkina Faso gehen nach dem Sturz des Regimes von Blaise Compaoré gehen die Kämpfe an der Basis weiter, die soziale Gerechtigkeit für die Bevölkerung einfordern. Ein sehr bedeutender Kampf ist die Bewegung gegen Landraub und für das Recht auf Wohnen. Ein aktuelles Beispiel ist das Dorf Koubry – Nabmanègma, auch bekannt unter dem Namen Lanoag-yiri im Umland von Ouagadougou, wo mehrere hundert Menschen wohnen. Die Bewohner_innen sind aktuell bedroht von Vertreibung durch die Immobilienfirma „EXPERTISE“, die beansprucht, rechtmäßige Besitzerin des Landes zu sein, auf dem sich das Dorf befindet. Seit Monaten läuft ein Rechtsstreit zwischen den angeblichen Besitzer_innen und den Dorfbewohner_innen. Die Menschen im Dorf – insbesondere die junge Generation – sind entschlossen, ihr Dorf nicht zu verlassen und Widerstand zu leisten.
Dezember 2015 | Nach der Revolution
Burkina Faso: Kämpfe gegen Landraub, für Recht auf Wohnraum. Veröffentlicht in AEI-Zeitung, Dezember 2015
Viele Tausende Menschen in Burkina Faso haben sich Ende Oktober 2014 am Aufstand gegen den damaligen Präsidenten Blaise Compaoré beteiligt. Sie haben ein diktatorisches Regime gestürzt, das mit mafiösen Methoden extreme soziale Ungleichheit produziert hat. Eine der großen sozialen Herausforderungen in der burkinischen Gesellschaft ist jetzt die Frage der Verfügung über Grund und Boden und des Rechts auf Wohnraum. In der Hauptstadt Ouagadougou, wie in anderen Großstädten Westafrikas, ist die Bau- und Immobilienbranche ein boomendes Geschäft, mehr noch: ein Verdrängungskampf von reich gegen arm. Auch Dorfbewohner_innen sind von Landraub durch Bergbau- und Agrarunternehmen sowie Privatpersonen betroffen.