Weser-Kurier 19.04.2012 | Bank-Belagerung friedlich beendet
Die 24-stündige Belagerung der Deutschen Bank auf dem Domshof ist gestern Nachmittag ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Rund 200 Aktivisten hatten gegen Nahrungsmittelspekulation und den Ankauf von Ackerland durch Großinvestoren in Entwicklungsländern – das so genannte Landgrabbing – protestiert. Die Veranstalter von Netzwerk Afrique-Europe-Interact und Attac Bremen zogen eine positive Bilanz der Aktioin, zu der Info-Veranstaltungen, Konzerte und Filmvorführungen anlässlich des „Tages der Landlosen“ gehörten.
Die Deutsche Bank hatten zu den Vorwürfen, über ihre Fonds-Tochter DWS an spekulativen Agrargeschäften und Landgrabbing beteiligt zu sein, bereits im März Stellung bezogen. Eine Sprecherin bestätigte, dass „wir in diesem Jahr keine neuen, an der Börse gehandelten Anlageprodukte auf der Basis von Grundnahrungsmitteln auflegen.“ Ein DWS-Sprecher sagte, DWS habe sich aus einigen Unternehmen, die Geschäfte mit Ackerland in Entwicklungsländern betreiben, auch durch den Druck von Menschenrechtsorganisationen zurückgezogen. An einigen Firmen sei man aber weiterhin beteiligt. „Uns ist wichtig, dass Land vornehmlich für die heimische Produktion verwendet wird.“
Für den Organisator der Aktion, Olaf Bernau, ist das Augenwischerei: „Die Deutsche Bank hat noch genügend Fonds, über die mit Lebensmitteln spekuliert wird. Außerdem lässt sie offen, ob die bestehenden Fonds aufgestockt werden.“
Von York Schaffer