11.04.2012: Einladung zur Pressekonferenz (inklusive Probebelagerung):
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Rahmen eines weltweiten Aktionstags gegen Lebensmittelspekulation sowie den Ausverkauf fruchtbarer Ackerböden an Banken, Investmentfonds und Konzerne werden am 17./.18. April 2012 mehrere hundert Menschen in einer Aktion des zivilen Ungehorsams die Deutschen Bank auf dem Bremer Domshof 24 Stunden lang belagern. Die Hintergründe sowie den Verlauf der Aktion möchten wir ihnen morgen auf einer Pressekonferenz (inklusive Probebelagerung) vorstellen:
Donnerstag 12. April, 11.30 Uhr vor dem Haupteingang der Deutschen Bank auf dem Bremer Domshof – bei Bedarf mit Regenschutz.
Mit Hilfe eines roten Sofas sowie diverser Sprechblasen-Schilder werden wir vor oder während der Pressekonferenz (je nach Wetterverhältnissen) einen ersten visuellen Eindruck von der Belagerung vermitteln. In diesem Zusammenhang soll auch erläutert werden, was während der Belagerung geschehen soll und inwiefern wir von unserer Seite aus am 17. April nicht die geringste Auseinandersetzung mit der Bremer Polizei suchen werden.
Jenseits davon werden wir bei der Pressekonferenz natürlich auch auf die Hintergründe der Aktion näher eingehen: Mit 5 Milliarden Dollar ist die Deutsche Bank weltweit die Nr. 1 bei der Spekulation mit Nahrungsmitteln. Sie trägt somit ganz wesentlich Mitverantwortung für die regelmäßigen Preisexplosionen bei Grundnahrungsmitteln, welche seit 2007 über 40 Millionen Menschen zusätzlich in die absolute Armut und somit Hunger abgedrängt haben. Hinzu kommt, dass die Deutsche Bank insbesondere in Lateinamerika und Asien über 250 Millionen Dollar in den Aufkauf fruchtbarer Ackerflächen investiert hat (nicht zuletzt für den Anbau von sog. Biosprit). Sie ist hierdurch Teil einer riesigen Enteignungswelle, die im Süden des Globus mittlerweile gigantische Ausmaße erreicht hat – und auch das mit katastrophalen Konsequenzen: So kommt es neben Hunger zu Vertreibungen ganzer Dörfer bzw. zum Durchzugsverbot für Viehhirten und folglich zur Zerstörung lokaler (Subsistenz-)Ökonomien bzw. zu Landflucht. Zudem führt die agrarindustrielle Bearbeitung des geraubten Landes zu massiven ökologischen Schäden: Unter anderem zur Beschleunigung des Klimawandels, zu Biodiversitätsverlusten und zur Senkung der Fluß- und Grundwasserspiegel („Wasserraub“).
Die Aktion wird von AktivistInnen aus dem transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact zusammen mit zahlreichen Gruppen und Einzelpersonen aus Bremen vorbereitet. Erwähnt sei daher auch, dass das aus migrationspolitischen Kämpfen hervorgegangene Netzwerk Afrique-Europe-Interact schon seit längerem eine Kooperation mit kleinbäuerlichen Gruppen in Mali aufbaut, worüber spätestens während der Belagerung ebenfalls berichtet werden soll.
Weitere Informationen zu Landgrabbing und Lebensmittelspekulation genauso wie zur Aktion finden sich auf unserer Webseite:
www.afrique-europe-interact.net
Für Rückfragen steht ihnen XY zur Verfügung: xxx. Ansonsten freuen wir uns, sie morgen vor der Deutschen Bank begrüßen zu dürfen.