25. Mai 2024 | Togo: Aktionen in Sokodé gegen Abschiebungen, Rassismus und Grenzgewalt in Tunesien

Am Samstag, dem 25. Mai 2024, demonstrierten Mitglieder von Afrique-Europe-Interact Togo und der togoischen Sektion des Alarmphone Sahara ihre Solidarität mit ihren Brüdern und Schwestern in Tunesien. Hintergrund ist die jüngste rassistische Hetzkampagne gegenüber subsaharischen Migrant*innen in Tunesien, die mit politischer Repression und offener Gewalt einhergeht. Dabei kommt es nicht nur in den Grenzregionen zwischen Tunesien und Algerien sowie Tunesien und Libyen zu Abschiebungen in die Wüste. Laut Alarmphone Sahara wurden allein im Mai 2024 4428 Menschen von Algerien nach Niger abgeschoben, mindestens 9 Menschen starben. Zeitgleich organisierte AEI gemeinsam mit anderen Gruppen eine Protestaktion vor der tunesischen Botschaft in Berlin.

Vor diesem Hintergrund fanden in Sokodé, in Zentraltogo, mehrere Treffen mit Basisgruppen statt, unter anderem mit Frauen- und Jugendgruppen. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die Teilnehmer einen Vortrag von Razakou Aboubakari, Koordinator von AEI-Togo. Die Teilnehmenden verurteilten die Abschiebungen in Tunesien und forderten die Europäische Union auf, die Menschenrechte zu respektieren und keine weiteren Migrationsabkommen mit nordafrikanischen Ländern abzuschließen, die grundlegende Menschenrechte verletzen und Migrant*innen in ihrem Recht auf Bewegungsfreiheit einschränken.

Die Kundgebungen wurden von einer Sendung auf Radio Tchaoudjo begleitet, um die Bevölkerung von Sokodé über die aktuelle Situation in Tunesien zu informieren. In der Sendung kamen Angehörige von Migrant*innen, die von Abschiebung und Grenzgewalt betroffen sind, direkt zu Wort. Außerdem wurden Flyer des Alarmphone Sahara verteilt, um insbesondere junge Menschen, die das Land verlassen wollen, über die Gefahren auf den Migrationsrouten zu informieren.