Musow Lafia - Frauenkollektiv für Autonomie (inklusive Bildern)
Das Frauenkollektiv Musow Lafia hat sich 2018 als eine Mitgliedsgruppe von Afrique-Europe-Interact in der malischen Hauptstadt Bamako gegründet. Einerseits, um lokale und ökologische Lebensmittel herzustellen, andererseits um Frauen zu stärken, auch mit Blick auf patriarchale Familienverhältnisse. Musow Lafia ist Bambara und bedeutet «Die zufriedenen Frauen».
Im Alltag kommen die etwa 20 Mitglieder drei- bis viermal pro Woche zusammen – manchmal seltener, manchmal öfter: Um sich austauschen und wechselseitig zu unterstützen, um politische Aktionen durchzuführen (etwa am 8. März im Rahmen des Internationalen Frauenkampftags), um bei Aktivitäten von Afrique-Europe-Interact zu kochen, um sich mit anderen Frauenkollektiven zu vernetzen, um Lebensmittelmessen zu besuchen und vor allem, um Lebensmittel herzustellen. Zu den Hauptprodukten von Musow Lafia gehören Erdnussmus, Produkte aus Fonio-Getreide (einer Hirsesorte, die zu den ältesten und widerstandsfähigsten Getreidesorten des afrikanischen Kontinents zählt) und Djuka (einem Gemisch aus Erdnussmus und Fonio). Seit 2023 arbeitet Musow Lafia auch mit dem nationalen Verein kleinwüchsiger Menschen in Mali zusammen – seit 2025 sind auch vier Frauen aus dem Verein Mitglieder von Musow Lafia.
Nach ersten informellen Testverkäufen in den Jahren 2022 und 2023 wurden im November 2025 erstmalig offiziell 380 Kilo Erdnussmus nach Deutschland eingeführt – also mit Zollprozeduren und Lebensmittelprüfung. Das war nicht einfach. Denn es hat lange gedauert, bis Musow Lafia mit Hilfe eines öffentlich finanzierten Lebensmittelinstituts (Institut d'Economie Rurale) ein Frauenkollektiv in der Nähe von Bamako gefunden hat, das Erdnüsse so anbaut, dass sie keine Spuren des global auftretenden Schimmelpilzes Aflatoxin enthalten. Wer Interesse an den 350 Gramm-Gläsern hat, möge sich bitte an uns wenden – schwerpunktmäßig möchten wir vor allem größere Mengen an Küfas, Eine-Welt-Läden, Bioläden, Foodcoops oder Hausprojekte liefern, auch wenn wir bislang nur mit unserem guten Namen als Afrique-Europe-Interact für den ökologischen Charakter des Erdnussmus bürgen können. Kontakt: musowlafia@posteo.de
Bei Interesse am Erwerb von Produkten oder an zukünftigen Vertriebskooperationen wenden Sie sich gerne an musowlafia@posteo.de.
Bilder von Musow Lafia
Die folgenden Bilder wurden in der Arbeitsstätte von Musow Lafia in Bamako aufgenommen und zeigen einzelne Schritte in den jeweiligen Arbeitsprozessen. Die Arbeitstätte ist keine klassische Arbeitsstätte, wie man es aus Europa kennt. Vielmehr handelt es sich um den Hof des Vereinssitzes von Afrique-Europe-Interact in Bamako – inklusive einer Garage und zwei weiteren Räumen innerhalb des Gebäudes.
Ein Produktionszyklus dauert c.a. eine Woche. Er beginnt mit dem Einkauf der Grundprodukte in großen Säcken à 50 kg.
Das Aussortieren der Erdnüsse ist sehr arbeitsintensiv.
Genauso die Verarbeitung des feinkörnigen Fonio.
Sowohl die Erdnüsse als auch das Fonio werden gewaschen und unter der Sonne getrocknet.
Die sortierten und gewaschenen Erdnüsse werden nun geröstet.
Und zum Teil mit großen Holzstößeln zerkleinert, um Djuka herzustellen, eine Mischung aus den zermahlenen Erdnüssen und Fonio.
Mittels einer Mühle werden die restlichen gerösteten Erdnüsse zu Erdnussmus weiterverarbeitet. Am Ende eines erfolgreichen Produktionszyklus können etwa 100 kg Erdnussmus abgefüllt werden.
