22. April 2020 | Togo: Ausgangssperre und staatliche Gewalt
Seit Inkraftreten der Ausgangssperre nimmt die Hektik auf Togos Straßen zu. Besonders nachmittags hetzen viele Bürger*innen nach Hause. So auch dieser junge Mann auf seinem Motorrad, der nach 20.00 Uhr vom Militär angetroffen und verprügelt wurde:
„Ich habe nichts getan! Ich war nur auf dem Weg nach Hause und sie haben mich brutal geschlagen“, sagt er auf Ewe.
Er deutet mit den Fingern auf den Ort, wo er von den Soldaten angegriffen wurde. Es ist die Kreuzung Cheyi im Bezirk Totsi in Lomé. Viele Togoer*innen fragen sich, wie eine nächtliche Ausgangssperre überhaupt zu rechtfertigen ist – als ob das Coronavirus nur nachts übertragbar wäre. Oder geht es darum, dass das togoische Regime diese Krise instrumentalisiert, um die Bevölkerung noch weiter einzuschüchtern?