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Globaler Aktionstag für die Rechte von Migrant_innen und Geflüchteten - Aktionen in Mali und Togo

Im Dezember 2000 hat die UNO den 18.12. zum Internationalen Tag der Migrant_innen erklärt – nachdem bereits am 18.12.1990 die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migrant_innen und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen wurde. Vor diesem Hintergrund hat das Weltsozialforum für Migration 2010 in Quito (Equador) sowie das Weltsozialforum 2011 in Dakar (Senegal) beschlossen, am 18. Dezember zu einem weltweiten Aktionstag gegen Rassismus und für die Rechte von Migrant_innen, Geflüchteten und Vertriebenen aufzurufen. Seitdem findet jedes Jahr am 18.12. ein solcher Aktionstag (im Rahmen des Internationalen Tags der Migrant_innen) statt. Der diesjährige Aufruf steht unter dem Motto “Open the borders! Migrate to live, not die!”, er findet sich in vier Sprachen auf der Webseite von Global Migrants Action oder weiter unten auf englisch).

Afrique-Europe-Interact wird sich am 18.12.2015 mit Aktionen in Mali und Togo beteiligen:

In Mali wird am 19.12.2015 in Kita (180 Kilometer westlich der Hauptstadt Bamako) eine Gedenkaktion für jene mindestens 184 malische Migrant_innen stattfinden, die seit Beginn des Jahres im Mittelmeer ums Leben gekommen sind. Viele von ihnen kommen aus der Region Kayes, wozu auch Kita gehört. Konkret werden an der Zerimonie Angehörige von mindestens 75 Familien teilnehmen, die Angehörige verloren haben, darunter wahrscheinlich auch Vertreter_innen aus Balandougou. Denn allein aus dieser Kleinstadt, die sich aus zahlreichen Dörfern zusammensetzt, haben im April 2015 bei mehreren großen Bootsunglücken im Zentralen Mittelmeer (mit mehr als 1.200 Toten) 30 junge Menschen ihr Leben verloren. Die Region Kayes ist eine jener Regionen in Mali, aus denen bereits seit Jahrzehnten unzählige Migrant_innen aufgebrochen sind – unter anderem deshalb, weil die Bevölkerung nicht im Geringsten von den zahlreichen Goldminen sowie von anderen Bodenschätzen profitieren konnte. Die Aktion in Kati wird von selbstorganisierten Abgeschobenen organisiert, die bei Afrique-Europe-Interact aktiv sind und die schon seit längerem eine eigene landwirtschaftliche Kooperative aufbauen.

In Togo wird die Assoziation der Abgeschobenen Togos in Sokodé im Norden des Landes zwei Aktivitäten durchführen: Zum einen ist eine mehrstündige Konferenz geplant, bei der es insbesondere um die Situation von Abgeschobenen gehen soll, zum anderen wird im Anschluss an die Konferenz eine Demonstration für die Rechte von Migrant_innen und Geflüchteten stattfinden. In der ATE sind insbesondere Abgeschobene aus Deutschland aktiv, über die auch der in Zusammenarbeit mit Afrique-Europe-Interact entstandene Film Da.Sein berichtet.

Allgemeiner Aufruf zum 18.12.2015 (englisch)

OPEN THE BORDERS! MIGRATE TO LIVE NON DIE!

“Open the borders” is the plea yelled by men, women, and children who are standing in Idomeine, at the border between Greece and Macedonia, who are currently on a hunger-strike. Their protest represents what many other thousands of people are demanding, as they are stopped in their migration along the borders of all four corners of the world.

“Open the borders” is the scream coming from the current genocide, whose victims are the many thousands of people who unfortunately could not make it to their destination. It is also what these victims’ families are asking for their missing or dead loved ones, lost along their migration journey; because we know that if human beings were allowed to cross borders like it is allowed for goods, this humanity on the move would not be forced to entrust its fate to the mafia and to human traffickers.

Opening borders and welcoming those who flee war and miserysearching for a better future is an answer to the terror and fear sown by terrorists’ bombs. Instead, many Nations in the North of the planet, along with mass media, are feeding into this same terror and fear, transforming migrants and refugees into the enemy from which we must protect ourselves, and then sealing and militarizing their borders even more.

Opening borders is an answer that could foster the creation of true solidarity between those who were born in a particular land and those who arrived there from elsewhere; solidarity based on the affirmation of a society in which there are rights for all men and all women.

The final assembly of the 2010 World Social Forum on Migration, in Ecuador, called for a Global Day of Action; with this in mind, the Global Day of Action on December 18th, 2015, will contribute to give more visibility to all initiatives taking place on that day throughout the world, demonstrating against racism and promoting human and civil rights for migrants, refugees, and displaced people.

Because asserting their rights means asserting the rights of all men and women!

A global day of action for the rights of migrants, refugees, and the displaced, is possible: on December 18th , 2015!

November 26th, 2015