30. März 2020 | DR Kongo: Bericht von Emmanuel Mbolela
Emmanuel Mbolela lebt in Frankreich und ist seit 2010 aktiv bei Afrique-Europe-Interact. 2014 hat er das Buch Mein Weg von Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil veröffentlicht.
Ich bin kontinuierlich im Kontakt mit Familienmitgliedern und Freunden in Kongo, vor allem in Kinshasa, Katanga und Mbuji Mayi. Die Situation ist sehr verheerend, vor allem wegen der Armut. In Kinshasa ist die Situation so, wie es Victor Nzuzi beschreibt. In Mbuji Mayi, wo meine Familie lebt, hat sich die Krankheit noch nicht gezeigt, aber man erwartet das Schlimmste, weil es bereits eine Ausgangssperre gibt und man befürchtet, dass die Menschen eher an Hunger als an der Krankheit sterben. In Katanga gibt es bereits mehrere Dutzend Fälle. In Wahrheit müssten es mehr sein, da Katanga viel in Kontakt mit China ist. Auf dem Markt haben sich die Lebensmittelpreise mehr als verdoppelt, während die Bevölkerung nicht über Kaufkraft verfügt. Außerdem ist die Situation in Katanga freitags und samstags noch sehr angespannt, da die sezessionistische Miliz von Gedeon Kyungu die Situation nutzt, um Angriffe auf Lubumbashi zu führen. Aber zurzeit ist die Situation noch unter Kontrolle der loyalistischen Armee. Gedeon Kyungi hat die Flucht ergriffen und ist unauffindbar. Zur Info: Gedeon Kyungu und seine Miliz werden von Joseph Kabila unterstützt. Dies zeigt, dass Kongo in dieser Situation implodieren kann.