„Identitätsfeststellungen“ und der Handel mit „Heimreisepapieren“
Gemeinsam gegen das korrupte Geschäft mit Abschiebungen
Von Gerit Boekbinder
Für die Durchsetzung ihres Grenz- und Migrationskontrollregimes sind die Staaten der EU auf die Kollaboration der Regierungen und Behörden in den Herkunfs-, bzw. Transitländern angewiesen. Auf Kollaboration angewiesen sind sie auch, wenn es ihnen darum geht, Menschen, die es bis nach Europa geschafft haben, außer Landes zu schaffen. Denn eine Abschiebung ist bekanntlich nur möglich, wenn es einen Staat gibt, der bereit ist, eine_n Abgeschoben_en „zurückzunehmen“. Dafür benötigen die Staaten, die abschieben, Reisedokumente, die zur Einreise in den Zielstaat berechtigen.
Prügel für Abschiebebeamte
Guinea und die euro-afrikanische Kollaboration in der Migrationspolitik
Von Conni Gunsser
Mitte August wurden sechs französische Polizisten in Guineas Hauptstadt Conakry verprügelt, als sie zwei aus Frankreich deportierte Guineer am Flughafen ablieferten. “Wir erhielten eine Menge Schläge von den beiden Abgeschobenen, einigen Passagieren sowie von zwei Polizisten”, hieß es in einem französischen Polizeibericht über den Vorfall. Dem Bericht zufolge hatten Passagiere, die über Misshandlungen der Abgeschobenen empört waren, per Handy ein „Empfangskomitee“ am Flughafen Conakry organisiert.