11. September 2020 | Berlin: Demo gegen manipulierte Präsidentschaftswahlen in bzw. Abschiebungen nach Togo
Flyer zum Runderladen: siehe unten
Zu Recht finden die Proteste gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus derzeit ein großes Echo in der europäischen Öffentlichkeit – und selbst die EU hat sich relativ eindeutig positioniert. Ganz anders in afrikanischen Ländern. Was dort bei Wahlen passiert, liegt in aller Regel unterhalb der europäischen Wahrnehmungsschwelle. Insofern war es kaum überraschend, dass die manipulierten Präsidentschaftswahlen in Togo im Februar 2020 keine offiziellen Reaktionen nach sich gezogen haben. Im Gegenteil: Bundeskanzlerin Merkel hat dem alten und neuen Präsidenten Faure Gnassingbé am 3. Mai 2020 zu seiner neuen Amtszeit gratuliert – und das, obwohl nur ein pauschales Wahlergebnis verkündet wurde, aber keine Auszählungsergebnisse für die einzelnen Stimmbezirke (was gegen fundamentale Prinzipien fairer und transparenter Wahlen verstößt). Vor diesem Hintergrund rufen mehrere Gruppen der togoischen Diaspora nicht nur in Deutschland zu Protesten auf:
Freitag, 11. September 2020, Berlin: 10 Uhr Togoische Botschaft (Grabbeallee 43-47), 13 Uhr Europaplatz (Berlin Hauptbahnhof)
Konkret werden am Freitag unterschiedliche Gruppen der togoischen Diaspora auf der Straße sein: Während die einen auf den Wahlsieg des Gegenkandidaten Agbéyomé Kodjo pochen, betonen andere die Kollaboration der Deutschen Bundesregierung mit der seit 52 Jahren währenden Familiendiktatur des Eyadéma-Clans – auch was Abschiebungen nach Togo betrifft (vgl. die beiden Fotos im Anhang).
Afrique-Europe-Interact unterstützt die Proteste in Berlin und ruft dazu auf, sich an den Aktionen zu beteiligen. Unser Netzwerk hatte sich bereits vor und nach den Wahlen mit öffentlichen Stellungnahmen zur aktuellen Situation in Togo geäußert.