29./30. April 2013 | Humanitäre Intervention gegen menschenverachtende Schariapraktiken?
Über die Hintergründe der französischen Militärintervention in Mali
Mo, 29. April 2013, 19.00 Uhr. Ort: Amerlinghaus (Stiftgasse 8, 1070 Wien). Und: Di, 30. April 2013, 19.00 Uhr, Ort: Waltherstraße 15, 4020 Linz (Veranstaltungsraum neben Werkstatt-Büro). Vortrag von Olaf Bernau (Soziologe, Aktivist im Netzwerk Afrique-Europe-Interact und bei NoLager Bremen) mit anschließender Diskussion
Die schnelle Entscheidung von Präsident Hollande zur militärischen Intervention im Norden Malis gegen eine Offensive islamistischer Kämpfer Richtung Süden wurde vielerorts begrüßt, da notwendig, um staatliche Souveränität zurückzuerobern und terroristische Aktionen gegen Menschen und Kulturgüter zu stoppen. Dass Frankreich – durchaus in Kooperation mit den nationalen politischen Eliten und den in der westafrikanischen Union zusammengefassten westafrikanischen Regierungen – auch dafür sorgen wollte, die politischen und ökonomischen Machtstrukturen, d. h. vor allem auch seine Vormachtstellung, in Mali bzw. in der gesamten Region aufrechtzuerhalten, wurde als lässlicher Kollateralnutzen akzeptiert. Vielleicht wurde aber diese scheinbare Alternativlosigkeit zwischen einem Ansturm der Islamisten auf Bamako und einer Militärintervention unter französischem Kommando bewusst herbeigeführt?
Olaf Bernau skizziert den aktuellen Konflikt in Mali und die militärische Intervention im Norden sowohl aus geostrategischer Perspektive als auch im Kontext der innermalischen und westafrikanischen Kräfteverhältnisse – wobei die aktuelle Situation nicht zuletzt durch die Brille der malischen Zivilgesellschaft betrachtet wird. Er hat Soziologie studiert, arbeitet in einer gewerkschaftlichen Antidiskriminierungsstelle, ist im Netzwerk Afrique-Europe-Interact und im antirassistischen Bündnis NoLager Bremen aktiv und besuchte im März mit einer kleinen Delegation zwei Wochen lang Mali.
Eine Veranstaltung der Solidarwerkstatt Österreich