03.05.2012 | Mali: Zwischen Rebellion, islamistischen Terror und Hungersnot
Infoveranstaltung mit Alassane Dicko von der „Assoziation der Abgeschobenen Malis“
Ort und Zeit: Donnerstag, 3. Mai, 20.00 Uhr, Stadtkommune Alla Hopp („Bonbonfabrik“), Hardenbergstr. 50-54, Bremen
Seit Monaten befindet sich das westafrikanische Mali in einer schweren Krise: Einerseits haben aus Libyen zurückgekehrte Tuareg-Söldner im Norden des Landes einen eigenen Staat ausgerufen, andererseits ist durch die Rebellion die ohnehin prekäre Ernährungslage einmal mehr verschärft worden. Konsequenz ist, dass über 200.000 Menschen in die Nachbarländer Mauretanien, Niger und Burkina Faso geflohen sind. Hinzu kommt, dass im Windschatten der Rebellion islamistische Gruppen unter anderem in Gao und Tumbuktu die Macht ergriffen haben und seitdem die lokale, mehrheitlich muslimische Bevölkerung massiv terrorisieren.
Alassane Dicko wird in der Veranstaltung über die aktuelle Situation in Mali berichten, unter anderem darüber, weshalb die Rebellen im Norden nur eingeschränkt Unterstützung genießen (am allerwenigsten die unter anderem vom Golf-Emirat Katar unterstützten islamistischen Kräfte). Zudem soll erläutert werden, wie es nach dem vorübergehenden (von breiten Teilen der Bevölkerung ausdrücklich begrüßten) Militärputsch Ende März zu den massiven Wirtschaftssanktionen durch die westafrikanische Wirtschaftsunion ECOWAS gekommen ist – inklusive Unterstützung durch die EU und die USA. Schließlich möchten wir in der Veranstaltung über die Frage diskutieren, wie die sozialen Bewegungen in Mali in ihrem Kampf für einen gerechten Frieden unterstützt werden können – auch ausgehend von Überlegungen malischer Basisgruppen.
Alassane Dicko lebt in Mali, er ist mit der Assoziation der Abgeschobenen Malis im transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact aktiv und befindet sich anlässlich einer Migrationskonferenz in Brüssel derzeit auf Stippvisite in Europa.