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05.04.2012 | Info-Veranstaltung „Für Ernährungssouveränität - gegen neo-kolonialen Landraub.“

Von Deutscher Bank, globalem Widerstand und solidarischer Landwirtschaft,

Mediencoop/Etage 3 (Lagerhaus, Schildstr. 12-19), 19.30 Uhr mit Thomas Fritz (Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, Autor mehrerer Studien zu Landgrabbing und Deutsche Bank) und einem Vertreter vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (mehr zur Veranstaltung weiter unten).

Nähere Informationen zur Veranstaltung nächsten Donnerstag:

Landgrabbing ist in aller Munde – und das zu Recht: Denn der seit 2007 explosionsartig angewachsene Ausverkauf fruchtbarer (Acker-)Böden an Banken, Investmentfonds und Konzerne gleicht mittlerweile einer riesigen Enteignungswelle, die im Süden des Globus für mehrere Hundert Millionen Kleinbauern und -bäuerinnen, FischerInnen und ViehhirtInnen den Verlust ihrer Existenzgrundlagen bedeuten könnte. Einer der ganz großen Akteure im globalen Landgrabbing-Geschäft ist die Deutsche Bank– mit (anteiligem) Landbesitz vor allem in Lateinamerika und Asien. Hinzu kommt, dass die Deutsche Bank mit Investitionen von knapp 5 Milliarden US-Dollar die Nummer 1 unter den Nahrungsmittelspekulanten auf den Weltfinanzmärkten ist. Das Geldhaus hat somit ganz wesentlich zur Explosion der Lebensmittelpreise in den letzten Jahren beigetragen – vor allem, nachdem zahlreiche Finanzmarkt-Akteure im Zuge der Finanzkrise nach neuen Möglichkeiten gesucht haben, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

Widerstandsbewegungen im globalen Süden setzen dem neo-kolonialen Landgrabbing das Konzept der Ernährungssouveränität entgegen. Netzwerke einer solidarischen Landwirtschaft hierzulande unterstützen die Forderung nach einem Ernährungssystem, in dessen Zentrum nicht Konzerninteressen, sondern der ungehinderte Zugang zu Land, Wasser und Saatgut für kleinbäuerliche ProduzentInnen steht. Auch auf hiesige Verhältnisse bezogen geht es um die Verteidigung kleinbäuerlicher und somit klimaschonender Landwirtschaft (bzw. die Umstellung darauf) sowie die Dezentralisierung der Lebensmittelversorgung mit kurzen Versorgungsketten zwischen Produktion und Verbrauch.
 
Weitere Informationen zur Belagerung (genauso wie zu Landgrabbing, zur Spekulation mit Lebensmitteln und zu vielem mehr findet ihr auf unserer Webseite: www.afrique-europe-interact.net)

Organisiert vom transnationalen Netzwerk Afrique-Europe-Interact, in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen