Für Bewegungsfreiheit & selbstbestimmte Entwicklung!

Oury Jalloh, das war Mord!

13.03. | Kundgebung mit viel Lärm vor der Deutschen Botschaft

Di. 13.3.2012 um 12:00 Mittag
Metternichgasse 3, 1030 Wien (Nähe Rennweg)

Es ist 7 Jahre her, dass Oury Jalloh im Dessauer Polizeigewahrsam an Händen und Füssen gefesselt, auf einer feuerfesten Matratze fixiert, angezündet wurde. Der leitende Beamte hat trotz wahrgenommener Schreie von Oury Jalloh den Feueralarm abgeschaltet und die Sprechanlage deaktiviert. Oury Jalloh starb in der Zelle an Hitzeschock, es wurde ihm vorgeworfen, den Brand selbst gelegt zu haben. Damals nahm die Staatsanwaltschaft nur widerwillig Ermittlungen auf. Es dauerte zwei Jahre bis es endlich zu einem Prozess kam, bei dem festgestellt wurde, dass sein Leichnam Spuren physischer Misshandlung aufwies. Dennoch hatten sich die beiden Polizisten nicht wegen Mord, sondern wegen „fahrlässiger Körperverletzung“ bzw. wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“ zu verantworten und wurden 2008 vom Landgericht Dessau freigesprochen. Im Januar 2010 hob der Bundesgerichtshof den Freispruch gegen einen der Beamten wieder auf. Seitdem läuft das Verfahren, bei dem es immer wieder zu Widersprüchen kommt. Am siebten Todestag kam es in Dessau während einer Mahnwache zu gewaltsamen Übergriffen der Polizei auf Demonstrant*innen. Immer wieder werden Aktivist*innen harte Auflagen auferlegt um den Protest möglichst klein zu halten. Am 13.März wird über einen Befangenheitsantrag gegen das Gericht entschieden, da dieses das Verfahren trotz unzähliger Lügen, Widersprüchen und den ungeklärten
Todesumständen, einstellen wollte.

Auch wir von Afrique-Europe Interact wollen den Fall Oury Jalloh anmahnen und dabei auf rassistische Vorfälle mit Todesfolge in Österreich aufmerksam machen:

† Marcus Omufuma 1999

† Richard Ibekwe 2000

† Seibane Wague 2003

† Yankuba Ceesay 2005

† Gagenpret Singh 2009

Das Schweigen brechen! Gegen rassistische Polizeigewalt überall!

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aei-wien@gmx.at