Für Bewegungsfreiheit & selbstbestimmte Entwicklung!

Newsletter Nr. 5 (Februar 2012)

I. Vorbemerkung:

Dieser Newsletter ist in deutsch, englisch und französisch verfügbar. Er informiert über die Aktivitäten des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact, an dem bislang vor allem BasisaktivistInnen aus Mali, Burkina Faso, Togo, Kongo, Deutschland, Österreich und den Niederlanden beteiligt sind. Mehr Informationen über die Ziele und Mitglieder unseres Netzwerks finden sich auf unserer dreisprachigen Webseite:

www.afrique-europe-interact.net

Neue AktivistInnen sind im übrigen immer willkommen! Wer Interesse hat, kann sich auch auf unserer transnationalen Mailingliste „Afrique-Euro“ eintragen lassen (bitte per Mail bei nolagerbremen@yahoo.de melden). Zudem finden sich auf unserer Webseite die Kontaktdaten von zahlreichen Gruppen in Mali bzw. in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

II. Aktuelles

Vom 20. Februar bis 18. März wird eine 8-köpfige Delegation der europäischen Sektion von Afrique-Europe-Interact nach Mali und Togo fahren (wobei nicht alle AktivistInnen alles machen werden). Konkret ist folgendes geplant:

a) Im Mittelpunkt der Reise steht eine 6-tägige Reise ins Office du Niger – jenes Gebiet, in dem in Mali seit mehreren Jahren riesige Landflächen an global operierende Banken, Investmentfonds und Unternehmen verkauft werden. Ziel ist es, zusammen mit Betroffenen und bäuerlichen Organisationen Möglichkeiten gemeinsamer, transnational verankerter Aktionen gegen Landgrabbing auszuloten. An der Reise werden sich auch 20 bis 30 AktivistInnen der malischen Sektion von Afrique-Europe-Interact beteiligen. Ausführliche Informationen über Landgrabbing befinden sich auf unserer Webseite:

deutsch: http://www.afrique-europe-interact.net/?article_id=605&clang=0
französisch: http://www.afrique-europe-interact.net/?article_id=605&clang=2
englisch: http://www.afrique-europe-interact.net/?article_id=605&clang=1

b) Nach der Rundreise wird es am 10. und 11. März eine Vollversammlung von Afrique-Europe-Interact in Bamako geben. Dort sollen einerseits die Aktivitäten seit der Bamako-Dakar-Karawane ausgewertet werden, andererseits möchten wir über gemeinsame Projekte in der Zukunft sprechen.

c) Im letzten Newsletter haben wir kurz über die Spendenkampagne berichtet, mit der die europäische Sektion die politische Arbeit der malischen Gruppen von Afrique-Europe-Interact unterstützen möchte (das Motto der Kampagne lautete: „Umverteilung praktisch angehen! Spendenkampagne für Basisinitiativen in Mali “). Erfreulicherweise hat es geklappt, die geplanten 11.000 Euro zwischen Juni 2011 und Januar 2012 zu sammeln. Das Geld soll daher anlässlich der Rundreise an die malischen Gruppen überreicht werden.

d) Mitte März werden schließlich noch drei Aktivisten der europäischen Delegation für zwei Wochen nach Togo fahren, um dort mit der ATE (Assoziation der Abgeschobenen Togos) zusammenzukommen. AktivistInnen von der ATE haben sich auch an der Karawane beteiligt, außerdem gibt es schon lange direkte Kontakte zwischen AktivistInnen in Deutschland und TogolesInnen, die aus Deutschland abgeschoben wurden.

e) Nicht nur für die aktuelle Delegationsreise, sondern auch grundsätzlich ist Afrique-Europe-Interact auf Spenden angewiesen. Mehr Informationen finden sich auf unserer Webseite.

III. Entwicklungen seit August 2012

Seit dem letzten Newsletter im August 2011 ist natürlich viel passiert. Wir möchten daher nur kurz über jene Aktivitäten berichten, bei denen die afrikanische und die europäische Sektion von Afrique-Europe-Interact direkt zusammengearbeitet haben:

a) Im November 2011 sind drei Delegierte von der malischen Sektion zu einer Veranstaltungsrundreise nach Europa gekommen – mit Veranstaltungen in Berlin, Bahnsdorf, Bremen, Amsterdam, Köln, Göttingen, Frankfurt (Noborder-Konferenz), Freiburg, München und Wien. In den Veranstaltungen wurde zum einen über die ambivalente Rezeption des sog. Arabischen Frühlings in Westafrika berichtet, zum anderen über soziale Kämpfe in Mali (unter anderem gegen Landgrabbing, Privatisierung und Benachteiligung von Frauen). Mehr Informationen über die Rundreise können einem Artikel entnommen werden, der in einer deutschsprachigen Monatszeitung veröffentlicht wurde (der aber mittlerweile auch auf französisch vorliegt):

deutsch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=579&clang=0
französisch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=618&clang=2

b) Anlässlich der Rundreise ist eine 120-seitige Broschüre (deutsch/französisch) unter dem Titel „Mouvements autour des frontieres/Grenzbewegungen“ erschienen, in der die Bamako-Dakar-Karawane ausführlich nachbereitet wird – nicht zuletzt die Schwierigkeiten, Erfolge und Herausforderungen im gemeinsamen Organisierungsprozess zwischen afrikanischen und europäischen BasisaktivistInnen. Die erste Auflage der Broschüre mit 1.000 Exemplaren ist bereits vergriffen, deshalb wird zur Zeit eine zweite Auflage vorbereitet, in der auch diverse Übersetzungsfehler korrigiert werden. Die Broschüre ist in Auszügen auf unserer Webseite dokumentiert:

deutsch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=569&clang=0
französisch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=569&clang=2

Grundsätzlich kann die Broschüre für 5 bis 10 Euro unter folgender Adresse bestellt werden: nolagerbremen@yahoo.de (AktivistInnen mit wenig Geld erhalten die Broschüre umsonst).

c) Die Delegationsreise wurde an vielen Orten sehr positiv aufgenommen. In Wien (Österreich) hat sich als unmittelbare Reaktion auf die beiden Veranstaltungen mit den malischen AktivistInnen sogar eine lokale Gruppe von Afrique-Europe-Interact gegründet, aber auch in Mali haben die Berichte für neuen Schwung gesorgt…

d) Im Dezember ist eine dreiköpfige Delegation der europäischen Sektion von Afrique-Europe-Interact nach Tunesien gefahren. Die AktivistInnen haben dort unter anderem an einer Aktion von Angehörigen von Verschwundenen teilgenommen, das heißt von Menschen, die bei der Überfahrt in kleinen Booten nach Europa verschwunden sind. Bilder und Berichte von der Aktion finden sich auf unserer Webseite:

deutsch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=585&clang=0
englisch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=585&clang=1
französisch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=585&clang=2

Der Besuch steht im Zusammenhang mit dem Projekt „Schiffe der Solidarität“, dessen Beginn aus verschiedenen Gründen auf den 5. Juli 2012 verschoben wurde. Mehr Informationen finden sich auf unserer Webseite oder auf der internationalen Webseite des Projekts: http://boats4people.org/index.php/fr/ Mit ihrer Beteiligung am Projekt „Schiffe der Soliadarität“ möchte die europäische Sektion von Afrique-Europe-Interact unter anderem die Kontakte zu AktivistInnen in Tunesien bzw. in Nordafrika ausbauen, um auf diese Weise auch die Zusammenarbeit zwischen Basisinitiativen in Subsahara-Afrika, Nordafrika und Europa zu stärken (als direkte Antwort auf die gegenwärtige Politik der EU, die lediglich einen sog. „mediterranen Raum“ zwischen nordafrikanischen und südeuropäischen Ländern schaffen möchte).

e) Im Dezember hat die AME (Assoziation der Abgeschobenen Malis) 15. Geburstag gefeiert. Aus diesem Anlass hat die europäische Sektion eine Solidaritätsbotschaft verfasst, in dem die wichtige Rolle in Erinnerung gerufen wird, die die AME für die Entstehung unseres Netzwerks gespielt hat:

deutsch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=575&clang=0
französisch: http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=582&clang=2