Für Bewegungsfreiheit & selbstbestimmte Entwicklung!

Die vergessenen Migrant:innen

Migration im Spiegel von Vielfachkrise und Emanzipation

Film und Diskussion mit Diory Traoré von Afrique-Europe-Interact aus Bamako/Mali

Eine Migrations-Aktivistin, die im Steinbruch arbeitet, ein Fischer, der sich gegen den Klimawandel wehrt, ein Hühnerzüchter ohne Hühner und ein Stoffhändler ohne Kund:innen – der Dokumentarfilm des Berliner Filmemachers Djif Djimeli porträtiert vier Persönlichkeiten in Mali, die versuchen, ihre existenziellen Probleme zu bewältigen. Auf der Suche nach dem besseren Leben pendeln sie zwischen Binnenmigration und dem Traum von Europa. Dabei spielt auch staatliche Misswirtschaft und der Einfluss der restriktiven EU-Grenzpolitik eine wichtige Rolle.

Nach den Dreharbeiten zum Film 2019/20 hat sich die politische Lage in der Region grundlegend verändert. In den Sahel-Staaten Mali, Burkina Faso und Niger haben in den letzten Jahren Militärs die korrupten, überwiegend fassadendemokratischen Regime gestürzt und werden dafür bis heute von der Bevölkerung mehrheitlich unterstützt. Die aktuellen Entwicklungen sind – bei allen Ambivalenzen und länderspezifischen Unterschieden – Ausdruck eines Emanzipationsbestrebens, um (neo-)koloniale Dominanz- und Abhängigkeitsbeziehungen mit der westlichen Welt, insbesondere Frankreich, endgültig zu überwinden. Gleichzeitig sind alle drei Länder mit einem brutalen Krieg seitens dschihadistischer Terrornetzwerke konfrontiert.

Diory Traoré lebt in Bamako/Mali. Sie ist aktiv in der malischen Sektion von Afrique-Europe-Interact und hatte auch damals als Übersetzerin den Films begleitet. Sie kann aus erster Hand vom aktuellen Stand der Entwicklungen in Mali berichten – und davon, wie die Gesellschaft um grundlegende Veränderungen ringt, auch was das Recht auf Migration betrifft.

Film und Diskussion erfolgen in deutsch und französisch, Englischübersetzung im kleinen Rahmen evtl möglich.