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19. bis 28. November 2018 | Speaker's Tour zum Alarmphone Sahara mit Ibrahim Manzo Diallo aus Agadez/Niger

Manzo Diallo lebt in der Wüstenstadt Agadez in Niger. Er ist Journalist, Aktivist und Koordinator des von Afrique-Europe-Interact mitgegründeten Alarmphone Sahara. Im November ist er das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit in Deutschland, um in verschiedenen Städten Veranstaltungen zur Situation der Migrant_innen in Niger machen. Ein allgemeiner Ankündigungstext zu den Veranstaltungen mit Manzo Diallo findet sich weiter unten.

19.11. Frankfurt am Main
19:00 Medico Haus, Lindleystraße 15, 60314 Frankfurt am Main
Veranstaltung von Medico International + Watch the Med Alarmphone

20.11. Köln
19:00 Allerweltshaus, Körnerstraße 77-79, 50823 Köln-Ehrenfeld

21.11. Osnabrück
18:30 Universität Osnabrück
Veranstaltung von Studierenden und Aktivist*innen aus KritNet, Zugvögel, Solidarity City und IMIS

22.11. Bayreuth
18:00 Universität Bayreuth, Hörsaal 6 (Geo)
Anschließend: gemeinsames Essen im Kraftraum
Veranstaltung von Uni Bayreuth, Zugvögel und Afrique-Europe Interact

24.11. Berlin
Konferenz mit Borderline Europe: “Die Sahara – Eine neue tödliche Außengrenze der EU?”
10:00 – 17:00 Aquarium (neben Südblock), Skalitzerstraße 6, 10999 Berlin – Kreuzberg

25.11. Bochum
18:00 Soziales Zentrum Bochum, Josefstr. 2, 44809 Bochum
Veranstaltung im Rahmen der Seebrücke Aktionswoche

26.11. Hamburg
19:00 in der W3 (Saal), Nernstweg 32, Hamburg-Altona
Veranstaltung von Flüchtlingsrat Hamburg, Afrique Europe Interact und Watch the Med Alarmphone

27.11. Berlin
12:00 – 14:00 12:00 bis 14:00 Uhr Zinnowitzer Str. 8, 10115 Berlin
Veranstaltung mit Amnesty International

27.11. Rostock
20:00 Newcomer Café, Budapester Str. 16, 18057 Rostock

28.11. Nürnberg
19:00 Dialog der Kulturen, Fürther Str. 40 A, 90429 Nürnberg

Allgemeine Veranstaltungsankündigung:

Ein zentrales Thema in den aktuellen migrationspolitischen Debatten der europäischen Politik  ist die Externalisierung des EU-Grenzregimes: Die Einrichtung von Lagern oder Haftzentren auf afrikanischem Boden; die Kollaboration mit diktatorischen Regimen und mit Milizen; die Investition großer Geldsummen, um afrikanische Regierungen zur Schließung von Grenzen und Migrationsrouten zu bewegen und die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger*innen einzuschränken. Täglich sehen wir die tödlichen Konsequenzen dieser Politik: Tausende Flüchtende und Migrant*innen, die ermordet werden, indem man sie im Mittelmeer und in den Wüsten sterben lässt.

Gerade die tödlichen Folgen des EU-Grenzregimes auf den Sahel-Sahara-Routen sind in der europäischen Öffentlichkeit bisher nur wenig präsent. Als Vorzeigebeispiel der Kooperation gilt die Regierung der Republik Niger, eines der wichtigsten Durchreiseländer für flüchtende und ausreisewillige Menschen aus allen Ländern West- und Zentralafrikas. Millionenbeträge aus der EU fließen in die Aufrüstung von Polizei, Militär und Gendarmerie, mit dem Ziel, Transsahara-Reisewege zu schließen und sogenannte Schlepperei und irreguläre Migration zu bekämpfen.

Die Folgen: Der Verfolgungsdruck sorgt dafür, dass Fahrer auf die entlegensten und gefährlichsten Routen ausweichen, wo Liegenbleiben in der Wüste für viele den sicheren Tod bedeutet. In der Region Agadez, bekannt als Drehkreuz der Sahel-Sahara-Migration, hat die ortsansässige Bevölkerung durch die repressiven Maßnahmen ihre wichtigste wirtschaftliche Existenzgrundlage verloren. Außerdem spitzt sich hier die Versorgungslage immer mehr zu, da es aufgrund der Blockadepolitik zu Ressourcenengpässen kommt. Die Kontrollposten an den Grenzen der Republik Niger sind angewiesen, Menschen abzuweisen, von denen sie glauben, dass sie auf dem Weg in die Migration sind, auch wenn diesen als Bürger*innen der westafrikanischen Staatengemeinschaft CEDEAO/ECOWAS eigentlich vertraglich garantierte Reisefreiheit zusteht. Die Vorgaben aus Europa brechen geltendes Vertragsrecht zwischen afrikanischen Staaten.

Mit Alarme Phone Sahara stellt Ibrahim Manzo Diallo ein Projekt vor, das zum Ziel hat, die Menschen, die in die Migration gehen oder flüchten müssen, dabei zu unterstützen, dass sie den gefährlichen Reiseweg durch die Wüste überleben. Außerdem möchte Alarme Phone Sahara dokumentieren, was auf den Sahel-Sahara-Routen passiert und welche menschenrechtlichen Konsequenzen die Extenalisierungspolitik der EU hat.