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Mai/Juni 2018 | Wer Fluchtursachen verstehen möchte, darf vom kolonialen Erbe nicht schweigen

Vortrag und Diskussion mit Olaf Bernau (Afrique-Europe-Interact)

  • Mittwoch, 2. Mai 2018, 19 Uhr, Kohlgartenstraße 51, 04315 Leipzig
  • Freitag, 4. Mai 2018, 20 Uhr, Lesesaal der Stadtbücherei, Münster (Alter Steinweg 11, 48143 Münster).
  • Mittwoch, 13. Juni 2018, 19.30 Uhr. Ort: Stadtkommune Alla Hopp, Hardenbergstr. 52-54, 28201 Bremen

Seit rund 10 Jahren wird in Deutschland vermehrt über die Geschichte des Kolonialismus debattiert. Gleichzeitig wird ein direkter Zusammenhang zwischen den gesellschaftlichen Verhältnissen im heutigen Afrika und den langfristigen Auswirkungen des Kolonialismus häufig verneint – insbesondere in der Mainstream-Debatte: Nicht die Europäer_innen, sondern die Afrikaner_innen selbst seien für die vielfältigen Krisen auf dem afrikanischen Kontinent verantwortlich – immerhin liege die Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit bereits über 50 Jahre zurück. Genau hier lohnt jedoch ein genauerer Blick. Denn vieles spricht dafür, dass die gesellschaftlichen Grundlagen für schlechte Regierungsführung (“bad gonvernance”), ungleiche Handelsverhältnisse oder Fixierung auf Rohstoffexporte während des Kolonialismus gelegt wurden. Und gleiches gilt auch für den bis heute wirksamen Rassismus, der ein Produkt von Sklaverei und Kolonialismus ist. In der Veranstaltung wird es nicht um einen historischen Fachvortrag gehen. Vielmehr soll der Frage nachgegangen werden, weshalb Fluchtursachen nur angemessen bekämpft werden können, wenn auch die im Kolonialismus entstandenen Dominanz- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Afrika und Europa zur Debatte stehen – zusammen mit der auf Abschottung und Entrechtung zielende EU-Migrationspolitik.