27. April 2017 | Klimaflüchtlinge zwischen Realität und Fiktion
Vortrag und Diskussion mit Olaf Bernau (Afrique-Europe-Interact): Neues Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, Chemnitz, 9126, Germany
Bereits heute gibt es weltweit über 25 Millionen Klimaflüchtlinge – und das dürfte nur der Anfang sein. Doch die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Flucht sind vielschichtig und keineswegs eindeutig: Wo sind verkürzte Regenzeiten, Überschwemmungen oder Dürre Auslöser von Flucht und Migration, wo verstärkt der Klimawandel lediglich die Migration aus Armut und perspektivlosen Verhältnissen? Macht der oftmals apokalyptisch aufgeladene Begriff des „Klimaflüchtlings“ angesichts derart komplexer sozialer, ökologischer und ökonomischer Verschränkungen überhaupt Sinn – nicht zuletzt unter Berücksichtigung davon, dass saisonale bzw. zirkuläre Migration in vielen Weltregionen schon lange eine ganz normal in den Alltag integrierte Anpassungs- und Überlebensstrategie darstellt? In seinem Vortrag wird Olaf Bernau unter anderem am Beispiel der Sahelländer in das Thema einführen, dabei soll es auch um die aktuelle Debatte zu Fluchtursachen gehen.
Olaf Bernau (NoLager Bremen)ist Diplom-Soziologe. Er ist ehrenamtlich als Koordinator des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact tätig, in diesem Rahmen hält er sich auch regelmäßig in Mali auf. In Teilzeit arbeitet er bei einer gewerkschaftlichen Antidiskriminierungsstelle.