27. August 2016 | Wirtschaftliche und politische Hintergründe von Flucht und Migration aus Afrika
Vortrag von Olaf Bernau (Afrique-Europe-Interact) bei Wissen um 11: Samstag, 27.08.2016, 11 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
Angesichts der im vergangenen Jahr in die Höhe geschnellten Flüchtlingszahlen ist derzeit wieder viel von “Fluchtursachen” die Rede, die es zu “bekämpfen” gelte. Das klingt richtig und gut, aber welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die EU – gerade in zahlreichen Ländern Afrikas? “Wir müssen endlich aufhören, die Menschen auszubeuten, wie es in den letzten 50 Jahren passiert ist”, erläuterte bereits 2014 CSU-Entwicklungsminister Geld Müller in einem ZEIT-Interview. Beispiele gibt es unzählige: Zu erwähnen sind unter anderem der rücksichtslose Abbau von Rohstoffen, Landraub, ungleiche Handelsbeziehungen (inklusive Dumping-Exporten von Fleisch, Gemüse und Milchprodukten aus Europa) oder neoliberale Strukturanpassungsprogramme durch IWF und andere internationale Geldgeber. In dem Vortrag soll all dies insbesondere am Beispiel westafrikanischer Länder thematisiert werden, ohne jedoch in die Falle einseitiger Schuldzuweisungen zu tappen.