08. Juni 2016 | Ausdehnung der Kontrollzone
Diskussionsveranstaltung mit Ousmane Diarra (Bamako/Mali), Freweyni Habtemariam (Berlin) und Riadh Ben Ammar (Berlin). Veranstaltet von AfricAvenir und Afrique-Europe-Interact. Ort & Zeit: Mittwoch, 8. Juni 2016, 19:30 Uhr. Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin.
Nach einem kurzen Sommer der Migration hat sich die Lage an den EU-Außengrenzen wieder dramatisch zugespitzt. Nicht nur, weil die Balkanroute weitgehend blockiert ist und die EU mit der Türkei einen zynischen Pakt geschlossen hat. Nein, auch zahlreiche afrikanische Länder werden seitens der EU und der deutschen Bundesregierung massiv unter Druck gesetzt – vor allem als Folge des Valetta-Gipfels im November 2015, als sich die EU und zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs auf Malta getroffen haben. So hat Deutschland mit Tunesien, Marokko und Algerien Abschiebeabkommen geschlossen, zudem sollen diese Länder zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt werden. In gleicher Weise werden zahlreiche subsaharische Länder durch eine Politik aus Butterbrot und Peitsche in den Kampf gegen die so genannte irreguläre Migration gedrängt, wobei die EU noch nicht einmal vor einer Zusammenarbeit mit diktatorischen Regimen wie in Eritrea oder Sudan zurückschreckt. In der Veranstaltung soll am Beispiel unterschiedlicher afrikanischer Länder das Vorgehen der EU näher beleuchtet werden, auch hinsichtlich der Frage, wie hierdurch jede Form selbstbestimmter Entwicklung blockiert wird.
Gäste: Ousamane Diarra ist Präsident der Assoziation der Abgeschobenen Malis. Freweyni Habtemariam ist Stellvertretende Vorsitzende der Eritrean Initiative for Dialogue and Cooperation i.G, Riadh Ben Ammar spielt Theater und hält sich regelmäßig in Tunesien auf. Ousmane Diarra und Riadh Ben Ammar sind zudem bei Afrique-Europe-Interact aktiv.
Übersetzung: Bei der Veranstaltung wird simultan französisch-deutsch übersetzt, zudem wird es bei Bedarf eine Flüsterübersetzung deutsch-englisch geben.
Mit freundlicher Unterstützung der Landeszentrale für Entwicklungszusammenarbeit und von Engagement Global