07.-17. August 2015 | Klimacamp und Degrowth-Sommerschule mit Workshops von Afrique-Europe-Interact
Vom 7. bis zum 17. August findet im Rheinland eines von mehreren Klimacamps statt – und auch die Degrowth-Sommerschule ist mit dabei (zu deren “Partner*innen” unter anderem Afrique-Europe-Interact zählt). Unser Netzwerk wird sich vor allem mit zwei Workshops beteiligen. Außerdem ruft Afrique-Europe-Interact zur Besetzung einer Kohlegrube auf, die im Rahmen des Camps stattfinden wird. Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Webseite von Ende Gelände!
Webseiten von Klimacamp und Degrothw-Sommerschule:
Workshops von Afrique-Europe-Interact:
Bei der Degrowth-Sommerschule wird Afrique-Europe-Interact am 10. und 11. August einen Workshop unter folgendem Titel anbieten: “Klimaflüchtlinge – zwischen realem Trend und diskursivem Hype. Zum Verhältnis zwischen Klimagerichtigkeit und globaler Bewegungsfreiheit”, beim Klimacamp werden wir am 12. August von unseren Kämpfen gegen Landgrabbing zusammen mit Bauern und Bäuerinnen in Mali berichten.
Workshop-Beschreibungen:
Degrowth-Sommerschule: Klimaflüchtlinge – zwischen realem Trend und diskursivem Hype. Zum Verhältnis zwischen Klimagerichtigkeit und globaler Bewegungsfreiheit
Bereits heute gibt es weltweit über 25 Millionen Klimaflüchtlinge – und das dürfte nur der Anfang sein. Doch die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Flucht sind vielschichtig und keineswegs eindeutig: Wo sind verkürzte Regenzeiten, Überschwemmungen oder Dürre Auslöser von Flucht und wo verstärkt der Klimawandel lediglich die Migration aus Armut und perspektivlosen Verhältnissen? Macht der Begriff des „Klimaflüchtlings“ angesichts derart komplexer sozialer, ökologischer und ökonomischer Hintergründe überhaupt Sinn oder schafft er nicht nur neue Hierarchisierungen – so wie in der aktuellen Debatte zwischen guten bzw. legitimen Kriegs- und Diktatur-Flüchtlingen sowie schlechten bzw. illegitimen Armutsmigrant*innen unterschieden wird? In dem Kurs sollen dies und weiteres insbesondere am Beispiel Westafrikas diskutiert werden, wo der Klimawandel bereits seit den 1980er Jahren auf dem Vormarsch ist. Ziel ist jedoch nicht nur, ein besseres Verständnis von Flucht und Migration in Zeiten des Klimawandels zu erarbeiten. Vielmehr soll es auch darum gehen, wie in Europa über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Flucht in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Ist es wirklich sinnvoll, mit apokalyptisch anmutenden Zahlen wie 250 Millionen Klimaflüchtlingen im Jahr 2050 zu operieren oder wäre es nicht sinnvoller bzw. visionärer, Bewegungsfreiheit als elementaren Bestandteil von Klimagerechtigkeit in die Debatte einzuführen? Im Zentrum des Kurses werden Austausch und (Kleingruppen-)Diskussionen stehen, die Länge der Inputs wird sich an den Interessen der Teilnehmer*innen orientieren.
Zeit: 10. + 11. August (Montag und Dienstag) – jeweils 11:00 bis 13:30 Uhr
Klimacamp: Bäuerliche Kämpfe gegen Landgrabbing & Klimaschutz
Landgrabbing und Klimawandel hängen vor allem aus zwei Gründen zusammen: Einerseits, weil auf den geraubten Flächen meist agrarindustrielle und somit CO2-intensive Landwirtschaft stattfindet. Andererseits, weil eines der häufigsten Landgrabbing-Anbauprodukte Agrospritpflanzen sind, die bis heute als klimafreundliche Alternative zu Öl, Gas etc. gelten. In dem Workshop möchten wir über transnationale Widerstandsstrategien gegen Landgrabbing diskutieren, ausgehend von Landkämpfen in Mali.
Zeit: 12. August 2015 (Mittwoch), 11:00 bis 13.30 Uhr