Für Bewegungsfreiheit & selbstbestimmte Entwicklung!

Pressemitteilung Afrique-Europe-Interact zur Rallye Budapest Bamako

4. Pressemitteilung des Afrique-Europe-Interact-Netzwerks

Rallye Budapest-Dakar fordert zwei Kinder als Todesopfer

Verschiedenen Indizien sprechen dafür, dass bei der „alternativen“
Rallye Budapest-Dakar im Senegal in der Nähre von Dakar am (…) zwei
Kinder von einem teilnehmenden Auto erfasst und getötet wurden.
Teilnehmer der Rallye erklärten in einem Interview: „Es war nahe Dakar,
ja. Da hat ein Auto ein oder zwei Kinder getötet (“killed”). Es gab
einen großen Auflauf (“crowd”), eine lange Schlange (“queue”), alle
haben den Motor abgestellt. Wir sind links daran vorbeigefahren und
haben es gesehen.“

In den Augen der Veranstalter dieser Rallye und ihrer Teilnehmer scheint
Afrika eine Gegend zu sein, die sich durch Bedürftigkeit und „Wildheit“
auszeichnet, der man mit „allen Mitteln“ (so der Slogan der Rallye)
trotzen muss. Zwar geben sie sich einen humanitären Anstrich – so werden
z.B. Computer für die örtliche Bevölkerung mitgeführt. Jedoch begegnen
sie den Einwohnern der Gebiete, durch die diese Rallye führt, mit
Herablassung und sehen in ihnen zum Teil weitere Hindernisse, die man
meistern muss: „Die Menge hat dann Steine geworfen. So machen sie das
hier in Afrika. Wir haben das vorher schon gehört. Wenn man eine Kuh
überfährt, oder einen Hund oder ein Huhn, dann musst du einfach weg,
einfach los.“

Das Dokumentationsteam der Bamako-Dakar-Karawane führte zwei Interviews
mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Rallye vor laufender Kamera. Die
zitierten und weitere statements können in einem Video-clip angesehen
werden, der auf der homepage der Bamako-Dakar-Karawane
steht (http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=71&clang=0).

Die Leitung der Rallye behauptet, von dem Vorfall nichts zu wissen,
dennoch ist eine Entschädigung für die Familie der Opfer vereinbart worden.

Schon die Vorgängerin dieser Rallye, die berühmt-berüchtigte Rallye
Paris-Dakar stand so massiv in der Kritk, dass sie nach Südamerika
verlegt werden musste. Grund war die mit der Tour verbundende
Umweltverschmutzung sowie die Tatsache, dass es an der Strecke jedes
Jahr mehrere Tote gab, weil die hochmotorigen Wagen mit voller
Geschwindigkeit durch Ortschaften rasen und dabei Menschen an- und
überfahren.

Mit der Dokumentation dieser Begegnung verurteilt die Karawane für
Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung jegliche menschenverachtende,
rassistische, neokoloniale „Abenteuersuche“, die damit verbundenen
Geschäfte, die unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe stattfinden
und den unverantwortlichen Umgang von Organisatoren und Teilnehmenden.
Sie fordert die Leitung der Rallye auf, zu den Aussagen im Videoclip
Stellung zu beziehen, und den Fall völlig aufzuklären!

Mehr Informationen:
http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=396&clang=0
http://taz.de/1/sport/artikel/1/mit-allen-mitteln-1/

Presse-Telefon der Bamako-Dakar-Karawane in Mali und Senegal: 00223-70867836