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28. und 29. Oktober | Doppelveranstaltung von Afrique-Europe-Interact in Berlin

Anlässlich einer Ausstellung zum 40. Geburtstag von Longo maï (einem Netzwerk aus 10 selbstverwalteten landwirtschaftlichen Kooperativen in mehreren europäischen Ländern) lädt das transnationale Netzwerk Afrique-Europe-Interact am 28. und 29. Oktober zu zwei Veranstaltungen in Berlin ein. Hintergrund ist, dass mehrere BewohnerInnen von Longo maï auch an Afrique-Europe-Interact beteiligt sind:

Transnationale Kämpfe im Spannungsfeld zwischen dem Recht zu bleiben und dem Recht zu gehen. Mit Aktivist_innen von Afrique-Europe-Interact

Zeit & Ort: Dienstag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Freies Museum, Bülowstr. 90, 10783 Berlin Schöneberg, ca. 200 m von der U-Bahnstation: Bülowstraße

Afrique-Europe-Interact ist ein kleines, transnational organisiertes Netzwerk, das Anfang 2010 gegründet wurde. Beteiligt sind BasisaktivistInnen vor allem in Mali, Togo, Deutschland, Österreich und den Niederlanden – unter ihnen zahlreiche selbstorganisierte Flüchtlinge, MigrantInnen und Abgeschobene. AktivistInnen des Netzwerks erzählen von ihren gemeinsamen Aktionen gegen Landraub in Mali und das europäische Grenzregime. In diesem Zusammenhang wird es auch um das Buch „Mein Weg vom Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil“ des kongolesischen Aktivisten Emmanuel Mbolela gehen, der ebenfalls an Afrique-Europe-Interact beteiligt ist. Denn das Buch illustriert auf beeindruckende Weise das Spannungsfeld zwischen den beiden Polen' Recht zu bleiben' und 'Recht zu gehen'.

Im Schatten eines drohenden Albtraums: Widerstand von unten gegen Uranabbau in Mali

Zeit & Ort: Mittwoch, 29. Oktober, 19.30 Uhr, Freies Museum, Bülowstr. 90, 10783 Berlin Schöneberg, ca. 200 m von der U-Bahnstation: Bülowstraße

Ab 2016 soll in der Region Falea im äußersten Südwesten Malis Uranabbau erfolgen. 17.000 Menschen in 21 Dörfern würden schrittweise ihre Existenzgrundlagen verlieren, außerdem drohen katastrophale Konsequenzen für das reichaltige Ökosystem im Dreiländereck zwischen Mali, Guinea und Senegal. Aktivist_innen von Afrique-Europe-Interact und dem Europäisches Bürger_innenforum haben Falea in den letzten Jahren mehrfach besucht. Sie informieren über die aktuelle Situation und gemeinsame Kämpfe dagegen. Dabei wird es auch um die katastrophalen Auswirkungen des bereits seit 40 Jahren andauernden Uranabbaus im Nachbarland Niger gehen, über die ein nigrischer Aktivist berichten wird, der bereits seit über 10 Jahren als Flüchtling in Deutschland lebt.

Ausstellung und Begleitprogramm

Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden sich im Folgenden:

<<< DIE UTOPIE DER WIDERSPENSTIGEN >>> – - – - – Ausstellung mit Veranstaltungsreihe – - – -

25. Oktober bis 15. November 2014
ab dem 26.10. täglich von 12.00 bis 20.00 Uhr
im Freien Museum,
Bülowstr. 90; Berlin-Schöneberg
www.prolongomai.ch

>>> aktualisiertes VERANSTALTUNGS-PROGRAMM (mit 2 neuen Veranstaltungen)
während der Ausstellung „40 Jahre Longo maï – Utopie der Widerspenstigen“ im Freien Museum

Samstag, 25.10.; 17.00 Uhr
„Comedia Mundi“ musiziert, Freundinnen und Freunde melden sich zu Wort

Sonntag, 26.10.; 14.00 Uhr
Lebensgrundlagen überall werden geraubt – dafür bietet das herrschende System nationalistische, rassistische oder religiöse Scheinlösungen. Welche Antworten haben wir darauf und was können wir tun? Kurzvorträge von Freund_innen aus Ex-Jugoslawien, der Ukraine, Deutschland, Frankreich, Österreich mit anschließender Diskussion.

Montag, 27.10.; 19.30 Uhr
Im Süden des Bundesstaates Chhattisgarh sind umfangreiche Groß- und Infrastrukturprojekte geplant. Dafür sollen zig tausende Familien vertrieben werden. Unter dem Vorwand die maoistische Guerilla zu bekämpfen, hat die indische Regierung die ohnehin bereits starke Militärpräsenz in der Region noch einmal deutlich ausgeweitet und zahlreiche Menschen, die gegen die Projekte aufbegehren, verhaften lassen. Eine Juristin aus der Region, die eng mit den Menschen vor Ort zusammenarbeitet, berichtet.

Dienstag, 28.10.; 19.30 Uhr
ist ein kleines, transnational organisiertes Netzwerk, das Anfang 2010 gegründet wurde. Beteiligt sind BasisaktivistInnen vor allem in Mali, Togo, Deutschland, Österreich und den Niederlanden – unter ihnen zahlreiche selbstorganisierte Flüchtlinge, MigrantInnen und Abgeschobene. AktivistInnen des Netzwerks erzählen von ihren gemeinsamen Aktionen gegen Landraub in Mali und das europäische Grenzregime. In diesem Zusammenhang wird es auch um das Buch „Mein Weg vom Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil“ des kongolesischen Aktivisten Emmanuel Mbolela gehen, der ebenfalls an Afrique-Europe-Interact beteiligt ist. Denn das Buch illustriert auf beeindruckende Weise das Spannungsfeld zwischen den beiden Polen' Recht zu bleiben' und 'Recht zu gehen'.

Mittwoch, 29.10.; 19.30 Uhr
Ab 2016 soll in der Region Falea im äußersten Südwesten Malis Uranabbau erfolgen. 17.000 Menschen in 21 Dörfern würden schrittweise ihre Existenzgrundlagen verlieren, außerdem drohen katastrophale Konsequenzen für das reichaltige Ökosystem im Dreiländereck zwischen Mali, Guinea und Senegal. Aktivist_innen von Afrique-Europe-Interact und dem Europäisches Bürger_innenforum haben Falea in den letzten Jahren mehrfach besucht. Sie informieren über die aktuelle Situation und gemeinsame Kämpfe dagegen. Dabei wird es auch um die katastrophalen Auswirkungen des bereits seit 40 Jahren andauernden Uranabbaus im Nachbarland Niger gehen, über die ein nigrischer Aktivist berichten wird, der bereits seit über 10 Jahren als Flüchtling in Deutschland lebt.

Donnerstag, 30.10.; 19.30 Uhr
Seit den Finanzkrisen entscheiden immer mehr Menschen in Griechenland und Spanien, sich in Kollektiven zu organisieren, um so eine wirtschaftliche Praxis und politische Perspektive als Gegenentwurf zur kapitalistischen Norm zu schaffen. Hierüber und über ihre Motivation wollen wir gemeinsam mit Aktivist_innen von dort reden.

Freitag, 31.10.; 18.00 Uhr
Initiativen, stellen sich vor und diskutieren folgende Themen: Freier Zugang zu Saatgut – ein Menschenrecht, Wiederentdeckung und Verbreitung alter bäuerlicher Sorten, lokale Saatgutbanken, Tauschbörsen, repressive Gesetzgebung. Erfahrungen aus Deutschland, Griechenland, Frankreich, Österreich und Kolumbien werden weiter gegeben. Mit Verkostung von Produkten aus bäuerlichen Sorten, jede und jeder kann mitbringen, was sie oder er anderen vorstellen möchte.

Samstag, 1.11.; 19.30 Uhr
Gibt es eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaft oder sind wir Nischenprojekte? Selbstverwaltete Projekte diskutieren über ihre gesellschaftliche Relevanz.

Montag, 3.11.; 19.30 Uhr
. Tobias: Akkordeonist und Komponist, gründete u.a. „L’art de Passage“, das Label „Cooleur“. und mit Thomas Rühmann das „Theater am Rand“ im Oderbruch bei Berlin. Wolfgang – Jazzbassist, Ensemble Piacordia, ehemals auch l’art de passage, seit 1987 in der Rembeticoband Zotos Compania.

Dienstag, 4.11.; 19.30 Uhr
<4. November – nicht vergessen!> Am 4. November 1989 fand eine riesige Demo auf dem Berliner Alexanderplatz gegen unhaltbare Zustände in der DDR statt. Daran knüpfte am 4. November 1990 das Europäische Bürger_innen Forum an und lud Ost- und West-Europäer_innen ein, um gemeinsam ein „Europa von unten“ zu erfinden. Was bleibt – 25 Jahre später – von den Hoffnungen in Ost und West?

Mittwoch, 5.11.; 19.30 Uhr
(d/f; 56 min.) Der Dokumentarfilm berichtet wie, nach dem Putsch 1973 in Chile, Longo maï mit der Freiplatzaktion chilenische Flüchtlinge, am Staat vorbei in die Schweiz brachte. Anschließend Gespräch mit einem Zeitzeugen und Musik aus den Anden.

Freitag, 7.11.; 19.30 Uhr
Mit zwei Kurzfilmen: „Destination de dieu“ (engl., dt. UT) Afrikanische Migranten berichten über extreme Ausbeutung bei der Tomatenernte in Foggia. „Il tempo delle arance“ (ital./engl., dt. UT) Schüsse auf afrikanische Migranten nahe Rosarno/Kalabrien bringen das Fass zum Überlaufen. Hunderte von Migranten, die unter entwürdigenden Bedingungen leben und arbeiten, rebellieren in den Straßen von Rosarno. Mit anschließender Diskussion.

Samstag, 8.11.; 14.30 Uhr
Von der Imbissbude, über urbane Gärten, an städtischer Bäckerkultur vorbei, bis zu Biolebensmitteln… Treff am Freien Museum

Sonntag, 9.11.; 11.00 Uhr
mit dem „chœur des chenais“ aus der Provence, dem Kommunechor, befreundeten Singvögeln und „Judiths Krise“ am geschichtsträchtigen Datum.

Dienstag, 11.11.; 19.30 Uhr
Kartoffeln anbauen, Brot backen, Seminare organisieren – nicht kommerziell ohne direkte Gegenleistung! Menschen aus mehreren Projekten in der BRD und Österreich, die damit einen Beitrag zur Überwindung des Kapitalismus leisten wollen, berichten und diskutieren über Theorie und Praxis.

Mittwoch, 12.11.; 19.30 Uhr
Waren die Kollektive aus den 70ern und 80ern politischer und idealistischer als die heutigen? Warum werden eigentlich neue Kollektive gegründet, wo doch so viele alte Nachwuchs suchen? Wie können Erfahrungsaustausch und Generationswechsel gelingen? Welche politischen Visionen/Perspektiven haben wir? Welche politische Relevanz haben unsere Kollektive und welches Veränderungspotential geht von ihnen aus?

Donnerstag, 13.11.; 19.30 Uhr
Mit langem Atem protestieren Junge und Alten gegen die Zerstörung eines ganzen Tals, gegen Goldabbau und Fracking. Aktive aus der Region berichten.

Samstag, 15.11.; 17.00 Uhr
Kleines Resümee der vergangenen drei Wochen und Musiker_innen der Rotzfrechen AsphaltKultur spielen auf.

>>> AUSSTELLUNG
„40 Jahre Longo maï – Die Utopie der Widerspenstigen“
Die gegenwartszentrierte Ausstellung zeigt das heutige Bestehen der Kooperative Longo maï als gelebte Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft, die eine eigenständige Lebensweise hervorgebracht hat.

Sie ist in vier Themenfelder gegliedert, die die wichtigsten Bereiche von Longo maï zeigen: Selbstverwaltung in der Gruppe, Landwirtschaft als Basis, ökonomisches System der Kooperativen, politische Interventionen von 1973 bis heute.

Zusätzlich werden einzelne wichtige Etappen der bewegten 40 jährigen Geschichte von Longo maï mit historischen Objekten und Dokumenten dargestellt. Die Ausstellung zeigt keinen in sich abgeschlossenen Modellversuch, sondern den Wandel der Kooperativen und lädt ein, über Möglichkeiten und Grenzen dieses gelebten Experiments nachzudenken. Unterstützt wird dies durch die dialogische Inszenierung der gezeigten Objekte aus den Kooperativen, die Videoinstallationen und audiovisuelle Stationen.

Die Utopie der Widerspenstigen…
… oder was passiert,
wenn 30 Jugendliche ausziehen, eine andere Welt aufzubauen.

Die Longo maï-Kooperativen entstanden im Anschluss an die '68er Bewegung. 1973 zogen 30 Jugendliche aus der BRD, Frankreich, Österreich und der Schweiz in die Provence, um auf einem 300 Hektaren großen verlassenen Landstück die erste Kooperative aufzubauen. Sie gaben sich den Namen Longo maï, auf provenzalisch: „Es möge lange dauern“.

Heute gibt es 10 selbstverwaltete landwirtschaftliche und handwerkliche Kooperativen, in denen ca. 200 Menschen leben. Sie bilden ein enges Netzwerk über mehrere europäische Länder, das versucht Menschen ohne Land und Land ohne Menschen unter einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Seit 1994 gibt es eine Kooperative in Ostdeutschland. Sie entstand erst in Basta, Oderbruch bei Berlin und ist seit 1995 auf dem Hof Ulenkrug in Mecklenburg-Vorpommern.

Ausstellungs-Konzeption: Palma3, Leitung Andreas Schwab, Bern,
Szenografie: Atelier Gillmann, Basel,
in Zusammenarbeit mit Longo maï

Führungen für Schulklasse und Gruppen von 12 bis 16 Uhr nach Voranmeldung unter:
Hof Ulenkrug, Stubbendorf 68, 17159 Dargun, Mail: ulenkrug@systemausfall.org
Tel.: 039959 23881; Ab dem 23. Oktober, Anmeldungen bei Tel.: 015201394043

Ausstellungs- und Veranstaltungensort:
Freies Museum, Bülowstr. 90, 10783 Berlin Schöneberg
ca. 200 m von der U-Bahnstation: Bülowstraße

Vom Hauptbahnhof mit dem Bus – M 85 zur Haltestelle Bülowstraße
oder vom Zoologischer Garten mit U2 zur Bülowstraße

Spendenkonto:
Ges. z. Förd. d. Europ. Koop. Gem. e.V.;
IBAN: DE 69150616980001084194; BIC: GENODEF1MAL