Kriegsziel Restauration? Über Nationbuilding und Erneuerung in Mali
Von Charlotte Wiedemann, Studie für die Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, März 2013
Von einer Reihe anderer afrikanischen Staaten hat sich Mali bisher durch ein starkes Nationalbewusstsein unterschieden und durch die geringe politische Bedeutung ethnischer Zugehörigkeiten. Das erneute Aufbrechen der Tuareg Frage sowie Übergriffe auf sogenannte „Hellhäutige“ im Zuge des Kriegsgeschehens haben deshalb viele Beobachter überrascht. Gehörte der interethnische Frieden womöglich ebenso zu einem Trugbild wie Malis vermeintliche Modell-Demokratie? Anders gefragt: Ist das Nation-Building aus der frühen Zeit nach der Unabhängigkeit heute noch tragfähig? Und in welchem Verhältnis stehen Aussöhnung und demokratische Erneuerung?