Aufgehalten in Mauretanien
Europa exportiert seine Außengrenze an den Rand der Sahara
Von Zoé Lamazou
Mit einem Anflug von schwarzem Humor haben die Einwohner der mauretanischen Hafenstadt Nouadhibou, 470 Kilometer von der Hauptstadt Nouakchott entfernt, ihre Viertel aus nackten Hohlblocksteinen nach den großen Metropolen fremder Länder benannt: Accra, Bagdad oder Dubai. Als die spanischen Behörden 2006 im Einvernehmen mit der mauretanischen Regierung ein Auffanglager für illegale Einwanderer in Nouadhibou errichteten, war der Name schnell gefunden: “Guantanamito”.
Grenze Sahara. Die Inhaftierungslager in der libyschen Wüste
Von fortresseurope (Januar 2009) (Januar 2009)
SEBHA – “Unter uns war ein vier Jahre altes Kind mit seiner Mutter. Die ganze Fahrt über habe ich mich gefragt: Wie kann man eine Mutter mit einem vierjährigen Kind mit anderen hundert Personen in einem Lastwagen wie die der Obsttransporter zusammenpferchen als wären es Tiere, in dem es keine Luft gibt, in dem wir so eng zusammengedrückt waren, ohne Raum um sich zu bewegen, 21 Fahrtstunden lang, wo die Menschen vor allen anderen ihre Bedürfnisse verrichteten, weil es keine andere Möglichkeit gab?
Exterritoriale Lager
Libyen und die Ukraine als Pufferstaaten der EU
Von Christopher Nsoh
Was vor einigen Jahren noch als unerträgliches Planspiel führender europäischer Politiker erschien, ist längst unerträgliche Wirklichkeit: Das Lagersystem vor den Toren Europas ist Teil der EU-Innenpolitik.