2017 | Den globalen Süden mitdenken! (PDF)
Was Migration mit imperialer Lebensweise, Degrowth und neuem Internationalismus zu tun hat. Von Miriam Lang. Erschienen in: movements Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung, Jahrgang: 3, Ausgabe: 1, Jahr: 2017
Die Ausblendung des geopolitisch globalen Südens aus einem Großteil der kritischen, deutschen Debatten zu Migration ist irritierend. Es fühlt sich ein wenig so an, als sei die Erde wieder eine Scheibe, und die Grenzen Europas seien deren Ränder – wahlweise erweiterbar durch die Weltregionen, die als Wächterstaaten unmittelbar in die Pflicht genommen werden können, wie die Türkei oder der Maghreb und die virulentesten Kriegsregionen im Nahen und Mittleren Osten. Sowohl der globale Süden als solcher als auch die vielfältigen Verbindungslinien dorthin sind in den meisten Debatten inexistent. Auch angedachte gegenhegemoniale Projekte scheinen sich auf nationale Kontexte und bestenfalls auf Europa zu beziehen. Das ist problematisch angesichts der gegenwärtigen multiplen Krise, die globale Dimensionen hat und mit den Migrationsprozessen historischen Ausmaßes, die Europa in jüngster Zeit erlebt, in einem engem Zusammenhang steht.
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