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19. Juni 2021 | Das passiert, wenn die Delta-Variante auf eine ungeimpfte Bevölkerung trifft (Spiegel)

In Afrika wütet eine dritte Coronawelle – in einigen Gegenden so schlimm wie nie zuvor. Die Delta-Variante ist bereits in 14 Ländern nachgewiesen, es fehlt an Sauerstoff und Intensivbetten.

Catherine Kyobutungi ist eine der führenden Covid-Expertinnen Afrikas. Doch der Horror, den die Epidemiologin aus Uganda vergangene Woche erleben musste, traf auch sie unvorbereitet. In ihrem Heimatland wütet eine verheerende Coronawelle, die Infektionszahlen haben längst Rekordwerte erreicht. Dann traf es Kyobutungis Vater, er erkrankte an Covid-19. Als Risikopatient, 82 Jahre alt, mit Diabetes.

08. Oktober 2020 | Tunesien verschärft Coronamaßnahmen: Abends greift der Lockdown (taz)

In Tunesiens Hauptstadt Tunis gilt ab der Nacht auf Freitag, 9. Oktober, wieder eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr. Am Wochenende müssen die Bewohner bereits ab 18 Uhr zu Hause bleiben. Der Gouverneur der Stadt, Schadhli Bualak, kündigte an, Armee und Polizei würden die Maßnahme notfalls durchsetzen. Schon in der vergangenen Woche hatte Präsident Kais Saied 2.500 Soldaten in die Städte Sousse und Monastir entsandt, um den dort vorübergehend verhängten Lockdown zu überwachen.

28. September 2020 | COVID-19 in Afrika: Rückenwind im Run auf den Impfstoff (dw)

Im Rennen um einen Impfstoff sehen sich viele afrikanische Länder benachteiligt. Eine internationale Allianz will Abhilfe schaffen. Doch zählen wird auch, welche Infrastrukturen Afrika schaffen kann.

Noch heißt es Warten auf den Tag X. Den Tag, an dem das Corona-Virus durch einen marktfertigen Impfstoff in seine Schranken gewiesen wird. Doch schon jetzt sind Millionen von Einzeldosen von reichen Industrieländern aufgekauft worden. Derzeit laufen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 170 Impfstoffprojekte, einige Präparate befinden sich in der letzten Phase vor einer möglichen Zulassung.

08. September 2020 | Was bremst die Corona-Pandemie in Afrika? (dlf)

Schwache Gesundheitssysteme, Hygieneprobleme, Armut: COVID-19 würde in Afrika zu einer Katastrophe führen, da waren sich Fachleute im Frühjahr einig. Aber die Epidemie hat sich dort viel langsamer entwickelt als in Europa oder Amerika. Ein Grund dafür könnte ein besser trainiertes Immunsystem sein. Bitte hier klicken um zum Originalbeitrag zu kommen

Vergangene Woche wurden in Afrika nur noch 55.000 Neuinfektionen gemeldet, so John Nkengasong, Präsident der Afrikanischen Zentren für Gesundheitsvorsorge.

„Das entspricht einem Rückgang um 14 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Eine Million Menschen sind genesen. Das sind gute Nachrichten für den Kontinent.“

Das liegt wohl auch daran, dass das Immunsystem der Menschen in Afrika besonders effektiv reagiert, vermutet die Parasitologin Maria Yazdanbakhsh von der Universität Leiden.

4. September 2020 | Apokalypse abgesagt (IPG)

In Afrika könnte Corona katastrophale Ausmaße annehmen, hieß es zu Beginn der Pandemie. Die Zahlen aber bleiben niedrig. Alles falscher Alarm also? Bitte hier klicken um zum Originalbeitrag zu kommen

Anfang August bestätigten die Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC) den millionsten Covid-19-Fall in Afrika. Doch mit weniger als 30 000 Toten (Stand 28. August) liegt die Zahl der Todesfälle niedriger als auf jedem anderen Kontinent. Afrika scheint die Pandemie auffallend gut zu überstehen.

Als sich das Coronavirus Anfang 2020 zu einer globalen Pandemie auswuchs, gab es berechtigte Befürchtungen, Afrika könnte besonders hart getroffen werden. Schwache Gesundheitssysteme, geringe Notfallressourcen und eine lange Geschichte heftiger Epidemien ließen nichts Gutes erwarten.

20. August 2020 | Corona-Pandemie: Kommt Afrika glimpflich davon? (tagesschau)

Betrachtet man die Infektionszahlen, scheint die Corona-Pandemie in großen Teilen Afrikas glimpflich zu verlaufen. Experten rätseln, woran das liegt – und warnen vor weiteren Folgen der Krise. Bitte hier klicken um zum Originalbeitrag zu kommen

Spätestens am 24. Februar erreicht das Virus Nigeria, an Bord eines Flugzeugs. Ein italienischer Geschäftsmann ist infiziert. Es ist der erste nachgewiesene Corona-Fall in einem afrikanischen Land südlich der Sahara.

Damit hätten sie nicht gerechnet, sagt Chikwe Ihekweazu. Er ist der oberste Seuchenbekämpfer Nigerias, Chef des dortigen Centre of Disease Control (CDC). Im Februar habe noch jeder nur nach China geschaut, sagt Ihekweazu. Jeder, der von dort nach Nigeria einreiste, sei von oben bis unten untersucht worden. “Und nun war der erste Fall ein Italiener”, sagt der CDC-Chef.

13. Mai 2020 | Afrika: Arzneimittelfälscher nutzen Angst vor Corona-Epidemie (Africa live)

Gefälschte Chloroquin-Tabletten in Afrika identifiziert ? Universität Tübingen unterstützt lokale Pharmazeuten bei der Analyse: Arzneimittelfälscher nutzen die Corona-Pandemie offensichtlich, um in Afrika mit völlig wirkungslosen oder sogar schädlichen Tabletten Geschäfte zu machen: In Kamerun und im Kongo sind in den vergangenen Wochen fünf verschiedene Arten gefälschter Chloroquin-Tabletten aufgetaucht, die viel zu wenig Wirkstoff enthielten, oder gar völlig andere. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Nachgewiesen wurden die Fälschungen von der Arbeitsgruppe von Professor Lutz Heide am Pharmazeutischen Institut der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit afrikanischen Pharmazeuten und dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm). Die Ergebnisse wurden im American Journal of Tropical Medicine & Hygiene veröffentlicht.

05. Mai 2020 | COVID-19: Wohin Afrikas Corona-Gelder fließen (DW)

Wie viel Geld in den vergangenen Wochen im Kampf gegen Corona zugesagt wurde, weiß niemand genau. Die Befürchtung, dass es verschwindet oder zweckentfremdet wird, ist groß. Das wollen junge Aktivisten nicht hinnehmen. Von Katrin Gänsler. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Gerade hat Deutschland im Rahmen der Corona-Pandemie weitere 5,5 Millionen Euro für den nigerianischen humanitären Fonds (NHF) zugesagt. Eine Woche zuvor gaben die Vereinten Nationen in Nigeria bekannt, 1,2 Millionen Euro von der Europäischen Union für den dortigen Kampf gegen COVID-19 erhalten zu haben. Die Clara-Lionel-Stiftung der Sängerin Rihanna kündigte im März an, 5 Millionen US-Dollar (4,6 Millionen Euro) unter anderem für Malawi bereitzustellen. Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IMF) informierten Mitte April über einen Schuldenerlass für 19 besonders schwache Staaten auf dem Kontinent.

01. Mai 2020 | Wie die Corona-Krise lebenswichtige Geldströme nach Afrika austrocknet (DW)

Jedes Jahr schicken Afrikaner, die im Ausland leben, Milliardensummen an ihre Familien daheim. Durch die Corona-Krise könnten die Überweisungen so stark einbrechen wie nie zuvor. Die Folgen wären fatal. Von Daniel Pelz. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Die Bitten kommen immer wieder. Von seiner Frau, den drei Kindern, den vier Schwestern. Ibrahima Bah würde ihnen Geld schicken – wenn er denn welches hätte. Vor der Corona-Krise arbeitete er in Hotels und Restaurants in Paris. Die mussten schließen, aber die Verwandten in Guinea brauchen seine Hilfe trotzdem. “Die Familie ruft uns immer wieder an”, klagt er im DW-Interview. “Doch ohne Arbeit und mit der Ausgangssperre ist das sehr kompliziert. Aber die Familie verlässt sich einfach auf uns.”

30. April 2020 | Covid-19 am Horn von Afrika - Vertrauen schaffen in der Krise (SWP)

Am Horn von Afrika trifft das Corona-Virus auf Staaten, die ohnehin mit einer Viel­zahl von Problemen konfrontiert sind: Anhaltende bewaffnete Konflikte, Dürre und Unsicherheit haben mehr als acht Millionen Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht, weitere 3,5 Millionen sind in die Nachbarländer geflohen, wo sie in überfüllten Flüchtlingslagern leben. Alle Staaten der Region befinden sich in einem fragilen Zustand politischer Transformation oder sind durch Krieg und Regierungs­versagen enorm geschwächt. Ihre Kapazitäten reichen weder für die Eindämmung der Covid-Pandemie aus noch für die Abfederung der Folgen, wie Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger. Um die Demokratisierung im Sudan und in Äthiopien nicht zu gefährden, ist es notwendig, den Fokus auf soziale Sicherungssysteme zu richten und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Dazu ist ein Soforthilfepaket aus dem Aus­land erforderlich, das den Staaten das wirtschaftliche Überleben sichert. Langfristige Unterstützung jedoch sollte an die Bedingung geknüpft werden, dass ein Großteil der Investitionen in den Aufbau staatlicher Kapazitäten fließt. Von Annette Weber. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Wichtig für eine wirksame Bekämpfung von Covid-19 und die Bewältigung der Folge­schäden ist nicht zuletzt die Legitimität der Regierung und der Grad an Vertrauen, das die Bevölkerung in ihre Führung hat. Von diesen Faktoren wird abhängen, ob der Staat Anweisungen durchzusetzen vermag und ob soziale Unruhen ausbrechen.

27. April 2020 | COVID-19: Wie hart wird Afrika getroffen? (DW)

Die Vorhersagen sind dramatisch: Millionen Menschen könnten in Afrika am Coronavirus sterben. Die Regierungen prüfen Strategien, um das Risiko einzudämmen und den Herausforderungen des Kontinents gerecht zu werden. Von Tom Wills. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Könnte das Coronavirus etwa drei Millionen Menschenleben in Afrika fordern? So lautet die drastische Vorhersage, die Wissenschaftler des Imperial College London vergangenen Monat in einer Studie veröffentlicht haben. Grundlage der Studie war ein hypothetisches Szenario der Ausbreitung von SARS-CoV-2 ohne Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

14. April 2020 | Rassismus gegen Afrikaner in China: Virenjagd wird Menschenjagd (taz)

„Keine Schwarzen“ bei McDonald’s, Rauswurf aus der Wohnung: Rassismus im südchinesischen Guangzhou sorgt für Empörung. Von Simone Schlindwein und Fabian Kretschmer. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

PEKING/KIGALI taz | Wer dieser Tage in der südchinesischen Metropole Guangzhou zu McDonald’s geht, wird in einigen Filialen vom Personal auf einen englischsprachigen Warnzettel hingewiesen: „Wir wurden informiert, dass künftig keine schwarzen Leute mehr im Restaurant erlaubt sind“, steht da.

13. April 2020 | Coronavirus: together we can come out stronger and united (theafricareport)

50 African intellectuals including Kako Nubukpo, Alioune Sall, Carlos Lopes, Cristina Duarte, Felwine Sarr, Achille Mbembe, Reckya Madougou, Souleymane Bachir Diagne, Franck Hermann Ekra and Hakim Ben Hammouda co-signed this call to mobilize the intelligence, resources and creativity of Africans to defeat the COVID-19 pandemic. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Severe Acute Respiratory Ryndrome Coronavirus 2, (SARS-CoV-2), is the scientific name for the virus responsible for a highly contagious and potentially fatal respiratory disease. Initially an epidemic and then reclassified as a pandemic by the WHO on 11 March 2020, its devastating effects are sowing death, plunging the most powerful economies into recession.

13. April 2020 | Afrikas zweitgrößte Herausforderung (FR)

Den diversen Islamistengruppen kommt die Pandemie gelegen. Die zunehmend taumelnden Staaten besonders des Sahel könnten ihre ersten Opfer werden. Von Johannes Dieterich. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Was Afrikas Regierungen als ihre derzeit größte Bedrohung betrachten, kommt für Afrikas islamistische Extremisten einer einzigartigen Chance gleich. Zahlreiche von Al-Kaida oder vom „Islamischen Staat“ betriebene Internet-Publikationen interpretieren die Corona-Pandemie als Strafe Gottes für den „dekadenten Westen“ und versprechen ihren Dschihadisten Immunität vor dem Virus. Für den saudischen Dschihad-Prediger Scheik Saleh Al-Maghamsi ist Corona der Vorbote des Jüngsten Gerichts: Mit dem befürchteten Kollaps afrikanischer Staaten könnten Dschihadisten bald über weite Teile des Kontinents herrschen.

11. April 2020 | Coronakrise in Westafrika: "Ebola war furchtbar, aber Corona könnte viel schlimmer werden" (Spiegel)

Noch steht der afrikanische Kontinent am Anfang der Corona-Epidemie. Hier erzählen Krankenhausmitarbeiterinnen und Helfer, mit welchen Szenarios zu rechnen ist und wie die Vorbereitungen auf die Seuche laufen. Von Benjamin Moscovici. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Das Coronavirus breitet sich auch in Afrika immer weiter aus. Bis auf wenige kleine Länder haben alle Staaten Fälle gemeldet. Insgesamt liegt die Zahl zwar noch vergleichsweise niedrig, aber das typische exponentielle Wachstum zeichnet sich ab.

08. April 2020 | Migranten im Hungerstreik (junge Welt)

Tunesien: Internierte Flüchtlinge protestieren gegen fehlenden Virenschutz und fordern Freilassung. Von Sofian Philip Naceur. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Aufgrund der Coronapandemie wird in immer mehr Ländern eindringlich gefordert, Häftlinge aus Gefängnissen freizulassen und Flüchtlingsheime zu räumen. Angesichts der oft beengten Zustände in Haftanstalten und Flüchtlingslagern oder -unterkünften gelten diese als besonders gefährdet für eine schnelle Verbreitung des Coronavirus – mit entsprechend hohen Gesundheitsrisiken für die hier internierten oder untergebrachten Menschen. In einer Haftanstalt in der tunesischen Hauptstadt Tunis sind auch deshalb rund zwei Dutzend Mi­granten am Montag in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Sie fordern ihre umgehende Freilassung, befürchten sie doch, dass das Virus früher oder später in die berüchtigte, speziell für Mi­granten vorgesehene Anstalt Wardia in einem Außenbezirk von Tunis eingeschleppt werden könnte.

04. April 2020 | Afrika steht allein am Abgrund (Süddeutsche)

Während der Rest der Welt mit sich selbst beschäftigt ist, wartet Afrika auf die Katastrophe. Noch lässt sich das Schlimmste verhindern, doch der Kontinent braucht die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Von Bernd Dörries. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Es klingt wie ein Witz. Auf Postern, Zetteln und per Internet werden Millionen Afrikaner gerade dazu aufgerufen, die Ausgangssperre zu beachten, doch bitte mindestens zwei Meter Abstand zu halten zu ihren Mitmenschen und sich mindestens alle 20 Minuten die Hände zu waschen. Viele lesen die Nachrichten in den engen Gassen ihrer Slums oder in den kleinen Blechhütten, in denen sie zu sechst oder auch zu acht leben. Sie sehen die Poster auf dem Weg zu den wenigen Wasserhähnen, die es in ihren Slums gibt und vor denen sie in einer Schlange anstehen müssen. Sie denken sich, das ist doch ein Witz. Manche sagen es laut: Das ergibt keinen Sinn. Wir werden sterben wie die Fliegen.

03. April 2020 | "Wir sind keine Versuchskaninchen" (Süddeutsche)

Viele Afrikaner sehen in Covid-19 ein “Virus der Weißen”. Zwei französische Wissenschaftler schüren die Wut mit provokanten Gedankenspielen. Von Nadia Pantel und Anna Reuß. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Er werde nun provozieren sagte Jean-Paul Mira am Nachmittag des 1. April in einem direkt übertragenen Gespräch auf dem französischen Fernsehsender LCI. Mira ist Chefarzt am Pariser Cochin Krankenhaus, er sprach mit Camille Locht, Forschungsdirektor des staatlichen Inserm-Instituts, das für das Gesundheitsministerium zu einem Impfstoff gegen das Coronavirus forscht. Der Arzt Mira fragte den Forscher Locht, ob man Studien zu einem Impfstoff nicht in Afrika machen sollte, “wo es keine Masken, keine Behandlungsmöglichkeiten und keine Wiederbelegungsmaßnahmen gibt?” Und weiter: “So wie es auch bei einigen Studien zu Aids gemacht wurde. Bei Prostituierten kann man experimentieren, weil man weiß, dass sie besonders exponiert sind und sich nicht schützen.” Der Forscher antwortete: “Sie haben recht, wir überlegen, eine parallele Studie in Afrika durchzuführen.”

01. April 2020 | Der gottgläubige Präsident (taz)

In Tansania bleiben Kirchen und Moscheen geöffnet. Präsident Magufuli ruft zum Beten auf: „Corona kann nicht überleben im Leib Christi“. Von Ilona Eveleens. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

NAIROBI taz | Wegen des Coronavirus sind in zahlreichen Ländern Kirchen und Moscheen geschlossen. Nicht in Tansania: Da bleiben sie offen, im Auftrag von Präsident John Magufuli.
Er empfiehlt Gläubigen, gemeinsam zu beten. „Corona kann nicht überleben im Leib Christi, es würde verbrennen. Darum geriet ich auch nicht in Panik, als ich die heilige Kommunion bekam“, sagte Magufuli vor einer jubelnden Gemeinde in der katholischen Kathedrale St. Paul’s in der Hauptstadt Dodoma.
Magufuli glaubt, dass Kirchen und Moscheen die einzigen Orte sind, wo wirkliche Heilung gefunden werden kann. „In diesen heiligen Orten ist Gott. Lass uns nicht fürchten, ihn zu ehren.“

31. März 2020 | Wie sich Afrika für das Coronavirus rüstet (Deutschlandfunk)

Während das Coronavirus sich weltweit weiter rapide ausbreitet, meldeten afrikanische Länder lange relativ niedrige Infektionszahlen. Und das, obwohl viele der Staaten enge Kontakte zu China pflegen, wo das Virus zuerst aufgetreten war. Der Kontinent kann bei der Bekämpfung aber auf Erfahrungen im Ungang mit Epidemien zurückgreifen. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Inzwischen melden mehr als 30 afrikanische Länder Corona-Fälle, die meisten wurden aus Europa „importiert“. Experten sind sich einig: Wenn sich das Virus auf dem Kontinent weiter ausbreitet, könnte dies für viele Menschen dramatische Folgen haben. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation müssen sich die Staaten darauf einstellen, dass die im weltweiten Vergleich sehr niedrigen Infektionszahlen bald rapide steigen werden. „Afrika sollte aufwachen“, sagte WHO-Chef Tedros. Er selbst ist Äthiopier und betonte, der beste Ratschlag sei, sich auf das Schlimmste vorzubereiten, und heute damit anzufangen.

28. März 2020 | Reiche und Mächtige zuerst (taz)

Covid-19 ist in vielen Staaten Afrikas angekommen – oft eingeschleppt von den Eliten. Nicht das Virus, sondern die Maßnahmen fordern erste Todesopfer. Von Simone Schlindwein. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Die Polizisten tragen Mundschutzmasken und sind bewaffnet. Zu dritt stehen sie vor dem Eingangstor eines Einfamilienhauses, sie warten, bis der Hauseigentümer seine Sachen gepackt hat und in sein Auto steigt. Dann eskortieren sie ihn in ein leeres Hotel.

Der ruandische Geschäftsmann war vor einer Woche aus Dubai zurückgekehrt. In seinem Flugzeug saß eine Person, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Jetzt sammeln die Behörden sämtliche Passagiere des Fluges ein, um sie in Quarantäne zu stecken.

27. März 2020 | Afrika erwartet wirtschaftliche Talfahrt wegen COVID-19 (Deutsche Welle)

Die Welt bereitet sich auf eine wirtschaftliche Rezession von gewaltigem Ausmaß vor. Afrika versucht, die Auswirkungen abzumildern. Viel wird davon abhängen, wie dem am stärksten gefährdeten Kontinent geholfen wird. Von Cristina Krippahl. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed hat die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) gedrängt, Afrika bei der Bewältigung der Corona-Krise zu helfen. Sie sollten einen Schuldenerlass erleichtern und Soforthilfen in Höhe von 150 Milliarden USD (138 Milliarden Euro) bereitstellen.In einer in der Hauptstadt Addis Abeba veröffentlichten Erklärung heißt es, die Pandemie stelle “eine existenzielle Bedrohung für die Wirtschaft afrikanischer Länder dar”. Tatsächlich hat das alte Sprichwort “Wenn der Westen niest, bekommt Afrika einen Schnupfen”, mit der rasanten Verbreitung des neuartigen Coronavirus eine neue Bedeutung erlangt. Wie stark die Pandemie die afrikanische Wirtschaft schädigen wird, ist derzeit noch unklar.

26. März 2020 | Plötzlich Apokalypse (analyse & kritik)

Jetzt, da es den Westen getroffen hat, herrscht auf einmal Untergangsstimmung. Aber zum Glück gibt es noch die »Sorge um Afrika«. Von Paul Dziedzic. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Europa ist seit kurzem unzweifelhaft das Epizentrum der Corona-Pandemie, die Lage ist zum Teil dramatisch. Doch noch vor wenigen Wochen äußerten Medienhäuser wie die Deutsche Welle vor allem Sorge um Afrika, wo es ihren Mutmaßungen zufolge besonders schlimm werden würde. Das ist nicht erstaunlich, sondern ein Standard-Affekt.

26. März 2020 | „Es wird kein zweites Italien geben“ (welt-sichten)

Gisela Schneider erklärt, was die Coronakrise für Afrika bedeutet und warum es Anlass zur Hoffnung gibt. Das Interview ist in welt-sichten erschienen – Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Afrika ist bislang noch nicht so stark von der Corona-Pandemie betroffen wie Europa oder die USA. Woran liegt das?

Viele afrikanische Länder haben sehr früh reagiert. Sie haben Schulen und Universitäten geschlossen und den Flugverkehr eingeschränkt. In Sierra Leone hat die Regierung bereits ab Ende Januar alle Einreisenden aus China für zwei Wochen in Quarantäne geschickt. Das hat offenbar dazu beigetragen, dass das Land hat bis heute keinen einzigen Corona-Fall gemeldet hat. Man kann hoffen, dass diese Maßnahmen die Ausbreitung etwas verlangsamen.

25. März 2020 | Die Hauptstadt wird abgeriegelt (taz)

Präsident Tshisekedi ruft den Ausnahmezustand aus. Das Coronavirus darf nicht von der Oberschicht in Kinshasa auf das gesamte Land überspringen. Von Dominic Johnson. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

BERLIN taz | Zum Kampf gegen das neuartige Coronavirus hat der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Felix Tshisekedi, den Ausnahmezustand erklärt und weitreichende Zwangsmaßnahmen verfügt. In einer landesweit an die 90 Millionen Kongolesen ausgestrahlten Fernsehansprache am Dienstagabend appellierte der Präsident an die „heilige Einheit der Nation“ und griff zu einem alten Slogan der kongolesischen Demokratiebewegung, leicht abgewandelt: „Gemeinsam werden wir das überwinden.“ Der Ausnahmezustand gilt für zunächst 30 Tage.

23. März 2020 | Von Ebola lernen (IPG)

Der Neoliberalismus hat die Gesundheitssysteme der afrikanischen Länder geschwächt. Und doch wissen sie besser als die USA, wie man Corona bekämpft. Der Artikel von Crystal Simeoni ist auf der Webseite von IPG (Internationale Politik und Gesellschaft) erschienen. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Das Coronavirus macht deutlich, wie wichtig sinnvolle Investitionen in die Gesundheitsfürsorge und insbesondere ins öffentliche Gesundheitswesen sind. Doch in Zeiten des Coronavirus sieht sich der neoliberale Kapitalismus unversehens mit den Auswirkungen seiner Politik auf das Leben der Menschen konfrontiert. Dazu muss man sich nur ansehen, wie die USA und afrikanische Länder wie Nigeria mit der Krankheit umgehen.

20. März 2020 | Nach Corona steht die Welt vor einem Neustart (vorwärts)

Die Corona-Krise sendet Schockwellen durch alle Systeme. Das eröffnet aber auch Chancen für eine notwendige Neuordnung der Welt, meint Marc Saxer von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Von Marc Saxer. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

Niemand weiß, wie lange die Pandemie dauern wird, wie viele Menschen erkranken werden, wie viele Leben der Coronavirus fordern wird. Was sich aber bereits heute abzeichnet, sind die wirtschaftlichen und politischen Folgen der Coronakrise. Maßnahmen zur Einhegung der Pandemie unterbrechen rund um den Erdball das öffentliche Leben. Ausgehend von China steht in immer mehr Ländern die Produktion still. Globale Lieferketten sind unterbrochen. Man braucht nicht viel Fantasie, um in vielen auf Kante genähten Industrien eine Pleitewelle rollen zu sehen.

17. März 2020 | Repression im Namen von Corona (taz)

Massive Korruption bei der Rüstungsbeschaffung sorgt für Empörung in Niger. Aber Protest wird untersagt – wegen der Corona-Gefahr. Das endet tödlich. Von Christian Jakob. Bitte hier klicken, um zum Orginalbeitrag zu kommen

NIAMEY taz | Hunderte von Menschen stehen vor verrußten Trümmern. Noch am Sonntagmorgen war das ein Kleidermarkt in Nigers Hauptstadt Niamey. Tränengas ist in der Luft zu spüren, es riecht nach verbranntem Plastik. „Alles, alles ist verbrannt“, sagt Hamadou, einer der Händler. Er trinkt Wasser und versucht einen Blick hinter die Polizeiabsperrung zu werfen. Normalerweise verkauft er Stoff am Straßenrand, aber das geht gerade nicht. Vier Menschen, so meldet Sani Chekraou Garo, der Präsident der Händlergewerkschaft von Niamey, sind am Sonntag hier verbrannt.