Dezember 2014 | Sista Mimi ist tot (Video, Nachrufe & Photos)
Wer in den letzten Jahren an den Refugee Protesten in Berlin teilgenommen hat, kennt Sista Mimi, denn sie war nicht zu überhören. Am 11. Dezember ist Sista Mimi gestorben. Sie wurde nur 36 Jahre alt. Vor einigen Monaten erzählte sie in einem bewegenden Interview von ihrem Leben und ihren Träumen:
Photos von Mimi: Im Kampf für die Rechte von Flüchtlingen, MigrantInnen und armen Menschen
Zwei Nachrufe
a) Von Osaren Igbinoba, The Voice Refugee Forum
Sister Mimi was a community activist. Power to the people to remember her!
I just discussed with a friend in Jena about the death of our comrade and sister, Mimi from the International Women Space of O.Pltz refugee protest in Berlin. Who died today, 11th of December. I knew her during the refugee protest in Berlin in 2012. She was a Pan African activist from Kenya.
Memi was a grassroots community political activist who lived in Berlin. She was one of a few activists who devoted the last years for the refugee movement to struggle against the marginalization and against the discrimination of migrants in Germany. No body is legal – Her prensence in duty and in the dignity of the community was a leading factor in the unity of our resistance to break the culture of isolation and deportation in Berlin.
More information her death and ceremony will be gladly honoured in the community.
Solidarity and equal treatment were obvious in her struggles. We will be remembered in rest with our ancestors.
In honour, Osaren
b) Von ihren FreundInnen:
Gestern abend hat der Berliner Refugee Protest eine unserer wichtigsten Aktivistinnen verloren: Sista Mimi.
Heute Morgen wurde um 12:30Uhr vor der besetzten Schule in der Ohlauer Straße ein weiterer Refugee Aktivist von der Schule verhaftet..
Mimi, unsere charismatischste Menschenrechtsaktivistin, Djane, und eine Kreuzberger Ikone der Anti-Räumungskämpfe, hat uns gestern abend verlassen. Das ist ein großer Verlust für die Geflüchtetenbewegung, für Kreuzberg und für all ihre zahlreichen Freund_innen.
Sie war lange Zeit krank, aber weigerte sich, den Ort des Widerstandes im Herzen von ihrem “Kiez” zu verlassen, keinem Arzt, keiner Krankenschwester wurde erlaubt, sie zu besuchen. Sie nahm wahrscheinlich ihre Medikamente nicht regelmäßig, aber es gibt keine medizinischen Expert_innen, die das bestätigen können. Die quasi Inhaftierung der Einwohner_innen ider Schule, die Aberkennung ihres Grundrechts darauf, Besuch zu Hause zu empfangen, das Verbot, ihr internationales Sozialzentrum zu eröffnen… Isolation tötet.
Heute morgen fand eine Gedenkfeier vor der Ohlauer Schule statt, wo sie die letzten zwei Jahre lebte und kämpfte. Inmitten der Tränen, Blumen und Kerzen verhaftete die Polizei schnell einen weiteren wichtigen Roofugees Aktivisten, direkt auf der anderen Straßenseite. Niemand hatte während der Trauerveranstaltung für unsere verlorene Schwester eine solche schamlose, rücksichtslose Verfolgung von Aktivisten der Schule erwartet.
Bereits gestern wurde eine riesige Polizeiaktion unter dem Vorwand einer Feuerleiter-Inspektion durchgeführt. Die zehn Polizeibusse waren nach offiziellen Angaben nur gekommen, um die Handwerker des Bezirks zu “beschützen”. Türen zu privaten Zimmer wurden aufgebrochen persönliche Gegenstände wurden gestohlen. Drei Aktivisten wurden während der Razzia festgenommen, zwei von ihnen sind noch in Haft, Offensichtlich ist die Polizei auf der Suche nach bestimmten Personen, aber zwei fehlen in dieser Rechnung: Mimi und N., der an diesem Morgen brutal verhaftet wurde.
Die Anklagen gegen N. echo den Tod von Mimi als auch die Polizeirazzia von gestern: sie wollen uns fetig machen. N. konnte für eine längere Zeit in Haft genommen werden und mit einer schweren Strafe verurteilt und möglicherweise abgeschoben werden.
STOPP der politische Mord an der Bewegung!