Von 1960 bis zur Gegenwart: Diverse Artikel zur Geschichte Togos und zur aktuellen politischen Lage

Die meisten Menschen in Deutschland wissen wenig oder nichts von Togo. Vielmehr hält sich in Deutschland hartnäckig der Mythos der so genannten “Musterkolonie Togo”, der sich einzig dem Umstand verdankt, dass die deutsche Kolonie Togo (die nach dem Ersten Weltkrieg unter französische Herrschaft geraten ist) profitabel gearbeitet hat. Vor diesem Hintergrund finden sich in dieser Rubrik verschiedene, überwiegend aktuelle Zeitungsartikel, die über die Geschichte Togos von 1960 bis in die Gegenwart informieren. Der Schwerpunkt der Texte liegt auf dem bislang jüngsten Zyklus von Massenprotesten, der im August 2017 begonnen hat. Verwiesen sei daher auch auf die Rubrik Texte von Afrique-Europe-Interact, denn die dort enthaltenen Pressemitteilungen verarbeiten auch französisch- und englischsprachige Texte, die wir an dieser Stelle nicht eigens dokumentieren.

Die Texte sind chronologisch geordnet - bitte von unten nach oben gucken

Opposition in Togo ohne Weitblick (10.05.2019)

Nicht unwahrscheinlich, dass die Familie Gnassingbé mehr als 60 Jahre lang die westafrikanische Republik Togo regieren wird. Die Opposition hat sich selbst der Möglichkeit beraubt, das zu verhindern, meint Dirke Köpp.

Quelle Deutsche Welle, 10.05.2019, von Dirke Köpp, Artikel lesen

+++++

Togo: Parlamentswahlen ohne Opposition (20.12.2018)

An diesem Donnerstag finden in Togo Parlamentswahlen statt, mitten in der schwersten politischen Krise seit Jahren. Einige Oppositionsparteien machen gar nicht erst mit, die Angst in der Bevölkerung wächst.

Quelle: Deutsche Welle, 20.12.2018, von Daniel Pelz, Artikel lesen

+++++

Togo: Eskalation vor der Wahl (10.12.2018)

Bald will sich Togos Präsident Gnassingbé wiederwählen lassen. Proteste der Opposition lässt er niederschlagen. Die wirft ihm eine Manipulation der Wählerregistrierung vor. Nun starben Menschen, darunter ein Elfjährig

Quelle: Deutsche Welle, 10.12.2018, von Adrian Susanne Maria Krauß: Artikel lesen

+++++

Die Repression und das demokratische Mäntelchen in Togo (09.10.2018)

Seit den Massendemonstrationen im letzten Jahr brodelt es in dem westafrikanischen Land. Angesichts des Hungerstreiks eines bekannten Oppositionellen steht der ungeliebte Präsident Faure Gnassingbé erneut im starken Gegenwind. 

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 09.10.2018, von David Signer, Artikel lesen

+++++

Proteste trotz Verbots in Togo (16.04.2018)

Nach über einem Monat Pause haben Regimegegner in Togo am Wochenende erneut protestiert. Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas dagegen vor. Vermittlungsversuche drohen zu scheitern.

Quelle: Deutsche Welle, 16.04.2018, von Adrian Kriesch: Artikel lesen

+++++

In der Hand des Familienclans (03.02.2018)

Ende August letzten Jahres gingen in den vier großen Städten Togos Hunderttausende Demonstranten auf die Straße. Die Proteste setzten sich in den folgenden Monaten im ganzen Land fort. Am 13. Januar demonstrierten zum Jahrestag der Machtergreifung der Familie Gnassingbé wieder einmal mehr als eine Million Menschen in der Hauptstadt Lomé. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zur Verfassung von 1992 und die Absetzung des diktatorisch regierenden Präsidenten Faure Gnassingbé sowie das Wahlrecht für die im Ausland lebenden Togolesen und Togolesinnen. In den vergangenen Jahrzehnten konzentrierten sich Proteste vornehmlich auf Lomé im Süden des Landes.

Quelle: Weser-Kurier, 03.02.2018, von Gerald Wessel: Artikel lesen

+++++

Togos Demokratiebewegung bläst zu einem neuen Anlauf zum Regimewechsel (11.01.2018)

Monatelange Massenproteste vergangenes Jahr brachten Präsident Gnassingbé nicht ernsthaft in Bedrängnis. Also versucht die Opposition es jetzt erneut. Aber manche ihrer Führer schauen lieber auf die nächsten Wahlen – obwohl die erst in zwei Jahren sind

Quelle: taz, 11.01.2018, von Katrin Gänsler: Artikel lesen

+++++

Proteste in Togo gegen das autoritäre Regime (26.10.2017)

50 Jahre und kein Ende. In Togo monopolisiert ein Familienclan seit 50 Jahren die Macht. Nun häufen sich die Proteste.

Quelle: jungle world, 26.10.2017, von Bernhard Schmid: Artikel lesen

+++++

Proteste gegen Regierung in Togo. Auf in den Straßenkampf (20.10.2017)

Bei Protesten gegen Togos Regierung sind wieder Menschen getötet worden. Ein Aktivist erklärt, was die Menschen auf die Straße treibt.

Quelle: taz, 20.10.2017, von Katrin Gänsler: Artikel lesen

+++++

Gegen die Dynastie (16.10.2017)

In protestieren Opposition und Zivilgesellschaft für ein Ende der Amtszeit von Präsident Faure Gnassingbé. Die Regierung hält mit Zuckerbrot und Peitsche dagegen

Quelle: taz, 16.10.2017, von Katrin Gänsler: Artikel lesen

+++++

Afrikas Jugend begehrt auf (10.09.2017)

Die Jugend demonstriert in der Hauptstadt Lome, sie will dort wie andernorts autokratischen Machthabern beim Ausbau ihrer Macht Schranken setzen.

Quelle: taz, 10.09.2017, von Dominic Johnson: Artikel lesen

+++++

Togo: Präsident Gnassingbé unter Druck (07.09.2017)

Im westafrikanischen Togo fordern Demonstranten den Abtritt von Präsident Faure Gnassingbé. Die Opposition ist zuversichtlich, einen Regierungswechsel erzwingen zu können. Doch wird der Präsident freiwillig gehen?

Quelle: Deutsche Welle, 07.09.2017, von Martina Schwikowski: Artikel lesen

+++++

Jahresbericht 2016 zu Togo von Amnesty International

Die Sicherheitskräfte wandten auch 2016 exzessive Gewalt gegen Demonstrierende an. Nach wie vor kam es zu willkürlichen Festnahmen und Inhaftierungen sowie zu Folter und anderen Misshandlungen, und die Straflosigkeit für Menschenrechtsverletzungen bestand fort. Eine Änderung des Strafrechts wurde verabschiedet, mit der die Verjährungsfrist für Folter abgeschafft wurde. Andere gesetzliche Entwicklungen untergruben jedoch die Unabhängigkeit der Nationalen Menschenrechtskommission und das Recht auf Vereinigungsfreiheit.

Quelle: Webseite Amnesty International, 2017: Bericht lesen

+++++

Deutschland und Togo: Von der Kolonialmacht zum beliebten Investor (01.04.2016)

Erst vor kurzem hat sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Togo nach langer Eiszeit wieder normalisiert. Nun erhoffen sich Politiker und Unternehmer einen “Frühling der Zusammenarbeit”. Die Vorzeichen stehen gut.

Quelle: Deutsche Welle, 01.04.2016, von Jan Philipp Wilhelm: Artikel lesen

+++++

Das Feuer brennt weiter (09.05.2013)

Seit Jahrzehnten herrscht in Togo die Familie Gnassingbé, doch die Proteste gegen die autoritäre Regierung werden heftiger. Diese geht repressiv gegen Oppositionelle und kritische Journalisten vor.

Quelle: jungle world, 09.05.2013, von Marianne Kühn und Mfa, “Artikel lesen{external}”: https://jungle.world/artikel/2013/19/das-feuer-brennt-weiter

+++++

Togo: Erneut massive Sozial-Proteste und Streiks (02.05.2013)

Streikaktionen der Lehrer_innen und Gesundheitsarbeiter_innen zwingen Regierung zu Verhandlungen, nachdem Schüler_innen landesweit in Massen militant demonstrieren.

Quelle: inzindaba, 02.05.2013, von inzindaba-Redaktion Artikel lesen

+++++

Vielfach gespalten. Togos Gesellschaft im Spiegel der jüngeren Geschichte (06.04.2006)

1960 erlangte die französische Kolonie Togo ihre Unabhängigkeit. Bereits drei Jahre später wurde Sylvanus Olympio, der erste demokratisch gewählte Präsident, während eines Putsches ermordet. Es soll General Gnassingbé Eyadéma gewesen sein, der die Schüsse abgegeben hat. Vier Jahre später übernahm Eyadéma selbst die Macht und errichtete eine ebenso skrupellose wie äußerst gewalttätige Militärdiktatur.

Quelle taz-Beilage des NoLager-Netzwerks, 06.04.2006, von Olaf Bernau, Artikel lesen

+++++

Tanz mit der Diktatur. Keine Konsequenzen aus Terror in Togo. Auswärtiges Amt zunehmend unter Druck (06.04.2006)

Ist von Togo die Rede, herrscht hierzulande weitgehende Einmütigkeit. Kaum jemand bestreitet ernsthaft, dass es sich bei dem westafrikanischen Land um eine Diktatur, ja um eine autokratische Dynastie handelt. Konkret heißt das: Systematischer Wahlbetrug, weitgehende Einschränkung der Presse- und Versammlungsfreiheit sowie hemmungslose Bereicherung des Eyadéma-Clans, jener Familie, die Togo seit über 40 Jahren fest im Griff hält. Besonders dramatisch ist die Menschenrechtssituation.

Quelle taz-Beilage des NoLager-Netzwerks, 06.04.2006, von Olaf Bernau, Artikel lesen

+++++

Grenzen einer afrikanischen Konfliktlösung (15.04.2005)

Nach dem Tod von Togos greisem Despoten Etienne Gnassingbé Eyadéma scheiterte die zügige Machtübernahme seines Sohns Faure Gnassingbé. Die Afrikanische Union (AU) und die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) setzten einen demokratischen Prozess in Togo durch.

Quelle: le monde diplomatique, 15.04.2005, von Comi M. Toulabor, Artikel lesen

+++++

Keine Besserung in Togo: Der Diktator ist tot, doch die Diktatur geht weiter (12.03.2005)

Es gibt nur noch wenige Diktatoren auf dieser Welt, die seit mehr als dreißig Jahren regieren. Speziell von der Sorte, die in jeder Hinsicht einen üblen, korrupten Despoten darstellt, die eigene Bevölkerung skrupellos unterdrückt und ausnimmt. Gnassingbé Eyadéma war so einer, er herrschte 38 Jahre lang mit eiserner Faust über Togo, bis er am 5. Februar im Alter von 69 Jahren an einem Herzleiden starb.

Quelle: Telepolis, 12.03.2005, von Andrea Naica-Loebell, Artikel lesen

+++++

Eine schwarze Männerfreundschaft. Franz Josef Strauß war gern und oft beim Gewaltherrscher. Togo ist ein unrühmliches Kapitel deutscher Afrikapolitik (07.02.2005)

„Wir Schwarzen müssen zusammenhalten“, war das geflügelte Wort von Franz Josef Strauß, um seine Duzfreundschaft mit Togos Diktator Gnassingbe Eyadema zu begründen.

Quelle: tageszeitung (taz), 07.02.2005, von Dominic Johnson, Artikel lesen

+++++

Der Dinosaurier von Lomé (11.04.2003)

OB General Gnassingbé Eyadéma, der seit 1967 in Togo an der Macht ist, im Laufe dieses Jahres wirklich zurücktreten wird, wie er es seinem französischen Freund Jacques Chirac im Juli 1999 versprochen hat, ist eine offene Frage. Das Land hat fünfunddreißig Jahre blutiger Militärdiktatur hinter sich, der Demokratisierungsprozess ist in den Neunzigerjahren abgebrochen worden, und im Dezember letzten Jahres hat Eyadéma eine neue Verfassung verabschieden lassen, die dem Staatschef ausdrücklich erlaubt, sich unbegrenzt weiter zur Wahl zu stellen.

Quelle: Le Monde Diplomatique, 11.04.2003, von Comi M. Toulabour: Artikel lesen