Für Bewegungsfreiheit & selbstbestimmte Entwicklung!

Demo gegen Frontex

zum Abschluss des Weltsozialforums in Dakar und der Karawane fand eine Demo zum Frontexbüro statt

Etwa 600 Menschen folgten am Vormittag des 10. Februar dem Aufruf zur Demonstration „Gegen den massenhaften Tod an den europäischen Außengrenzen“, der von der Poste de la Medina am Place d`Oran in Dakar zum Frontex-Büro führte.
Gemeinsam mit AktivistInnen des „Forum Permanent des Acteurs de la Peche Artisanale en Afrique“ und der „Association des jeunes repatries de Thiaroye sur mer“ hatte das Afrique-Europe-Interact-Netzwerk auf dem Weltsozialforum dazu mobilisiert, gegen die Arbeit von Frontex zu protestieren, die seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit den Tod von mehreren Tausend MigrantInnen zu verantworten hat.
Es war neben den zahlreichen Workshops, die AEI im Rahmen des WSF veranstaltet hat, einer der entscheidenden öffentlichen Auftritte des Netzwerks in Dakar.
Die Kundgebung begann direkt auf dem Campusgelände der Universität Cheikh Anta Diop. Auf dem Weg durch die Viertel Gueule Tapee und Medina war es mit kraftvollen Redebeiträgen noch einmal möglich auf die entscheidenden Forderungen von Afrique-Europe-Interact aufmerksam zu machen: Bewegungsfreiheit für alle Menschen, für das Recht zu gehen und zu bleiben und für eine gerechte Entwicklung. „Es gibt keine Illegalen! Solidarität mit den Migranten und Migrantinnen! Solidarität mit den Sans Papiers! Die migrierten Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten die Wirtschaft in Europa und in den afrikanischen Länder aufrecht! Wir sind alle MigrantInnen! Für das Recht der Migration! Frontex tötet die Migranten auf den Meeren, tötet dort eure Kinder!“ riefen die Sprecher auf dem Weg zum Place d`Oran.
Ein zunächst angedrohtes Demonstrationsverbot für die eigentliche, insgesamt nur ca. 700 Meter lange Demonstrationsroute wurde nicht durchgesetzt. Stattdessen konnten die DemonstrantInnen von der Poste de la Medina bis direkt vor das Frontex-Gebäude ziehen, wenn auch unter starker Polizeipräsenz (ca. 100 bewaffnete Beamte).
Einige AktivistInnen begaben sich kurz vor Ankunft des Demonstrationszuges in das Gebäude hinein, um am Balkon das Transparent „Frontexplode!“ zu befestigen. Für einige Minuten gut sichtbar, wurde es danach von Frontex-Mitarbeitern entfernt und die Personalien der kleinen Gruppe wurden kontrolliert. Die Kundgebung vor dem Frontex-Gebäude fand als Sit-In statt.
Es sprachen unter anderem Madjiguène Cisse vom Komitee des WSF, Tahirou Bah und Ousmane Dicko aus dem AEI-Netzwerk.